BAe Hawk T.1 "Red Arrows"(Revell - Nr. 04921)Produktinfo:
Besprechung:Die zweisitzige Bae Hawk wurde für fortgeschrittenes Pilotentraining und das taktische Waffentraining entwickelt und ersetzte die langgedienten RAF Gnats und Hunters. Man setzte in das neue Muster so großes Vertrauen, dass die Hawk T1 sozusagen vom Reißbrett weg in die Produktion ging. Die erste Maschine flog am 21. August 1974 und die ersten Serienmaschinen wurden noch in Tests erprobt und weiterentwickelt, während die Produktion bereits lief. 1976 erhielt die Flying Training School Nr. 4 des RAF-Stützpunkts Valley die erste unbewaffnete Trainingsmaschine in den typischen Farben Rot, Weiß und Hellgrau. Die Hawk ist sehr sparsam im Treibstoffverbrauch und hat mit den internen Tanks eine ebenso große Reichweite wie die frühere Hunter mit Außentanks. Die bewaffnete Version, durch ihre graugrüne Tarnung leicht zu unterscheiden, wurde später bei den beiden Tactical Weapons Units der RAF-Stützpunkte Brawdy und Chivenor in den Dienst gestellt; sie waren normalerweise mit einem 30-mm Aden-Kanonenbehälter unter dem Rumpf und mit paarweise angeordneten Pylonen unter den Tragflächen für externe Tanks oder Raketenbehälter und Übungs- oder scharfe Bomben ausgestattet. Mitte der 80er Jahre wurden viele Maschinen des Typs T1 auf den Standard des Typs T1A nachgerüstet und erhielten so unter den Tragflächen Stationen für zwei AIM-9 Sidewinder-Raketen für den Einsatz in der örtlichen Luftverteidigung. Die Hawk T1A wird von einem Rolls Royce Turbomeca Adour Mk. 151-Turbofan-Triebwerk mit 23,7 kN (2.422 kg) Schub angetrieben und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 1.040 km/h (646mph) auf Meereshöhe. Eine weitere Wachablösung im Hause Revell wurde vollzogen. Nachdem man jahrelang den Italeri-Bausatz der BAe Hawk im Programm hatte wurde 2015 ein komplett neuer Bausatz dieses weit verbreiteten Jettrainers entwickelt. Grundlage bildete hierfür der bereits 2011 erschienene Bausatz im Maßstab 1:32. Das erkennt man an der doch recht ähnlichen Aufteilung der Bauteile und der Art, wie sie zusammengesetzt werden. Die Detaillierung liegt durchaus auf dem Niveau des großen Bruders und ist kein Vergleich zum betagten Italeri-Modell. Wie üblich hat man mit den Red Arrows als Vorbild angefangen, es werden aber sicherlich noch weitere Versionen folgen, dann auch hoffentlich nicht mehr in Rot gespritzt :). Mit 70 Einzelteilen, die auch alle benötigt werden, verteilt auf vier Rahmen, ist der Bausatz erfreulich kompakt geraten. Wie schon beim großen Bruder befinden sich die versionsspezifischen Teile auf einem extra Rahmen. In diesem Fall also der Smoke-Pod, die "Einpritzdüsen" am Triebwerksauslass sowie der hintere Teil der Seitenleitwerkswurzel. Die Form der Hawk wurde sehr gut getroffen und man kann deutliche Unterschiede zum Vorgänger von Italeri erkennen. Die Gravuren sind sehr fein, an einigen Deckeln sind auch die Schnellverschlüsse angedeutet. Auf die beim Original vorhandenen erhabenen Nieten am Heck hat man verzichtet. Wie schon erwähnt ist die Detaillierung top, was man von der Gussqualität leider nicht uneingeschränkt behaupten kann. Es gibt stellenweise einigen Grat und an ein, zwei Teilen auch Sinkstellen, keine wirklich große Sache aber bei einer ganz neuen Form sollte das nicht sein. Der Zusammnbau beginnt wie üblich mit dem sehr schön gemachten Cockpit. Revell hat auch in 1:72 die komplexe Struktur der Wanne sehr gut wiedergegeben. Die aufgrund des Maßstabeffektes sehr schmal geratenen Seitenkonsolen weisen einige einfache erhabene Details auf. Die ebenfalls erhaben geprägten Instrumentenbretter können wahlweise bemalt oder mit Decals belegt werden. Die Schleudersitze sind sehr schön gemacht, die Sitzgurte sind gleich mit aufgebracht worden. Für viele von uns in dem Maßstab sicherlich ok. In der Anleitung sind diese nicht eingezeichnet, somit gibt es dafür auch keinen Bemalungsvorschlag (sie sind khakifarben). Weiter gehts mit den zweigeteilten Lufteinläufen, über die Naht im Inneren sollte man sich nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen, auch das Original hat hier eine gut sichtbare Naht. Der Triebwerskauslass ist mehr als 2cm tief und dürfte exakt dem Vorbild entsprechen.
Die Luftbremse auf der Unterseite kann wahlweise geöffnet angebaut werden. Die Fahrwerksschächte sind so gestaltet, dass sich eine maximale Tiefe ergibt, d.h. sämtliche Details sind auf den Inennseiten der oberen Hälften angebracht. Es gibt sogar eine leichte Hinterschneidung. Natürlich muss man auch hier Kompromisse aufgrund der Materialstärke eingehen, aber Revell hat das Beste aus der Situation gemacht. Die Fahrwerke selbst sind ebenfalls sehr gut gemacht, allerdings ist das Bugfahrwerk zweigeteilt, mal sehen wie gut das am Ende passt (das Original ist glücklicherweise recht "eckig", was einem beim Verschleifen entgegenkommt). Auch hier kann man wahlweise das Fahrwerk eingefahren bauen, die Klappen sind entsprechend vorbereitet. Zum Schluss werden noch einige Kleinteile angebaut und die Cockpithaube aufgesetzt. Die Qualität der Klarsichtteile ist wieder nur mäßig, am vordern Teil gibt es bei meinem Exemplar eine matte Stelle in einer Ecke und auch die große Haube weist einige leichte Schrammen auf, trotz der extra Verpackung. Die Sprengschnur wurde als Gravur auf die Innenseite gesetzt, je nach Lichteinfall kommt die mal stärker, mal schwächer zur Geltung (man könnte auch sagen mal realistisch, mal übertrieben). Die von Cartograf gedruckten Decals machen einen sehr guten Eindruck. Ob die weißen Flächen am Ende das kräftige Rot überdecken können wird sich zeigen. Man hat sogar an den kleinen Streifen für die Inennseiten der Einläufe gedacht, das erspart uns einiges an Arbeit. Es können alle zwölf Maschinen dargestellt werden (10 Display + 2 Spares). Die Bauanleitung ist sehr detailliert, was die Farbangaben angeht und auch übersichtlich gestaltet, hiermit dürfte jeder zurechtkommen.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein sehr gelungener Bausatz dieses wohl bekanntesten Jettrainers. Die Detaillierung ist sehr gut, der Aufbau unkompliziert. Etwas ärgerlich sind der Grat und die Sinkstellen, ansonsten gibt es am Bausatz nichts zu meckern. Der alte Italeri-Bausatz dürfte aber nun zum Ladenhüter werden. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 04. Januar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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