Amerikanische 4-4-0 Holzbrenner-LokThe Generalvon Jens Lohse (1:25 MPC)Das Original:Da die aus Europa importierten Lokomotiven mit festem Rahmen auf den schnell und einfach erstellten Gleisen oftmals entgleisten, erfand Henry R. Campell 1836 eine Lok mit der Achsfolge 4-4-0 , die die Unregelmäßigkeiten der Schienen besser ausgleichen konnte. Nun konnte das Eisenbahnwesen schnell wachsen und bis 1885 waren praktisch 85% der U.S. Dampfloks mit dieser Achsfolge gebaut worden. Das hier gezeigte Modell ist ein sogenannter Holzbrenner, er wurde mit Holz befeuert und ist an seinem großen Schornstein mit Funkenlöscher zu erkennen. Die große Öllampe hatte eine Leuchtweite von 300 m. Der General wurde 1855 von Rogers in Patterson, New Yersey gebaut und ist bekannt durch seine Rolle beim gefeierten Andrews-Überfall am 12.4.1862 im Amerikanischen Bürgerkrieg. Ein Sonderkommando unter der Leitung von James J. Andrews stahl die Lok und wollte die Zugverbindungen der Südstaaten unterbrechen, indem sie die hölzernen Eisenbahnbrücken verbrennen wollten. Der Diebstahl der Lok und dreier Kastenwagen wurde aber vom Schaffner William A. Fuller bemerkt, der sofort die Verfolgung zu Fuß, mit Draisine und anderen Loks aufnahm und nach 87 Meilen die wegen Brennstoffmangel liegengebliebene Lok nach der Flucht der Entführer aus Feindesland zurückholte. Heute ist die Lok im "The Kennesaw Civil War Museum" in Georgia restauriert zu bewundern. Es gibt auch einen Stummfilm mit Buster Keaton, der diese Story als Grundlage hat (The General). Quelle: Auszüge aus der Bauanleitung Das Modell:Als erstes wurde die zweiteilige Basis zusammengeklebt, anschließend wurden die Schwellen bemalt und das Gleisbett mit Material von Faller und flüssigem Modellbaukleber neu beschottert, danach wurden noch die Schienen aufgeklebt und farblich behandelt. Für den darauffolgenden Bau von Tender und Lok ist es für die Ausrichtung des Fahrgestells unabdingbar, die Basis als Grundlage fertig zu haben. Der Bau des Tenders verlief ohne Probleme, was ich vom Bau der Lok nicht sagen kann! Hier hatten die beiden Hälften des Kessels erhebliche Passprobleme, es musste mit diversen Gummibändern nachgeholfen werden und anschließend gespachtelt und geschliffen werden. Auch einige Rohre und Leitungen wurden vorm Zusammenbau erst einmal gerichtet, um sie verbauen zu können. Vor der Endmontage stand noch die Lackierung an, hier bietet nur das Deckelbild Hinweise auf die richtige Farbwahl. Ich wollte die Lok allerdings nicht in den Farbtönen des Originals lackieren, sondern in einer Sonderlackierung, die ich in einem Buch über das Amerikanische Eisenbahnwesen auf einer zeitgenössischen Zeichnung sah. Solche Lackierungen wurden bei Streckeneröffnungen gern verwendet und die Lok zusätzlich noch mit diversen Fahnen geschmückt. Die Decals bereiteten keine Probleme, nur das Ausrichten der langen Streifen war etwas nervenaufreibend. Fazit: Der Bau hat mir sehr viel Spaß bereitet, auch wenn es nicht immer reibungslos voran ging! Ursprünglich als Ladegut für einen Schwertransporter gedacht, ist aus dem Kit ein echtes Schmuckstück geworden! Weitere Bilder
Jens Lohse Publiziert am 23. Juli 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |