Kubus(Mirage Hobby - Nr. 355026)Produktinfo:
Besprechung:Der Kubis war ein improvisierter gepanzerter Mannschaftstransporter, der im Warschauer Ghetto im Sommer 1944 enstand. Aufbauend auf einem in Lizenz gebauten Chevrolet 157 Lastkratftwagen sollte er bis zu zwölf Mann in den Kampf führen. Ohne irgendwelche Pläne oder Konstruktionszeichnungen wurde das Fahrzeug von Soldaten der polnischen Armee, die in Warschau festsaßen, aus allem, was sich gerade anbot, zusammengebaut. Das Chassis des Chevrolet wurde rund herum mit geneigten Panzerplatten versehen, die kleinkalibrigen Schusswaffen ausreichend Widerstand boten. Der Bau des Kubus dauerte gerade einmal 13 Tage. Zeit für ausgiebige Tests gab es nicht, deshalb ging das Fahrzeug direkt nach der Übergabe an die Truppe in den Einsatz zur Erstürmung der Universität am 23. August 1944. Seine Eigenbewaffnung bestand aus sowjetischen 7,62mm DP Modell 1928 Maschinengewehren. Bereits wenige Tage später, nach einem weiteren Versuch, die Universität einzunehmen, wurde der Kubus am 06. September 1944 aufgegeben. Nach der Befreiung Warschaus durch die Alliierten in April 1945 wurde er an derselben Stelle wieder gefunden und schließlich ins Museum überführt, wo man ihn noch heute bestaunen kann. 2004 wurde ein Nachbau angefertigt, der auch von Zeit zu Zeit in der Öffentlichkeit vorgeführt wird. Der Bausatz ist recht einfach aufgebaut, noch nicht einmal 90 Einzelteile werden für den Zusammenbau benötigt. Die Gussqualität ist sehr gut, Grat oder Fischhaut ist kaum anzutreffen. Sinkstellen und Auswerferspuren habe ich ebenfalls keine in den sichtbaren Bereichen finden können. Der Aufbau ist recht einfach, das Fahrgestell bzw. die Bodengruppe besteht aus einem mehrteiligen Rahmen mit der Bodenplatte. Die beiden dort befindlichen Zugangsklappen für die Mannschaften können, wie auch die Luken für den Motorraum und den MG-Stand, geöffnet gebaut werden. Es gibt einen recht einfach gehaltenen Motor mit Getriebe sowie den Antriebbstrang. Die Räder können weder dreh- noch lenkbar gebaut werden. Die Löcher in den Felgen muss man noch öffnen, da diese mit einer Gusshaut verschlossen sind. Eine Inneneinrichtung ist bis auf einen Fahrersitz und das Lenkrad nicht vorhanden. Der Aufbau, im Original aus einzelnen Platten gefertigt, besteht im Wesentlichen aus zwei großen Hälften und einem vorderen Teil, wo normalerweise die Frontscheibe wäre. Die Schweißnähte sind erhaben mit unregelmäßigen Linien dargestellt. Diese kann man durchaus noch ein wenig stärker aufbauen, da sie alles andere als glatt waren. Am vorderen Abschlussblech muss für die Kriegsversion noch ein Absatz weggeschliffen werden (für die Replik bleibt er). Bauteil 28, eine Abdeckung für die Hinterachse, wird dagegen nur bei der Replik verwendet. Diverse Anbauteile vervollständigen das Modell. Als Bewaffnung stehen zwei verschiedene Waffen zur Wahl, das DP28 MG und die britische PIAT Panzerfaust nebst drei Granaten. Der kleine Decalbogen enthält neben dem "Kubus" Schriftzug im Wesentlichen Decals für die drei Granaten. Der Druck ist sehr sauber und versatzfrei. Die farbige Bemalungsanleitung zeigt auf, was wohin gehört. Die Farbangaben beziehen sich auf die Palette von Vallejo. Das Farbschema scheint das des restaurierten Fahrzeuges zu sein. Inwieweit das dem "Kriegszustand" entspricht, kann ich nicht sagen. Die Anleitung zeigt auch die eingefangenen Beschussschäden auf, die man allerdings selbst am Modell anbringen muss. Die eigentliche Bauanleitung ist klar und übersichtlich gegliedert und lässt keine Fragen offen. Wo erforderlich werden Bemalungsvorschläge gemacht. Der geschichtliche Abriss auf der ersten Seite der Anleitung ist sehr ausfühlich, aber in einem sehr holprigen Englisch geschrieben.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein schöner Bausatz eines sehr ungewöhnlichen Fahrzeuges. Die gute Detaillierung, zwar nicht the top of the top, und der günstige Preis machen den Bausatz uneingeschränkt empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Ihr könnt euch den Artikel auf der Homepage bzw. im Online Shop von Mirage Hobby hier noch einmal ansehen. Natürlich hat Mirage Hobby auch eine eigene Facebook-Seite. Ein Foto der Reifen findet ihr hier, ich selbst konnte keines machen, da die Teile bei meinem Besprechungsmuster fehlten. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 23. Februar 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |