SBD-5 Dauntless(Eduard Bausätze - Nr. 1165)Produktinfo:
Besprechung:Was heißt eigentlich SBD? Wer Eduards Bauanleitung liest (und die englische Sprache versteht), wird um einiges schlauer sein. Um es vorweg zu nehmen: Scouting, Bombing und der Herstellername - Douglas. Das im Widerspruch zu ihrer Schnelligkeit "slow but deadly" genannte Flugzeug hatte zugleich gutmütige Flugeigenschaften und konnte es, obwohl als Sturzkampf-Bomber für die Navy konzipiert, durch ihre Agilität im Luftkampf auch mit den schnellen und wendigen japanischen "Zeros" aufnehmen. Ihren legendären Ruf erhielt die Dauntless in der Schlacht um Midway Mitte 1942, in der drei mit diesen Flugzeugen ausgestattete Navy-Staffeln drei Flugzeugträger der Japaner versenkten, außerdem den japanischen Flugzeugträger "Hiryu" und zwei japanische Zerstörer beschädigten und somit eine Wende im Pazifik-Krieg einleiteten.
Der von Eduard als Grundlage für das Modell gewählte Bausatz stammt von Accurate Miniatures und verspricht feinste Details, selbst wenn man die Zurüstteile beiseite lassen würde. Die Oberflächen des Modells treten durchweg scharf und fein hervor, das Cockpit ist bereits im "Urzustand" ein kleiner Bausatz für sich, sogar die MG-Lafette ist filigran dargestellt, und Form und Details des Bausatzes können insgesamt sehr überzeugen. Höhen-, Quer- und Seitenruder sind in neutraler Stellung modelliert, die Landeklappen können entweder in Neutralstellung oder ausgeklappt dargestellt werden. Das Canopy kann einteilig im geschlossenen oder in Einzelteilen im geöffneten Zustand montiert werden. Die Ankündigung des Bausatzes in der Eduard-Info 01/2016 (Grafiken: Eduard, Collage: Autor) Einzig die Fahrwerks-Reifen sind out of the box recht spartanisch gehalten - aber das ist Dank Eduard in der vorliegenden Bausatz-Combo eh kein Problem: die Tschechen haben nämlich feinste Resinteile für die Räder beigefügt, bei denen man neben akkurater Profilierung der Reifen auch noch zwischen zwei verschiedenen Felgentypen wählen kann. Außerdem liegen noch ein Spornrad und die MG-Lafette mit mehreren Kleinteilen als "Brassin"- Kunstharzteile bei. Außerdem gibt es, wie bei den Limited Edition-Kits gewohnt, noch Ätzteile und einen Maskierungsbogen für die Lackierung dazu. Die Ätzteile sorgen hauptsächlich im Cockpit für eine überzeugende Aufwertung, weil hier viele Schalterchen, Hebel und kleine Konsolen dargestellt werden, die im Basis-Kit kaum berücksichtigt wurden. Außerdem dienen weitere Kleinteile dazu, dass die MG-Lafette des Heckschützen durch die Kombination der Resinteile mit den Ätzteilen zu einem filigranen Meisterwerk aufwächst- das "Brassin"-Konzept geht voll auf! Da können die Kit-Teile im Urzustand nun wirklich nicht mehr mithalten.
Die Resinteile im Überblick. Gekrönt wird das Ganze durch die tollen Markierungen, fünf an der Zahl, von denen sich zwei auf die "klassischen" Navy-Varianten in den typischen blau-grauen/ weißen Tarnschemen konzentrieren. Dazu kann man aber auch noch jeweils eine Variante der französischen und neuseeländischen Marine dekorieren, auch nicht schlecht! Besonders originell finde ich, dass der geneigte Bastler auch eine in Olivgrün lackierte, weil von der US Army geflogene, A-24 Banshee bauen und markieren kann. Bei dieser und den anderen landbasierten SBD-5 darf man nur nicht vergessen, den Fanghaken am Rumpf wegzulassen. Die Bauanleitung hilft hier weiter. SBD-5, flown by F/Sgt. C. N. O'Neill / F/Sgt. D. W. Gray, No. 25 Squadron RNZAF, Piva, Bougainville, April, 1944 Licht und SchattenLeider ist es auch in diesem Falle wie meist bei den Limited Editions von Eduard: so ganz ist es doch kein "Rundum-Sorglos-Paket". Denn gerade bei der Dauntless sind die Landeklappen ein markantes Merkmal, das geradezu nach filigraner Detaillierung schreit. Obwohl die Accurate Miniatures-Teile aus Spritzguss ganz gut gelungen sind, sind die dünnen und damit realistischen Wandstärken von Ätzteilen einfach unschlagbar, weil sie dem Original schon recht nahe kommen. Jeder, der diesen Bausatz in die Hand nimmt, würde sie im Rahmen einer Nachdetaillierung einsetzen wollen. Nun ja, Eduard hat natürlich entsprechende Ätzteile im Programm und bietet sie als Dauntless Landing Flaps unter der Nummer 48870 zum separaten Verkauf an. Wir werden das Produkt bald hier bei MV zur Besprechung vorlegen. Es ist aber wohl schon jetzt klar: der Dauntless-Fan sollte sich diese Ätzteile zum Bausatz "hinzugönnen". Außerdem gibt es noch ein weiteres Ergänzungsset mit der Bezeichnung 48869 Dauntless Upgrade Set, welches sich auf die Außenlasten, den Sternmotor und einige Rumpfdetails konzentriert. Auch dazu werden wir hier bald berichten.
Weitere Details:
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Nicht nur für Interessierte des Pazifik-Konflikts, sondern für jeden Fan von gut gemachten Modellbausätzen und klassischen Vorbildern ein lohnenswerter Bausatz, leider nicht als Komplett-Paket. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Alexander Jost - 19. Februar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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