HMS Glorious und HMS CourageousKern der britischen Trägerflotte in den Vorkriegsjahrenvon Helmut Hager (1:700 HP-Models)Geschichte der HMS Glorious und der HMS CourageousGlorious und Courageous wurden 1915 als Schlachtkreuzer mit einer Hauptbewaffnung von je 4 - 38,1cm-Geschützen in Zwillingstürmen fertiggestellt. Beide besaßen jedoch eine extrem leichte Panzerung. Bei einem Gefecht mit deutschen Kreuzern in der Deutschen Bucht am 17.11.1917 erhielten beide Schiffe mehrere 15cm-Treffer, die zu empfindlichen Schäden führten und der Admiralität die krasse Fehlkonstruktion der beiden Schlachtkreuzer vor Augen führte. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Glorious und Courageous auf die Liste der Schiffe gesetzt wurden, die gemäß dem Washington-Abkommen von 1922 ausgemustert werden sollten. In Anbetracht der Tatsache jedoch, daß die Marinefliegerei immer mehr an Bedeutung gewann, entschied man sich zum Umbau beider Schiffe zu vollwertigen Flugzeugträgern. Nach Abschluß der Umbauarbeiten waren beide Schiffe kaum voneinander zu unterscheiden; 1936 wurde das Flugdeck der Glorious nach achtern verlängert, Courageous behielt ihr kürzeres Flugdeck, erhielt jedoch im Gegensatz zu Glorious einen Dreibeinmast. Beide Träger konnten 48 Flugzeuge mitführen. Über Jahre hinweg bildeten Glorious und Courageous den Kern der britischen Trägerflotte in den Vorkriegsjahren. Bereits zwei Wochen nach Kriegsbeginn wurde die HMS Courageous am 17.September 1939 westlich von Irland durch Torpedotreffer des deutschen U-Boots U 29 versenkt. Glorious wurde im Verlauf der Kampfhandlungen um Norwegen am 8.Juni 1940 zusammen mit den Zerstöreren Ardent und Acasta von den Schlachtkreuzern Scharnhorst und Gneisenau zum Kampf gestellt und durch Artilleriefeuer versenkt. BemalungGlorious diente vor dem Kriege überwiegend bei der Mittelmeerflotte und war daher hellgrau angestrichen (H28 bzw. H147). Zum Zeitpunkt ihrer Versenkung hatte sie einen großflächigen Tarnanstrich, vermutlich in dunkelgrauer und hellgrauer Farbe. Courageous war bis zu ihrer Versenkung bei der Home Fleet und bis zu diesem Zeitpunkt auch im Home-Fleet-Dunkelgrau ( H 27 ) angestrichen gewesen. Entgegen der Bemalungsanleitung waren die Flugdecks dunkelgrau. ZusammenbauDie Rumpfteile, das Flugdeck und die Brücke erweisen sich als insgesamt gut detailliert und passen auf den ersten Blick auch gut zusammen. Der Teufel steckt jedoch im Detail:Die Geschützerker ragen unter den Geschützstellungen seitlich heraus und müssen deshalb abgeschliffen werden. Die gesamten Beiboote, sämtliche Flak, Scheinwerfer und Kräne sowie die Flugzeuge sollte man am besten gleich in die Mülltonne werfen und durch externe Teile ersetzen. Die Beiboote und die 12,7cm Flak nahm ich von einem Seals Models Zurüstsatz und von White Ensign (WEM). Die 8-rohrige Flak kann man durch Tamiya-Bausätze oder WEM -Ätzteile ersetzen, ebenso die Scheinwerfer. Richtig gut wird der Bausatz durch Einsatz des WEM-Ätzteilesatzes Nr. 743 für die HMS Ark Royal. Die beiden schweren Kräne sollte man an den Plattformen etwas verändern um sie dem Aussehen der Courageous-Klasse anzugleichen. Die Seitenmasten kann man dafür direkt übernehmen. Wer mag kann auch noch diverse zusätzliche Details (Fangnetze etc.) auf den Flugdecks anbringen. BordfligerDie Swordfish von Aoshima sind nachbearbeitet recht akzeptabel, beim Bemalen sollte man auf keinen Fall die Farbbänder an den Flugzeugen vergessen: Blau für Courageous, gelb für Glorious. Weitere Flugzeuge (Gloster Gladiator, Blackburn Ripon) dürften von WEM oder Pit Road erhältlich sein. Nicht fehlen sollten die Buchstaben "GL" auf dem Flugdeck der Glorious, Linien und Kreise sollte man mit Weiß oder Weißgrau (H 147) per Hand malen. Auch waren zumindest 1937 auf der Glorious die Ränder der Flugdeckaufzüge weiß abgesetzt. FazitWer sich diese Flugzeugträger zulegt sollte wissen, daß er mit einigem an zusätzlicher Recherche und finanziellen Aufwand rechnen muß. Er bekommt dafür aber zwei recht akzeptable Modelle, die in Anbetracht ihrer Größe wohl kaum von einem anderen Hersteller produziert werden dürften. Die Bausätze und alle angegebenen Zusatzteile kann man über NNT Modell+Buch bestellen. Helmut Hager Publiziert am 29. Dezember 2004 Die Bilder stammen von Martin Kohring. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |