1960 Chevrolet Impala Sport Coupé"…here with all these things new and different!"von Ingo Degenhardt (1:25 Revell)Das VorbildNach den dramatischen Stylingwechseln der Modelljahre 1958 und 59 beschränkte man sich bei Chevrolet für das Jahr 1960 auf eine moderate Modellpflege und entschied sich auch für eine „Entschärfung" des eher extremen 59er Designs. Interessant dabei ist, dass der gemäßigte Impala für 1960 bereits fertig entworfen war, bevor auch nur die ersten Bilder des 59er Modells an die Öffentlichkeit gelangt waren. Das langsame Aus-der-Mode-kommen von Heckflossen - sei es nun horizontal oder vertikal - war damit bereits vor deren Höhepunkt beschlossene bzw. geplante Sache. Zu den wichtigsten Änderungen gehörten u.a. der Wegfall der ‚eyebrow'-Lufteinlässe über dem Kühlergrill und die Doppeleinfassungen für die Scheinwerfer, so dass die Fahrzeugfront konventioneller und zugleich optisch breiter wirkte - immer nach dem damals herrschenden Credo „longer - lower - wider". Eine Ausnahme bildet für 1960 der seitliche Chromschmuck - im Gegensatz zur üblichen, durchgehenden Chromleiste beginnen die beiden schmalen, im Zwischenraum grundsätzlich weiß lackierten (Ausnahme: Weiße Fahrzeuge, Zwischenraum schwarz lackiert) Chrombänder etwa in Fahrzeugmitte; ausgehend von den Tragflächen eines stilisierten Düsenjets aus Edelstahl. Die hoch angesetzte, durchgehende Gürtellinie setzt sich aus der Chromeinfassung der Heckflossen und einer deutlichen Sicke in Tür und Kotflügel des Vorderwagens zusammen. Ein Stylingtrick, der den Wagen länger erscheinen lässt. Im Heckbereich finden sich die reduzierten, weniger dominanten Heckflossen - außerdem kehrt der Impala zu den sechs runden Rückleuchten zurück, die er von nun an als unverwechselbares Erkennungszeichen bis einschließlich 1965 behalten sollte. Eingesetzt sind die Rückleuchten in ein breites Heckband aus eloxiertem Aluminium, das an späteren Impalas auch wieder auftaucht. Trotz der nicht unerheblichen Anteile von Chrom und Edelstahl setzt sich in dieser Zeit immer mehr die Verwendung von eloxiertem Aluminium durch - dem Vorteil der Gewichtsersparnis und einfacheren Herstellung steht der Nachteil gegenüber, dass ‚anodized aluminium' ohne besondere Pflege nach einigen Jahren fast sicher seinen Glanz einbüßt und matt und stumpf daherkommt. Die Motorenpalette hatte sich seit dem vorhergehenden Modelljahr nicht groß verändert - vom 135PS Reihensechszylinder ‚235' High Thrift bis zum 350PS ‚348' Special Super Turbo Thrust war alles verfügbar, wobei sich der ‚283' (ca. 4,6l) V8 als der beliebteste Motor erwies. Zwei Schaltgetriebe (3- und 4-Gang) und die beiden Automatikgetriebe Powerglide und Turboglide ermöglichten insgesamt 24 Motor/Getriebe Kombinationen - und dann musste man sich u.U. noch für eine passende Getriebeübersetzung entscheiden. Zu den Neuheiten auf der wie immer ellenlangen Sonderausstattungsliste gehörte die ‚Guide-matic', eine automatische Fernlichtabschaltung. Ansonsten musste man einen zweistufigen Scheibenwischer ebenso extra ordern wie elektrisch verstellbare Sitze - eine Heckscheibenheizung und Warnblinker ebenso wie Beckengurte oder Tempomat. Auch die weniger sinnvollen, wenn auch nicht weniger beliebten Extras waren zahlreich vertreten - verchromte Pedalaufsätze, Kotflügelornamente oder der ‚fake port exhaust'. Wie auch im Vorjahr verkauften sich die Impalamodelle sehr gut - ebenso wie ihre preisgünstigeren Brüder Bel Air und Biscayne. Konkurrenz aus dem eigenen Hause bekamen die ‚full-size' Chevys dieses Jahr allerdings mit dem brandneuen ‚compact-car' Corvair, von dem im ersten Jahr bereits etwa 250.000 Stück verkauft wurden. Das ModellDas Revell-Modell zeigt das Impala Sport Coupé, ausgerüstet mit dem großen 348er V8 und Dreifachvergaser. Motorhaube und Kofferraum lassen sich öffnen, passen aber nur mittelmäßig in die vorhandenen Ausschnitte. Große Probleme hatte ich bei diesem Modell wieder mit dem Zusammenfügen von Karosserie und Chassis. Letzteres wollte einfach nicht tief genug in der Karosserie verschwinden. Trotz des Entfernens von jeder Menge Material am Chassis stellte mich das Endergebnis in dieser Sache nicht voll zufrieden. Alle sonstigen Teile passen gut und lassen sich problemlos verbauen, sobald man das relativ aufwändige Entgraten hinter sich gebracht hat - immer die erste Maßnahme, der ich alle Bauteile unterziehe. Diesem, übrigens mit Schaltgetriebe ausgestatteten Impala, fehlt leider die linke Zierleiste am Kofferraumabschluss, die ich verloren habe. Lackiert ist der Wagen in ‚Cascade Green' bzw. einer selbstgemischten Annährung an diesen Farbton, während der selbst zu lackierende Zierrat mit Alclad II dargestellt wurde. Ein Überzug mit Humbrol Klarlack glänzend bildet den Abschluss der Lackierarbeiten. Quellen:
Ingo Degenhardt Publiziert am 15. April 2011 Die Bilder stammen von Lutz Degenhardt. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |