U.S. Light Tank M5A1 (late)(Mirage Hobby - Nr. 726087)Produktinfo:
Besprechung:
Bereits im Jahre 1935 begann die Entwicklung der leichten Panzer in den USA. Die nur wenig verbreiteten ersten Modelle, der M1 und M2A1, wurden schon bald von den weitaus bekannteren M3 abgelöst. Dessen Einführung begann 1941/42 und er wurde, wie auch sein großer Bruder, der M4 Sherman, von einem Sternmotor angetrieben. Auf der Suche nach Alternativen zu diesem Antriebskonzept erwog man den Austausch des Sternmotors durch herkömmliche V8 Benzinmotoren, wie sie aus dem PKW-Bereich her bekannt waren. Mitte 1941 wurde ein erstes Versuchsfahrzeug mit zwei Cadillac V8 Motoren und Automatikgetriebe fertiggestellt und zunächst als M3E2 bezeichnet. Da die Bezeichnung M4 bereits für den mittleren Panzer Sherman vergeben war, erfolgte die Einführung des neuen Modells schließlich unter der Bezeichnung M5.
Bis Dezember 1942 wurden 2.074 Exemplare gebaut. Das nächste verbesserte Modell des M5, der M5A1, wurde in weit größeren Stückzahlen hergestellt. Bis zur Einstellung der Produktion im Juni 1944 liefen 6.810 Fahrzeuge vom Band. Auf den europäischen Kriegsschauplätzen konnte sich der M5A1 aufgrund der leichten Panzerung und der geringen Feuerkraft von gerade einmal Kaliber 37mm nicht wirklich gegen die deutsche Panzerwaffe durchsetzen. Er wurde daher überwiegend für weniger kritische Aufgaben eingesetzt. Gegen die schwächeren japanischen Panzer sah die Sache schon deutlich besser aus, jedoch war auch hier die bescheidene Feuerkraft die Achillesferse. Der M5 verfügte neben der 37mm M6 Hauptwaffe noch über drei fest eingebaute cal. 0.30 MGs vom Typ M1919A4/A5. Die Munitionsvorräte betrugen 123 Schuss für das 37er und 6.750 Schuss für die .30er. Die Besatzung bestand aus vier Mann (Fahrer, Hilfsfahrer, Richtschütze und Kommandant), das Kampfgewicht lag bei knapp über 15t. Der Antrieb erfolgte mittels zweier 5,7 small block V8 Benzinmotoren mit jeweils 110PS, die ihre Leistung über ein Automatik- und ein Verteilergetriebe auf die Kettenzahnkränze übertrugen. Trotz seines Kraftstoffvorrates von über 320 Liter betrug der Fahrbereich gerade einmal 288km, die Höchstgeschwindigkeit lag bei knapp 50km/h. Die Panzerung betrug im Bereich des Turmes und des Getriebegehäuses 38mm, der Rest des Aufbaus war zwischen 25mm und 29mm stark. Die horizontalen Flächen mussten mit 10-13mm auskommen, während bei der Kanonenblende mit 51mm das stärkte Material zum Einsatz kam. Der Bausatz von Mirage Hobby stellt laut Verpackung einen späten M5A1 dar. Da das Fahrzeug weder über den Staukasten am Turmheck noch über die seitlich am Turm angebrachte Zusatzpanzerung, noch über die Seitenschürzen verfügt, handelt es sich wohl eher um einen "very early later" Typ ;). Wie bei Mirage Hobby üblich verteilen sich die knapp über 150 Bauteile auf ein Sammelsurium von Giessrahmen. Die Gussqualität ist sehr gut, was man auf den ersten Blick wegen der dicken Rahmen nicht gleich vermuten würde. Die Angüsse sind ausreichend filigran, was wegen der vielen z.T. sehr winzigen Bauteile auch angebracht ist. Die Aufteilung der Bauteile orientiert sich ein wenig am Original, also mehrteilige Wanne und mehr oder weniger einteiliger Turm. Die Detaillierung liegt auf einem angenehm hohen Niveau, was nicht zuletzt aus den unzähligen Anbauteilen resultiert. Sämtliche Werkzeuge, Haken, Griffe, Ösen, die 28 Kettenstollen usw. sind eigenständige Bauteile. Die erhabenen und versenkt ausgeführten Details an Wanne und Turm sind gestochen scharf und dem Maßstab angemessen fein. Die Luken am Turm kann man geöffnet bauen, macht aber wegen der fehlenden Inneneinrichtung nur dann Sinn, wenn man z.B. entsprechende Figuren darin platziert. Das Laufwerk mit der VVSS Aufhängung (Vertical Volute Spring Suspension) ist vergleichsweise einfach aufgebaut und besteht pro Radaufhängung aus fünf Einzelteilen, inkl. der Rollen. Es gibt jeweils eine einzelne Sinkstelle an den Bauteilen, die man ggf. noch zuspachteln muss. Sowohl die Laufrollen wie auch der 14er Zahnkranz sind vom späten Typ, hier passt also die Bezeichnung. Bis auf letztere können alle Laufrollen drehbar gebaut werden. Fahren kann das Modell damit zwar nicht, jedoch hilft es beim Auflegen der Kette. Damit wären wir dann auch schon beim m.E. einzigen Schwachpunkt, wenn man es so nennen will. Die Ketten sind nur als relativ weiche Vinylteile beigelegt. Es steht zu befürchten, dass sie sich nicht sauber verlegen lässt und sie sich zwischen den Rollenpaaren und im Bereich zwischen den Stützrollen verwindet. Grat und Auswerfermarken kommen noch erschwerend hinzu. Schade, dass man nicht eine Alternative aus Kunststoff beigelegt hat. Ersatz aus Resin gibt es von OKB Grigorov, die sind aber hierzulande wohl eher weniger gut zu bekommen. Von den drei Ätzteilen werden nur zwei für die Schutzbügel der Scheinwerfer am Bug benötigt.
Der Decalbogen ermöglicht uns die Darstellung von fünf verschiedenen Fahrzeugen einer übergeordneten Einheit im Zeitraum April 1944 bis Juli 1944. Alle Fahrzeuge sind bis auf die jeweiligen Turmnummern identisch. Der Druck der Decals ist sehr sauber und stammt offensichtlich von Mirage Hobby selbst. Neben den individuelle Zahlen und Codes enthält der Bogen auch zwei generische weiße Zahlenreihen zur Erstellung eigener Registriernummern (USA-30xxxxxxxxxS). Die auf hochwertigem Papier gedruckte Bauanleitung benötigt gerade einmal zwei Seiten, um das Modell fertig zu stellen. Die farbige Bemalungsanleitung zeigt die Fahrzeuge von allen Seiten und gibt Farbvorschläge für die Palette von Vallejo und Humbrol.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein sehr gut gemachter, recht aufwändiger Bausatz des M5A1. Die Detaillierung ist sehr gut, die Qualität der Ausführung steht dem in Nichts nach. Allerdings enthält er sehr viele kleinste Bauteile, die ihn eher etwas für etwas erfahrenere Modellbauer machen. Einziger Wermutstropfen sind die Vinylteile, die gefallen mir nicht wirklich. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Ihr könnt euch den Artikel auf der Homepage bzw. im Online Shop von Mirage Hobby hier noch einmal ansehen. Natürlich hat Mirage Hobby auch eine eigene Facebook-Seite. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 27. Februar 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |