North American P-51B Mustang(J-900) Schweizer Luftwaffevon Helmut Dominik (1:72 Airfix)
Angaben zur notgelandeten Mustang P-51B-10-NA WD-UNorth American P-51B-10-NA Seriennummer: 42-106438 Kennzeichen: WD-U (in der Schweiz J-900) Pilot: LT. Curtiss Simpson Landungsort: 19. Juli 1944, Ems, Graubünden
Die WD-U gehörte zu einem Verband von 670 Begleitjägern, die eine B-17 Formation auf ihrem Weg nach Augsburg zu schützen hatten. Vor dem Zielgebiet meldete sich Lt. Simpson mit Motorproblemen ab und nahm Kurs auf die Schweiz und landete am 19.Juli 1944 auf den von Bergen umsäumten Flugplatz Plarenga bei Ems in Graubünden.
Da es der Schweizer Luftwaffe zu riskant erschien die Maschine von der Graspiste wegzustarten, demontierte man die Mustang und schaffte sie per Bahn nach Dübendorf, wo sie wieder flugbereit gemacht wurde. Nach der Reparatur der defekten Kühlklappenbetätigung, die zur Überhitzung des Motors geführt hatte, erhielt die Mustang eine Schweizer Kennzeichnung. Am 1. August 1944 startete sie zu ihrem ersten Testflug.
Nach der Erprobung stellte man die Mustang dem Überwachungsgeschwader für Luftkampfübungen zur Verfügung. Hier erhielt sie auch die Neutralitätsbemalung mit den rot-weißen Streifen und die Zuteilung der Imatrikulation J-900, die jedoch am Flugzeug nicht angebracht wurde.
Die Flugleistungen wurden von allen Piloten als hervorragend und der Schweizer Messerschmitt BF-109 E3 als überlegen bezeichnet. Die guten Erfahrungen mit der Mustang P-51B beeinflussten auch dann 1947/48 den Entscheid, für die Schweizer Luftwaffe 130 Mustang P-51D aus amerikanischen Überschuss-Beständen zu erwerben.
Rückgabe der P-51B-10-NA WD-U an die USAAFNach Ende des Krieges, als die zahlreichen internierten Bomber, welche noch zu reparieren waren, für die Rückgabe und den Rückflug nach England vorbereitet wurden, gehörte auch die Mustang zu den Flugzeugen, die von der amerikanischen Kommission zurückgefordert wurden. Im Oktober 1945 wurde sie deshalb wieder in den Originalzustand zurückversetzt, d.h. die Schweizer Markierungen wurden entfernt und die Waffen wieder eingebaut sowie die ursprüngliche Markierung (WD-U) angebracht.
Die Mustang P-51B-10-NA (J-900) als Modell in 1:72Die Mustang P-51B wird in vielseitigen Bausätzen angeboten. Ich habe mich für einen bereits vorhanden Bausatz von Airfix in 1:72 entschieden, da dieser Bausatz im Großen der P-51B-10-NA entspricht. BauhinweiseFür eine bessere Detaillierung habe ich ergänzende Teile von der P-51D von Hasegawa wie Fahrwerk, Räder, die Cockpiteinrichtung sowie den Propeller verwendet. Auch der Propeller vom Hasegawa-Bausatz sollte wesentlich dünner geschliffen werden. Den Landescheinwerfer im linken Fahrwerkschacht habe ich selber angefertigt. Der Scheinwerfer wurde jedoch im späteren Verlauf des Einsatzes in Emmen durch eine Messsonde ersetzt. Für die schweizerische Mustang sind zusätzlich noch einige kleinere Modifikationen notwendig. Da die Maschinengewehre in der Schweiz ausgebaut wurden, können die Öffnungen für die Kanonenmündungen und Hülsenauswürfe zugespachtelt werden. Zusätzlich müssen noch die Halterungen für die Zusatztanks entfernt werden. Somit ließ sich ein anschauliches schweizer Modell in 1:72 bauen. Bei der Neutralitätsbemalung ist darauf zu achten, dass die ursprünglichen schwarz/weißen Invasionsstreifen auf der Tragflächenunterseite zusätzlich angebracht werden müssen, da sie bei der schweizer Mustang nicht entfernt wurden. FarbenFür die Aluminiumtöne verwendete ich die Farben von Alclad: Als Grundierung Alclad Black Primer, Aluminium ALC101, Duraluminium ALC102, Magnesium ALC 111. Bei der Motorabdeckung kam Olive Drab von Model Master 1711 zur Anwendung. Für die Innenräume der Cockpits gilt grundsätzlich Zinc-Chromate-Green als die passende Farbe. Auch für die Innenseiten der Fahrwerkschächte verwendete ich Zinc-Chromate-Green. Die anderen Farben wie Weiß und Mattschwarz sind von Revell. Für das schweizer Rot verwendete ich Revell SM330. Das Finish wurde mit Mr. Metal-Primer durchgeführt.Weitere Modellfotos über die Mustang P-51 B-10-NA (J-900)
Helmut Dominik Publiziert am 20. September 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |