Henschel Hs 126 A-1von Andreas Martin (1:48 ICM)Zum Original
Der Nahaufklärer Henschel Hs 126 ging aus der Hs 122 von 1936 hervor. Mit zwei Mann Besatzung und ausgerüstet mit verschiedenem Fotoequipment, konnte die Hs 126 zu Beginn des zweiten Weltkrieges gute Erfolge erzielen. An der Westfront konnte die Maschine jedoch ab 1940 kaum noch ohne Geleitschutz eingesetzt werden. Die Ablösung der Hs 126 stand in Form der Focke Wulf Fw 189 schon bereit, und so wurde die Produktion der Henschel 1941 eingestellt. Das Einsatzgebiet der verbliebenen Maschinen verlegte sich nach Russland, Nordafrika und den Balkan, wo sie noch bis 1944 zur Partisanenbekämpfung, als Verbindungsflugzeug und zum Schlepp von Lastenseglern Verwendung fand. Zum Modell
Die Hs 126 hatte ich eigentlich gar nicht auf meinem Schirm… bis ICM 2010 die Hs 126 A-1 in 1:48 herausbrachte. Abgestrebter Hochdecker mit festem Fahrgestell und auch noch eine Vorkriegskonstruktion: Passt! Was man so im Internet gesehen hatte, machte der Bausatz einen echt guten Eindruck. Und, soviel sei vorweg genommen, ich wurde nicht enttäuscht. Eine gut gefüllte Schachtel mit einer Unmenge, zum Teil extrem filigraner Kunststoffteile. Dazu ein sauberer Guss und herrlich ausgeführte Oberflächendetails. Die Kanzelteile glasklar und schön dünn. Und auch die Decals machen einen super Eindruck.
Allerdings sollte mein Modell eine Maschine der Legion Condor werden und da kam mir der Abziehbildersatz von Authentic Decals zur Hilfe. Die „19-1“ der Aufklärungsgruppe 88 von 1938, mit der wilden Lackierung (die ein wenig an den Lozengetarnstoff aus dem ersten Weltkrieg erinnert), musste es sein. Und da ich schon am Geldausgeben war, leistete ich mir noch die Express Mask von Eduard zur Maskierung der Kanzelteile. Eine ungemeine Arbeitserleichterung mit klasse Ergebnis. Der Zusammenbau des Modells verlief, dank der guten Passgenauigkeit, relativ problemlos. Trotzdem sollte man vor dem Verkleben die Teile trocken anpassen, falls doch mal leichte Nacharbeiten von Nöten sind.
Nicht ganz so glücklich war ich mit der Bauanleitung von ICM. Die Explosionszeichnungen sind recht klein und undeutlich gehalten. Gerade im Bereich des überaus reichhaltig ausgestatteten Cockpits hatte ich mitunter Schwierigkeiten, die vielen Gerätschaften, Armaturen und Schalter korrekt zu platzieren. Ist mir mit Sicherheit auch nicht 100%ig gelungen. Das nächste Problem sind die extrem filigranen Flügelstreben, die zudem nur äußerst winzige Klebepunkte aufweisen. Wie soll da die große und recht schwere Tragfläche gehalten werden? Nun, es funktionierte dann doch. Trotzdem ist beim Aufsetzen des Flügels Nervenstärke, eine ruhige Hand und viel Fingerspitzengefühl gefragt. Belohnt wird man dafür mit maßstäblich korrekten Streben, die das Modell ungemein aufwerten.
Spendiert habe ich der Henschel noch einen Antennendraht aus feinem Nylongarn und das Heck-MG bekam noch ein fotogeätztes Fadenkreuz verpasst, das ich noch von einem anderen Projekt übrig hatte. Der Bau der Hs 126 hat mir sehr viel Freude bereitet und ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen des Artikels und beim Betrachten der Bilder.
Andreas Martin, Publiziert am 05. August 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |