I-16 Type 24(Eduard Bausätze - Nr. 8149)Produktinfo:
Besprechung:Eines der bekanntesten Flugzeuge aus russischer Produktion, die jemals gebaut wurden, hatte im Jahre 1933 seinen Ursprung. Am letzten Tag dieses Jahres, dem 31. Dezember, saß der berühmte Flieger Valerij Tchalov am Steuer des Prototypen der CKB-12. Die CKB-12 war seinerzeit eine sehr moderne und revolutionäre Konstruktion. Der eingebaute Motor, ein Shvetsov M-22 mit 480PS, war ein in Lizenz gebauter Bristol Jupiter Sternmotor. Ursprünglich war ein Shvetsov M-25 mit 750PS vorgesehen, der seinerseits wiederum ein in Lizenz gebauter amerikanischer Wright R-1820 Cyclone war. Obwohl der Prototyp ein wenig untermotorisiert war konnten die Flugleistungen von Anfang an überzeugen. Tchalov war begeistert von der Agilität der neuen Maschine. Der zweite Prototyp konnte mit einem importierten Wright Cyclone ausgerüstet werden, wodurch sich die Flugleistung noch einmal erheblich steigerte. Nach weiteren Modifikationen und Entwicklungen wurde die Serienproduktion angeordnet, die in den Werken 39 in Moskau und 21 in Gorki ausgeführt werden sollte. Die Maschinen erhielten von der russischen Luftwaffe die neue Bezeichnung I-16. Diese Maschinen waren zunächst noch mit dem M-22 Triebwerk ausgestattet, da das M-25 zu dem Zeitpunkt noch nicht verfügbar war. Außerdem waren noch keine Bordwaffen eingebaut. Die Höchstgeschwindigkeit dieser ersten Serie betrug 362km/h auf Meereshöhe und 346km/h auf 3.000m Höhe.
50 Maschinen wurden im Werk 36 gebaut, die Produktion im Werk 21 verlief nur schleppend da dort noch drei andere Flugzeugtypen gebaut wurden. Die dort hergestellten I-16 erhielten den Zusatz -4. Im Spätsommer 1934 erreichten die ersten Maschinen die Einheiten der VVS. Die Begeisterung hielt sich allerdings in Grenzen, da die Flugeigenschaften sich doch sehr stark von den Doppeldeckern unterschieden. Das Handling der Maschine war derart schwierig, dass schon bald die Unfallrate in die Höhe schoss, so stark, dass kein Normalbetrieb mehr möglich war. Im späten Frühjahr 1935 waren auch die M-25 endlich verfügbar. Dadurch stiegen die Flugleistungen erheblich an, während die Flugeigenschaften weitestgehend erhalten blieben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug nun 390 b zw. 445km/h. Außerdem erhielten die Maschinen nun auch eine fest eingebaute Bewaffnung in Form zweier 7,62mm ShKAS MGs in den Flügeln. Ab Januar 1936 lösten sie die 4er Version ab. Diese Maschinen waren dann auch die ersten, die Kampfeinsätze flogen, und zwar über Spanien und China. 1937 waren die meisten anfänglichen Probleme mit den I-16 Geschichte und eine neue Version, die -10 erschien. Ein M-25V mit 750PS wurde anstelle des M-25 verbaut, außerdem wurden die Flügel modifiziert und zwei weitere 7,62mm MGs über dem Motor eingebaut. Auch das Cockpit wurde verändert, unter anderem bekam die I-16 Type 10 nun ein offenes Cockpit mit einer gepanzerten Windschutzscheibe. Die Produktion der Type 10 begann im März 1938 und schon bald darauf folgten die ersten Kampfeinsätze im russisch-finnischen Krieg, in Polen 1939 und auch weiterhin in Spanien und China. Zum Zeitpunkt des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 1941 waren die I-16 noch immer der Standardjäger der VVS. Weitere Verbesserungen führten zu den Typen 17, 24 und 29. Insgesamt wurden 9.450 I-16 gebaut, die meisten davon im Werk 21 in Gorki. In Spanien blieb die I-16 bis weit nach dem Krieg im Einsatz, die allerletzte Maschine wurde erst 1953 ausgemustert! Unter dieser Katalognummer war der Bausatz schon einmal verfügbar, das war im Jahre 2006. Demgegenüber hat sich in der aktuellen Auflage so gut wie nichts geändert, die Kunststoffteile sind sowieso identisch, aber auch die Ätzteile und Masken sind wie gehabt, es steht sogar noch die Jahreszahl auf der Platine. Was die Decals betrifft konnte ich nur einen Unterschied feststellen, nämlich dass die alte Option E im Bauplan nicht mehr erwähnt wird. Die rote "34" war damals auch nur in der digitalen Version der Anleitung enthalten, die es aber in der Form nicht mehr gibt, da sie "überschrieben" wurde. Bei den Decals ist ansonsten nur ein Element für das Instrumentenbrett hinzugekommen, ferner wurde lediglich das Layout verändert. Es ist also alles wie gehabt, ein sehr schön detaillierter Bausatz mit sinnvollem Zubehör. Besonders die hervorragend gestalteten Oberflächen sind hier hervorzuheben, feine Gravuren gepaart mit einer sehr überzeugenden Darstellung der bespannten Bereiche und einigen erhabenen Details. Einige alternative Teile für andere Versionen wurden an den Rahmen belassen, so dass auch die Grabbelkiste etwas abbekommt. Der Zusammenbau beginnt wie üblich mit dem Cockpit. Die Detaillierung ist sehr gut, die vielen kleinen Teile für die Steuerelemente an den Seitenkonsolen sind teilweise redundant, also sowohl in Kunststoff als auch als Ätzteile vorhanden. Beim Instrumentenbrett hat man die Wahl: Entweder Kunststoff mit erhabenen Details, ein Decal oder aber auch das übliche Ätzteile-Sandwich. Ein paar Seile und Leitungen lassen sich am Ende hier noch ergänzen, das offene Cockpit gepaart mit der Möglichkeit, die Einstiegsklappe offen zu bauen, gewährt reichlich Einblick. Man sollte den Cockpitboden noch ein wenig modifizieren, da die Interpretation von Eduard nicht so ganz mit dem Original übereinstimmt. Die I-16 hatte wie auch z.B. die Spitfire keinen durchgehenden Boden sondern lediglich einen Rahmen auf dem Sitz, Pedale und Steuerknüppel montiert waren. Die diversen Walk Around im Internet helfen hier weiter, siehe unten.
Der Sternmotor ist als einfaches Relief vorhanden, da man von ihm ohnehin nicht viel sieht, reicht das vollkommen. Die Kühlluftöffnungen können Dank des Ätzteiles in beliebiger Stellung gebaut werden. Die Abgasstutzen sind alle separat ausgeführt und lassen sich sehr leicht noch ein wenig weiter aufbohren. Dem Fahrwerk wird im Bauplan besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Auch hier ist die Detaillierung der Teile sehr gut, am Ende fehlen eigentlich nur noch die Bremsleitungen. Die kleinen Fenster im Fahrwerksschacht dienten dem Piloten dazu, festzustellen ob das Fahwerk eingezogen war oder nicht (ähnlich wie beim Kühlschrank, Licht aus - Tür zu, Licht an- Tür auf ;). Die korrekte Platzierung erfolgt mehr oder weniger nach Augenmaß. Die charakteristischen Zugseile zum Einziehen bzw. Ablassen des Fahrwerks kann man bei der Gelegenheit auch gleich ergänzen. Die entsprechende Durchgangsbohrung ist ja bereits angedeutet. Der Decalbogen ist von sehr guter Qualität und ermöglicht den Bau von 4+1 Maschinen. Bei den schwarz umrandeten Sternen ist allerdings ein deutlicher Versatz im Druck erkennbar, was die betreffenden Teile so gut wie unbrauchbar macht. Die Anleitung im A5 Format ist durchgehend farbig und in der gewohnten Machart von Eduard. Wer möchte kann sich auf Scalemates noch die ursprüngliche Anleitung zur 8149 ansehen. Die Farbangaben sind wie üblich für die Gunze-Palette angegeben. Die Ätzteileplatine enthält im Wesentlichen Elemente für's Cockpit, Gurte, Instrumentenbrett, Einstiegsklappe und die erwähnten Steuerelemente für die Seitenkonsolen. Außerdem die Kühlluftschlitze für die Motorhaube. Der Bogen mit Maskierfolie beinhaltet Masken für die Räder und die Windschutzscheibe in Tamiya-Tape-Qualität.
Overtrees Set 8149XEs gibt die Plastikteile auch einzeln als Overtree Set. In der neutralen, weißen Box sind nur die beiden Beutel mit den Gießrahmen enthalten, keine Bauanleitung (siehe Download Link unten), keine Decals. Interessant sind die Overtrees für Leute, die bereits Profipack, Dual Combo oder Royal Class Ausgaben der jeweiligen Bausätze haben und die restlichen Decals noch aufbrauchen möchten. Natürlich auch für Umbauten, alternative Versionen oder just for fun. Die Overtrees sind nur über den Eduard Webshop erhältlich und kosten in der Regel etwa die Hälfte eines Profi-Packs. Einziger Nachteil: Sie sind nur begrenzt verfügbar. Für alle die auch noch die im Bausatz beiliegenden Ätzteile einbauen wollen können sich diese ebenfalls noch dazu kaufen. Allerdings sind diese immer recht schnell vergriffen! Am besten informiert ihr euch direkt auf der Eduard-Seite, hier ist der Link zum Overtree-Set und zu den Ätzteilen. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Es ist und bleibt ein schöner Bausatz, der die charakteristische gedrungene Form der I-16 sehr gut wiedergibt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut. Detaillierung und Gussqualität sind hervorragend, das beiliegende Zubehör sinnvoll. Mehr braucht man nicht für ein paar entspannte Bastelstunden. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Das Set auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 26. Mai 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Frank RichterLand: Beiträge: 32 Dabei seit: 2003 Neuste Artikel:Alle 32 Beiträge von Frank Richter anschauen. |