Letov S.328 (III. série and later)(Special Hobby - Nr. SH 72326)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDer Flugzeughersteller Letov war der Hauptlieferant der tschechoslowakischen Armee in Bezug auf Militärflugzeuge. Aber auch der Export von solchen Flugzeugen in das Ausland brachte der Firma einigen Erfolg. Die Entwicklung der S.328 geht zurück auf die Maschinen S.16, S.28, S.128 und S.228. Der Erstflug der S.328 fand Mitte Juli 1933 statt. Zu dieser Zeit waren die Leistungen dieses Doppeldeckers auf Höhe der damaligen Zeit. Entsprechend wurde ein Auftrag zur Serienfertigung erteilt, welche 1934 startete. Die S.328 wurde in sieben Serien gebaut, die sich teilweise nur minimal von einander unterschieden. Die Änderungen betrafen meist nur die verwendete Ausrüstung und Bewaffnung. Die größte Anpassung erfolgte mit der dritten Serie. Einige Maschinen wurden auch mit Schwimmern zu Wasserflugzeugen umgebaut. Nach der deutschen Besetzung des Landes im Jahr 1939 wurden alle erbeuteten Maschinen den deutschen Flugschulen abgegeben. Aber auch befreundete Staaten wie Bulgarien erhielten aus deutschen Beständen einige Maschinen. Einige wenige Flugzeuge wurden auch zu Kampfeinsätzen als Aufklärer oder als leichter Bomber in Polen und an der Ostfront eingesetzt. Auch am slowakischen Aufstand gegen die deutsche Besatzung im Jahr 1944 waren S.328-Maschinen beteiligt. Die letzten S.328 wurden bis 1952 geflogen. Insgesamt sind über 400 Maschinen des Typs hergestellt worden. Leider ist keine Maschine in einem Museum erhalten geblieben. Die Spritzlinge
Der BausatzDer bis dato beste, bekannteste und einzige Bausatz einer Letov S.328 in 1:72 und Spritzgusstechnik stammt von KP aus dem Jahr 1972. In den folgenden Jahrzehnten folgten diverse Wiederauflagen von Kopro oder KP Models. Zwar waren jeweils neue Markierungen enthalten, aber der Bausatz war immer derselbe. Um so erfreulicher ist es, dass 2015 die tschechische Firma Special Hobby eine komplette Neuentwicklung der S.328 auf den Markt gebracht hat. Eine Priese Nationalstolz auf diesen Doppeldecker aus den 1930er Jahren ist sicherlich auch mit dabei. Auf vier Spritzrahmen verteilen sich 85 Einzel- und zehn Klarteile. Ätz- oder Resinteile sind nicht enthalten. Die Einzelteile hängen fast ohne jede Unsauberkeiten in den Spritzrahmen. Die Ruder an den Tragflächen und dem Höhenleitwerk sind unbeweglich dargestellt. Nur das Seitenruder kann variabel montiert werden. Inzwischen bietet aber CMK schon Resin-Austauschteile für alle Ruder an (siehe hier). Der Rumpf zeigt eine Mischung der Stoffbespannung und der metallbeplankten Bereiche des Flugzeuges. Die Stoffbespannung ist nicht zu übertrieben dargestellt und passt zu einem Modell in diesem Maßstab. Da beide Cockpitöffnungen recht groß sind, kommt die Gitterrohrkonstruktion des Cockpits sehr gut zur Geltung. Der Sternmotor ist sehr detailliert und kommt ohne jede Resinteile aus. Die Vergrößerung des Fotos zeigt einen leichten Formversatz beim Motor. Am Modell dürfte davon nur noch wenig zu sehen sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, muss zusätzliche Arbeit investieren. Die beiden Instrumentenbretter zeigen auch einige Details. Jedoch würde sie ein Decal oder Ätzteil doch deutlich aufwerten. Vielleicht hat Eduard schon etwas entsprechendes in Vorbereitung? Sitzgurte würden ebenfalls noch fehlen. Unter den Tragflächen können Bombenschlösser montiert werden. Jedoch sind keine Bomben im Bausatz enthalten. Die Räder weisen auch einige Details auf und sind in nicht-belasteter Version dargestellt. Der Windabweiser des Piloten ist aus dünnem Klarmaterial dargestellt. Die Klarteile für die Fenster sind zwar etwas dicker, was aber am fertigen Modell nicht negativ auffällt. Die Details
Die Bauanleitung und der Markierungsbogen
Die Bauanleitung ist farbig und übersichtlich aufgebaut. Besonders die Bauabschnitte mit dem Cockpit sind größer und damit leichter verständlich hervorgehoben. Für die Instrumentenbretter gibt es auch einen Lackierhinweis. In Baustufe 10 und 11 ist die Platzierung der Verspannungsdrähte dargestellt. Der Markierungsbogen ist glänzend und versatzfrei gedruckt und stammt von Cartograf. Der Modellbauer kann zwischen drei Versionen der S.328 wählen. Die nicht benötigten Bauteile weisen darauf hin, dass mindestens noch die Schwimmer-Version von SH erscheinen wird.
Der Vergleich KP / Special HobbyWenn man die größten Bauteile der S.328 von KP und Special Hobby vergleicht, so fällt auf, dass deren Dimensionen fast identisch sind. Der größte Unterschied ist in der Länge des hinteren Cockpits zu finden. Alle Gravuren des Oldies sind zwar fein aber erhaben dargestellt. Hinzu kommt, dass die Details der Stoffbespannung fehlen. Und bei den Details der Kleinteile hat die neue Version von Special Hobby verständlicherweise einen sehr deutlichen Vorsprung. Jedoch wenn man bedenkt, dass der KP-Bausatz schon über 40 Jahre alt ist, so muss man den Hut vor KP ziehen! Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen: Kleinere Unsauberkeiten (Fischhaut/Formverstatz) an einigen wenigen Bauteilen Anwendung: Nicht für Modellbaueinsteiger geeignet. Fazit:Empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 25. Dezember 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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