Heinkel He 119 V4(Valom - Nr. 72100)Produktinfo:
Besprechung:Ein ausgefallenes, interessantes und nur in geringer Stückzahl (vier oder fünf Exemplare) gebautes Flugzeug hat eine 1:72 Spritzguss-Nachbildung erhalten. Nach der Vaku-Ausführung von Airmodel und Resin-Version von Planet, die beide sicher sehr arbeitsintensiv sind und großes modellbauerisches Geschick erfordern, nun der einfachere Bausatz. Was jedoch nicht heißen soll, dass der Valom-Bausatz von allein zusammenfällt. Auch hier sind sicher hier und da Ergänzungen nötig. Über die Passgenauigkeit vermag ich hier noch nichts zu sagen, das wird der Bau zeigen. Die Spritzrahmen sehen sehr ordentlich aus, vereinzelt findet sich Grat an den Bauteilen. Die Gravuren sind relativ schmal aber tief, erreichen jedoch nicht das neue Airfix-Niveau. Die Spritzrahmen enthalten auch viele Kleinteile, deren Detaillierung könnte jedoch etwas besser ausfallen, was am deutlichsten bei den Sitzen erkennbar ist. Für die Verfeinerung des Cockpits liefert Valom jedoch gleich eine kleine Ätzplatine sowie eine bedruckte Folie mit, die für die Instrumentenbretter gedacht sind. Aber auch Sitzgurte für alle drei Besatzungsmitglieder sowie Pedale und Fahrwerksteile finden sich auf der Platine. Die Bauanleitung ist sehr informativ, in Tschechisch und Englisch wird die Geschichte des Typs vorgestellt. Auch der Zusammenbau sollte nach dieser Anleitung nicht schwer fallen. Da es nur eine V4 gab, gibt es logischerweise auch nur einen Farbplan. Auch die Decals (sauber und hochglänzend gedruckt) enthalten nur eine Kennung. Und damit wären wir auch schon beim Diskussionspunkt des Bausatzes: Wie auch Planet models und einige Zeichnungen im WWW, gibt Valom der He 119 V4 die Kennung D-AUTE. Diese Kennung trug jedoch nachweislich die He 119 V1. Eine Übertragung dieser Kennung nach Absturz der V1 auf die V4 ist aber offensichtlich nicht nachweisbar. Höchstwahrscheinlich trug die V4 gar keine deutsche Kennung (siehe Quelle). Wer nun eine V1 aus dem Bausatz bauen möchte, muss dann doch einiges ändern, z.B. die Tragflächenvorderkante, die bei der V1 noch elliptisch und nicht gerade wie bei der V4 war. Ebenso müsste der Kühler verändert werden, auch der Rumpfstand für das dritte Besatzungsmitglied war bei der V1 noch nicht vorhanden usw. – aber das ist schon wieder ein anderes Thema.
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Relativ preiswert erhält man ein Komplettpaket zum Bau eines sehr interessanten und außergewöhnlichen Flugzeuges. Hoffen wir mal, dass Valom auch noch die V1 und / oder die V3 mit Schwimmern nachlegt. Weitere Infos:Referenzen: „Heinkel He 119 – schön, schnell und erfolglos“, von Dr. Volker Koos (ADL), durchgesehene und berichtigte Fassung der Erstveröffentlichung in FLUGZEUG Classic 4/2000 Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 23. Januar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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