Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Customscale > Rheinmetall-Borsig Flugabwehrrakete Rheintochter R-III Rheinmetall-Borsig Flugabwehrrakete Rheintochter R-III(Customscale - Nr. 35019)Produktinfo:
Besprechung:Bereits im Jahre 1942......leitete Rheinmetall Borsig die Entwicklung des Flak-Raketensystems "Rheintochter" ein. Von vorne herein sollte es ein lenkbarer Flugkörper mit Hand- oder Annäherungszündsystem sein. Mindestens 51 Flugkörper der R-I Serie wurden getestet (andere Quellen sprechen von 90). Es gibt Hinweise auf Probeauslieferungen an die Truppe, die Verwendung wird aber nicht beschrieben. Im Zuge der Weiterentwicklung sollte das System kleiner und leistungsfähiger werden. Im September '44 begann die Entwicklung der R-III, die kleiner und leichter war, was durch die Ablösung des Mehrstufen-Systems der R-I durch seitliche Booster erreicht wurde. Die üblichen Quellen sprechen von Tests von "wenigen Exemplaren", während andere die Zahl der Tests konkret mit sechs beziffern. Dass die Rheintöchter von mobilen Startrampen, die aus modifizierten Flak 41 Laffetten erstellt wurden, abgefeuert wurden, ist durch verschiedene Bilder und Filmaufnahmen belegt. Das Programm wurde im Februar '45 abgebrochen. Die Firma Customscale aus Deutschland bietet - neben anderen sehr interessanten Kits - eine erschöpfende Auswahl an Bausätzen zum Thema Deutsche Fugkörper-Luftabwehr im WK II an. Hier finden sich die R-I, bald auch die R-II und die R-III als Resinbausätze. Es gibt verschiedene Leistungspakete von der Darstellung auf einem Transport-Rollie bis hin zur (theoretischen) Startrampe auf einem Panther-Fahrgestell. Definitiv etwas für unsere "1946"-Feunde!
Der Bausatz.......kommt in einer stabilen, weißen Faltschachtel mit einem sehr schönen Deckelbild vom gebauten Modell. Die Bauteile sind - in Gruppen zusammengefasst - in Beuteln und Luftkammerfolie mehr als ausreichend für den Transport und die Lagerung geschützt. Die Bauteile sind größtenteils noch an den Angussblöcken. Hier und da sind ein paar Teile bereits vom Block abgelöst, was aber entweder Absicht ist oder den sehr feinen Angussverbindungen geschuldet ist. Für beides großes Lob; das macht das Versäubern leicht. Wie bei Resinbausätzen durchaus üblich, finden sich verbreitet Fischhäute und Formtrennlinien, wobei letztere sehr geschickt plaziert sind, was auch hier die Versäuberung vereinfachen sollte. An dieser Stelle bitte ganz dringend beachten: Resin-Staub, der durch Sägen, Schleifen und Polieren ensteht, ist krebserregend. Achtet auf eure Gesundheit, tragt einen Atemschutz und macht nach dem Sägen, Schleifen und Polieren immer die Werkbank sauber. Man kann es nicht oft genug sagen! An einigen wenigen Stellen finden sich Blasen und Einschlüsse. Beide sind nicht schön und bei neueren Bausätzen eher eine Seltenheit, sind aber für Resin Modelle durchaus vertretbar und stellen für mich ad hoc die einzigen wirklichen Schwachpunkte im Bausatz dar. Kein Grund hier große Abzüge zu machen, denn wer nicht Füllen, Spachteln und Schleifen mag, ist im Resin-Modellbau eh falsch. Die Bauteile sind fein gestaltet und weisen eine gute bis sehr gute Detailtiefe auf. Da ich gerade den Bau einer 8,8cm Flak 41/ L71 hinter mir habe, kann ich bestätigen, dass die Laffete ziemlich genau "auf den Punkt" getroffen ist. Beim Flugkörper kann ich hier keine genaue Aussage machen, denn da fehlt es mir (noch) an Fachliteratur und über die R-III ist im Netz nicht sehr viel belastbares Material zu finden. Die Qualität des Gusses ist aber auch hier weitestgehend überzeugend. Bei den größeren Bauteilen, wie den Lafetten-Wangen, der Wiege und der Kreuzlafette, findet sich ein bemerkbarer Verzug der Bauteile. Auch dies ist für Resinmodell nichts wirklich Ungewöhnliches und lässt sich in der Regel durch Wärmebehandlung der Teile beheben.
Der PapierkramDie Bauanleitung zeigt in großen übersichtlichen Diagrammen die Verwendung der Bauteile. Da bleiben auf den ersten Blick keine Fragen offen. FazitFür mich sind die Bausätze von Customscale glatte Volltreffer. Die Themenauswahl ist spannend und die Umsetzung qualitativ überzeugend. Von kleineren Schwierigkeiten, die das Resin-Guss-Verfahren mit sich bringt, darf man sich nicht einschüchtern lassen: Gießgrate entfernen, Lücken schließen und ein bisschen Spachteln und Schleifen gehören zum Modellbau wie Kleber, Farbe und Geduld. Klar, dass man beim Preis erstmal schluckt, wenn man Resinbausätze nicht gewöhnt ist. Ich sage aber, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis völlig in Ordnung geht. Mit Spannung blicke ich auf die weiteren Entwicklungen und bin sicher, dass wir viele spannende Dinge erwarten können! P.S.: Wenn euch die Darstellung der Leitwerke in Holzoptik schwierig erscheint, dann schaut euch doch mal die Holz-Decals von Uschi van der Rosten an. Darstellbare Maschinen: Experimentelle Flugabwehr Rheintochter R-III Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Für Kenner und Könner! Fazit:Ein gelungener Bausatz, keine Frage. Mit nur wenig Mühe und etwas Erfahrung wird die Rheintochter RIII zum Volltreffer. Auf jeden Fall empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Guido Hopp - 17. November 2014 Du bist hier: Home > Kit-Ecke > Customscale > Rheinmetall-Borsig Flugabwehrrakete Rheintochter R-III © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |