HMS Aurora 1945(FlyHawk - Nr. FH1127)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie HMS Aurora (englisch für „Polarlicht") war ein englischer leichter Zerstörer der Arethusa-Klasse. Von dieser Klasse wurden vier Schiffe gebaut (Arethusa, Galatea, Penelope). Die Aurora wurde im November 1937 in Dienst gestellt. Zuerst diente sie in der Home Fleet. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges bis Oktober 1941 war sie in den nördlichen Gewässern des Kriegsschauplatzes Europas eingesetzt. Dann wurde das Schiff in das Mittelmeer verlegt und war u.a. an der Landung der Alliierten in Nordafrika (Operation Torch) beteiligt. Von dort führte der Weg der Aurora über Tunesien nach Sizilien (Operation Avalanche) und weiter in die Ägäis. Dort wurde das Schiff bei einem Bombenangriff beschädigt. Nach der Reparatur ging es zurück nach Südfrankreich. Nach dieser Mission fuhr sie zurück nach Griechenland, um die Befreiung Athens zu unterstützen. Nach dem Krieg wurde die Aurora an die Marine der Republik China verkauft. Dies war der Ausgleich dafür, das die Royal Navy bei der Besetzung Hong Kongs sieben chinesische Schiffe beschlagnahmt hatte. Das Schiff wurde nach den Wünschen der Chinesen umgebaut und dann als Flaggschiff ihrer Flotte unter dem Namen „Chung King" übernommen. Im Februar 1949 desertierte die Besatzung des Schiffes und schloss sich der neuen Volksrepublik China an. Der Name des Schiffes wurde zwar nicht verändert, jedoch wurde es jetzt als „Tchoung King" geführt. Mitte März 1949 wurde das Schiff im Hafen von Taku durch feindliche Flugzeuge versenkt. Ab diesem Zeitpunkt gibt es keine klaren Informationen bzw. widersprüchliche Details über den Verbleib des Schiffes. Eine mögliche ist diese: Später wurde es mit russischer Hilfe gehoben und bis auf den Rumpf abgewrackt. Die Hülle diente dann als Wohn- und Lagerschiff. Es gab auch Pläne, den Rumpf für einen Umbau zu einem Bergungsschiff zu verwenden. Der Plan wurde aber kurze Zeit später wieder aufgegeben. Anschließend wurde es als Soldatenunterkunft verwendet, bis es in den 1960er Jahren außer Dienst gestellt und verschrottet wurde. Wer sich tiefergehend mit diesem interessanten Thema beschäftigen möchte wird im Internet diverse Quellen finden. Von der ehemaligen HMS Aurora ist der Nachwelt nur das chinesische Namensschild und die Schiffsglocke erhalten geblieben. Beides ist im chinesischen Militärmuseum ausgestellt. Die Einzelteile
Der BausatzAuch mit diesem Bausatz beschenkt FlyHawk die Modellbauer mit einer Formenneuheit, die es bis dato in diesem Maßstab in Polystyrol noch nicht gegeben hat. Einzig von WEM gab es einen Resinbausatz der HMS Penelope in 1:700. In 1:300 gibt es das Boot auch von Lee und Modelist (Ankündigung). Der Stülpkarton ist optisch sehr ansprechend gestaltet und offenbart nach dem Öffnen eine Vielzahl von kleinen Spritzlingen und eine Reihe von separaten Teilen, die alle in Folien oder durchsichtigen Schachteln verpackt sind. Doch es gibt noch mehr: Eine Ätzteilplatine, ein kleiner Markierungsbogen, die Bauanleitung und eine farbige Illustration des Kartonmotives mit Informationen zum Original auf der Rückseite. Das Modell kann als Wasserlinie oder als Vollrumpf gebaut werden. Für ersteres liegt wieder ein Metallstück als zusätzliches Gewicht mit bei. Als letztes Highlight liegt ein Stück schwarzer Karton bei, bei dem der Schiffsname mit Lasercut (?) ausgeschnitten ist. Dieser Karton kann auf einen Sockel geklebt, oder als Lackierschablone verwendet werden. Vor einiger Zeit brachte FlyHawk ein deutsche U-Boot von Typ VII (U48) mit Dockanlage in 1:700 auf den Markt. Im Karton der HMW Aurora befindet sich ein „FlyHawk Model Making Steering Committee". Dies ist ein ein 16seitiges Heft mit Baustufenfotos dieses Modells. Es stellt für den Modellbauer, der das Modell bereits besitzt, eine willkommene Ergänzung dar. Und gleichzeitig ist es ein Anreiz, für denjenigen, der sich noch überlegt, ob er das Modell kaufen soll. Die Details
Da es bis heute kein richtiges Vergleichsmuster für das Modell gibt, ist eine Bewertung des vorliegenden Bausatzes schwierig. Wie von FlyHawk gewohnt, sind die Einzelteile, trotz ihrer Kleinheit, äußerst detailliert und sauber hergestellt. Feines Werkzeug ist Pflicht bei der Montage! Unsauberkeiten in Form von „Fischhaut" sind keine zu finden. Selbst winzig kleine Teile sind vollständig dargestellt. Die Geschützrohre sind diesmal aus Kunststoff gefertigt. Die Ätzteilplatine enthält u.a. Bauteile für die Reeling, die Treppen, die Radaranlage und den Bordkran. Für die Montage der Metallteile gibt es sogar einen separaten Bauplan, der großformatige Zeichnungen enthält. Die eigentliche Bauanleitung führt in neun Schritten zum fertigen Modell. Die Zeichnungen hätten vielleicht ein Stück größer sein können. Dann wären die Platzierungen der Kleinteile deutlicher ausgefallen. Als Hilfe hat FlyHawk hier einzelne Baugruppen farblich dargestellt und zeigt diese zusätzlich noch in einer Draufsicht. Am Ende der Bauanleitung gibt es noch einen farbigen Lackierhinweis für das Modell im Bauzustand 1945. Die Farben sind nach Mr. Hobby, Tamiya und WEM angegeben. Die Bauanleitungen, die Ätzteile und der Markierungsbogen
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Nicht für Modellbaueinsteiger geeignet. Fazit:Sehr empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen: Weitere Informationen vom Hersteller zum Modell gibt es hier. Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 18. Februar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |