Soviet D-74 122mm Field Gun

(Trumpeter - Nr. 02334)

Produktinfo:

Besprechung:

Als Nachfolgemodell...

...der Weltkriegs-Kanonen 122mm M1931/37 (A-19) und 122mm Model 1931 wurde die 122mm D-74 zum Weltkriegsende entworfen, letzlich aber erst Anfang der 50er Jahre an die Truppen ausgeliefert und bald durch die parallel entwickelte 130mm M46 verdrängt, die durch ein höheres Geschossgewicht und größere Reichweite überzeugte.

Das Geschütz fand und findet weite Verbreitung in den kommunistischen Bruderstaaten des Kalten Krieges und ist noch heute in Süd-Asien, Afrika und dem mittleren Osten im Einsatz.

Teile A: Spreitzlafette  

Der Bausatz...

...ist ein moderer Kit nach allen Regeln der Kunst. Die Bauteile sind scharfkantig und hoch-detailliert. Sinkstellen und Fischhäute sind nicht nicht erkennbar. Die unvermeidlichen Auswerfmaken sind gut plaziert, so dass kaum eine verfüllt werden muss.

Die Angussstellen sind, wie bei vielen Trumpeter Modellen, für meinen Geschmack etwas größer, als sie sein müssten, aber das ist schon Nörgeln auf hohem Niveau.

Eine einzelne, zweiteilige Granate in einer Transportkiste ist für meinen Geschmack etwas dünn. Gerne hätte ich hier 4-5 Exemplare als Beigabe gesehen. Aber immerhin tut sich überhaupt etwas in dieser Richtung. Leider kann man auch bei modernen Geschütz-Bausätzen nicht davon ausgehen, dass Munition beiliegt.

Leider wird der geneigte Bastler in diesem Bausatz nicht mit einem gedrehten Aluminium Rohr verwöhnt. Auch hat es nicht für ein einteiliges Plastik-Rohr gereicht. Hier muss nach guter, alter Sitte ein längsgeteiltes Rohr geklebt und versäubert werden. Naja, wir sind beim Modellbau, da kann sowas passieren!

Mit über 290 Teilen wartet der Bausatz mit einer Menge Bastelspaß auf.

Optional werden zwei Schildversionen geliefert, über deren spezielle Verwendung aber kein Wort verloren wird. Hier muss der Bastler seine Quellen selbst befragen.

Die Ätzteilplatine ist überraschend groß für einen Geschütz-Bausatz. Das Blech ist für mein Empfinden sehr dick und das Material hart. Gerade bei den ganz kleinen Teilen kann dies beim Biegen und Falten Schwierigkeiten bereiten. Die Teile sollten also ausgeglüht werden. Schön ist, dass hier nicht "Ätzteile um der Ätzteile Willen" geliefert werden, sondern Teile, die man wirklich so dünn und klein nicht mehr gut gießen kann.

Die Weichplastik-Reifen können überzeugen. Die Pneu sind sehr schön detailliert und haben nur die minimalste Formtrennlinie auf der Lauffläche. Das wird keine Minute dauern, diese zu versäubern.

Der Decalbogen ist sehr übersichtlich, aber immerhin vorhanden. Er enthält eine technische Risszeichnung der Kanone und eine Richttabelle. Leider gibt es keine Einheiten- oder nationalen Markierungen.

Der Lackiervorschlag beschränkt sich auf das übliche Einheitsgrün der Sowjetischen Streitkräfte.

Rahmen K 

Bauanleitung

Die Bauanleitung...

...ist vorbildlich: Mit 26 Bauschritten auf zwölf Seiten wurde nicht an Platz und Papier gespart. Dadurch gestaltet sich der Aufbau übersichtlich und verständlich. Die Platzierung der Bauteile wird deutlich gezeigt. Bei der ersten Durchsicht habe ich keinen auffälligen Fehler gefunden.

Grundsätzlich geeignet für alle 122mm D-74, zum Beispiel aus dem Vietnamkrieg, Chinesisch-Vietnamesischer Krieg, Chinesisch-Russischer Grenzkonflikt, Indisch Pakistanischer Krieg 1965, Chinesisch-Indischer Krieg, Yom Kippu Krieg, LibanonKonflikt, Südafrikanischer Grenzkrieg.

Heute findet die 122mm D-74 neben der Reserve der Russischen Union Verwendung in

•  Angola
•  People's Republic of China
•  Sri Lanka
•  Pakistan
•  Iran
•  Egypt
•  Syria
•  North Korea
•  Zimbabwe

Sicher waren auch einige Warschauer Pakt Staaten im Kalten Krieg mit der D-74 ausgestattet.

Fazit:

Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 08. Juni 2015

Demnächst:

17. bis 31. November

1. Dezember

7. und 8. Dezember