1965 Chevrolet Impala SS Sport Coupe"See the USA, the #1 way"von Ingo Degenhardt (1:25 Monogram)Zum Original
Käufer, die im Herbst 1964 ihr 64er Modell geliefert bekamen, mussten schon recht bald darauf feststellen, dass ihr noch fast neuer Wagen sich praktisch über Nacht in einen "alten" Chevy verwandelt hatte. Für das Modelljahr 1965 hatte Chevrolet das Design nämlich komplett umgekrempelt und insbesondere das Sport Coupe war kaum noch wiederzuerkennen. Verschwunden war die "Wand aus Chrom" der vorderen Stoßstange, stattdessen befand sich eine zierliche Chromstoßstange zwischen dem echten Kühlergrill (oben) und dem stilisierten unteren Teil der Stoßstange – beides nach unten abgeschrägt -, der die Optik des Kühlergrills übernahm und den Wagen breiter erscheinen ließ. Verschwunden auch die seitlichen Chromverzierungen – schlicht, ununterbrochen und sauber zieht sich lediglich eine Sicke im Blech über den Radkästen die gesamte Flanke entlang.
Die dramatischsten Veränderungen finden sich aber in der elegant geschwungenen Dachlinie des Coupes und dem "Hüftschwung" der sogenannten "Coke-Bottle" Kotflügel hinten. Nicht nur sah der Wagen aufgrund dieser Änderungen ohnehin länger aus, er hatte gegenüber seinem Vorgänger auch tatsächlich noch ein wenig an Länge zugelegt. Am Heck wanderten die charakteristischen sechs runden Rückleuchten über jeglichen Chromzierrat, befanden sich aber nach wie vor in Kofferraumklappe und Kotflügelabschluss. Darunter über die gesamte Breite Chromzierrat (beim SS mit schwarzem Querstreifen) und die ebenfalls leicht abgespeckte Heckstoßstange. Mit diesem Design sah der 65er Chevy selbst dann "schnell" aus, wenn er am Straßenrand geparkt war. Mit der entsprechenden Motorisierung war er es auch – in den Verkauf gingen die 65er Modelle mit zunächst unveränderter Motorenpalette, aber Mitte des Modelljahres war dann auch die Zeit für den ruhmreichen 409 gekommen – er wurde durch den 396 ersetzt, der es aber schnell zu ähnlicher Berühmtheit brachte. War der 409 bis zu seiner Ausmusterung mit 340 oder 400 PS zu haben, stellte der neue 396er die Varianten 325 oder 425 PS zur Auswahl.
Auch im Wageninneren hatte sich einiges getan. Das gesamte Armaturenbrett erschien in neuer Aufmachung, bei den Standard-Impalas u. a. mit Holzdekor-Aufkleberstreifen über die gesamte Breite, bei den Super Sports (nur Sport Coupes und Convertibles) in Metallausführung. Bei letzteren auch wieder Vinyl-Einzelsitze vorn, Mittelkonsole und dazu Anzeigeinstrumente für Öl, Temperatur, usw. – ein Drehzahlmesser konnte optional bestellt werden. Für die Innenausstattung standen sieben Farboptionen zur Auswahl; für die"‚normalen" Impalas wurden immer noch am häufigsten Stoffausstattungen bestellt, aber die damals definitiv "coolste" Ausstattung war schwarzes Vinyl – allerdings nur erhältlich für das Sport Coupe und den Sport Sedan. Für die äußere Erscheinung standen dieses Jahr 15 einfarbige (13 davon neu) und neun Zweifarblackierungen zur Auswahl. Darunter so hübsche Farbtöne wie Gletschergrau, Krokusgelb oder Abendflieder.
Passend zum neuen Blechkleid gab es auch einige technische Veränderungen, die bedeutendste davon der neue Rahmen, auf den die Karosserie geschraubt war – "full perimeter frame" oder "Girder guard", wie ihn Chevrolet nannte. Verbesserte Front- und Heckkonstruktionen für die Schraubenfedern und leicht verbreiterte Achsen sorgten für verbessertes Fahrverhalten, insbesondere in Kurven. Neu auch die eingeklebten Front- und Heckscheiben.
Unverändert die unglaublich lange Liste der Sonderausstattungen, entweder ab Werk (factory option) oder vom Händler eingebaut (dealer installed add-on), die sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreute, um sich seinen ganz persönlichen Impala zusammenzustellen. Eine zeitgenössische Zeitschrift zählte an die 200 "custom touches". Erst im nächsten Jahr kam Chevrolet auf die Idee, hier auch mal ein "Paket" anzubieten und brachte das Impala-Sondermodell Caprice heraus. Die in den letzten sieben Jahren erfolgsverwöhnte Chevrolet Division von General Motors konnte auch für 1965 wieder einen vollen Erfolg verbuchen – und mehr als das: Als sich die Chevy-Mitarbeiter und Händler am Ende des Modelljahres erschöpft aber zufrieden zurücklehnten, hatten sie über 3 Millionen Autos und Trucks verkauft – davon waren etwa 2,4 Millionen Pkw und von diesen trug fast die Hälfte den Impala-Schriftzug. Ca. 243.000 davon rollten als Super Sports vom Band. Ein Rekordjahr für Chevrolet. Zum Modell
Zum Monogram Modell lässt sich in der Hauptsache eines sagen: Es lässt sich prima bauen. Lediglich Front- und Heckscheibe erfordern etwas Fingerspitzengefühl beim Einbauen, um sie dauerhaft und unverschmiert zu fixieren. Ausgestattet ist dieser Impala SS mit dem 396er V8 und Klimaanlage. Meine Lackierung (Humbrol Mischung) soll den Farbton "Artesian Turquoise" zumindest annährend wiedergeben. Die Innenausstattung passend dazu auch in Graublau, wieder mit Viskosefasern als Teppich. Mit dem 65er Impala SS Sport Coupe endet dann auch meine kleine Impala-Reihe, die mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Ingo Degenhardt Publiziert am 11. Oktober 2011 Die Bilder stammen von Lutz Degenhardt. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |