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1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

"Almost too new to be true"

von Ingo Degenhardt (1:25 Revell)

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

So erfolgreich und beliebt der 57er Chevy war (und ist) - für dieses Jahr musste Chevrolet den ersten Platz bei den Verkaufszahlen der Ford Motor Co. überlassen. Man konnte es bei den Planungen für das Modelljahr 1958 (die knapp zweieinhalb Jahre vorher begannen) zwar noch nicht wissen, aber der für 1958 vorgesehene radikale Wechsel in der Modellpolitik von Chevy würde genau das richtige Auto zum exakt richtigen Zeitpunkt auf den Markt bringen.

Das Ziel von Chevrolet war es, weiterhin preisgünstige Autos anzubieten, die sich aber optisch, qualitativ und leistungsmäßig deutlich von allen bisherigen Modellen abhoben. Das gesamte Fahrzeugprogramm machte einen großen Schritt in Richtung der prestigeträchtigeren und deutlich teureren GM-Modelle wie etwa von Buick oder Cadillac.

Gemäß der Erfolgsformel des legendären Styling-Chefs von GM, Harley Earl - „longer, lower, wider = better" wuchs der 58er Chevy in Länge und Breite, während sich Dachhöhe und Bodenfreiheit verringerten.

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

Neben den bekannten Modellen (Biscayne, Delray, Yeoman, Brookwood, BelAir, Nomad) erregten zwei Fahrzeuge besonderes Aufsehen, als im Herbst 1957 die 58er Chevys an den Start gingen: Die nur als Sport Coupe und Convertible erhältlichen Sondermodelle BelAir Impala.

Waren schon die „Brot und Butter"- Modelle vom Start weg ein Erfolg, so begeisterten die Impalas erst recht - ein Chevy, der fast wie ein Cadillac aussah!

Kein Wunder: Gegenüber dem 57er Chevy hatten sich die Scheinwerfer und die Parklichter verdoppelt und die Rücklichter verdreifacht. Die Kühlerfront erinnerte zwar noch an 1957, war aber deutlich massiver und beeindruckender. Der Wagen war geradezu ‚behängt' mit Zierteilen aus verchromtem Blech, eloxiertem Aluminium und Edelstahl. Und noch eine Besonderheit zeichnete den 58er Chevy aus: Er hatte keine Heckflossen mehr - ein Wagnis Ende der 50er Jahre, als sich die Heckflossenmode ihrem Höhepunkt näherte. Stattdessen ging man bei Chevrolet mit dem Gull wing rear fender styling einen ganz eigenen Weg - zumindest 1958; denn auch so etwas ließ sich problemlos dramatisieren, wie man später noch sehen wird.

Die „Entlüftungen" vor den Hinterrädern (‚pitchfork') und an der hinteren Dachkante des Coupes sind übrigens reiner Zierrat, also vollkommen ohne Funktion.

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

Aber nicht nur von außen hatte der Chevy viel Neues zu bieten; auch unter dem Blech hatte sich einiges getan. Der alte Leiterrahmen hatte ausgedient und wurde durch den X-Rahmen ersetzt, von dem Chevrolet sich (und den Kunden) 30% mehr Verwindungsfestigkeit und weitere Vorteile versprach. Die Blattfedern gehörten ebenfalls der Vergangenheit an - von nun an übernahmen moderne Schraubenfedern ihren Job. Sogar an die Sicherheit hatte man gedacht: Sicherheitsglas rundum und ein gepolstertes Armaturenbrett ohne hervorstehende Bedienelemente. Auf Sonderwunsch bekam man sogar den sog. „Speedminder" - zehn kleine Leuchten, die beim Beschleunigen nacheinander in immer intensiverem Rot aufleuchteten.

Viel interessanter und aufregender für die damaligen Käufer war allerdings die Ergänzung der Motorenpalette um den neuen 348cui Turbo Thrust V8, einen 5,7 Liter ‚big block' Achtzylinder, der in seiner stärksten Version 315PS leistete. Weitaus häufiger wurden aber etwas bescheidenere Motorisierungen gekauft - vom Reihensechszylinder mit 145 PS (ein Chevy Klassiker) bis zum 4,6 Liter ‚small block' V8 (283cui) in fünf Abstufungen von 185 bis 290 PS.

Der 348 war ab 250 PS in insgesamt vier Ausführungen zu haben.Auszuwählen gab's bei Chevrolet allemal genug - von einer ellenlangen Sonderausstattungsliste bis hin zu den insgesamt 31 verschiedenen Ein- oder Zweifarblackierungen.

Wie eingangs erwähnt, hatte Chevrolet hier mitten in der Rezession von 1958 genau den richtigen Wagen auf den Markt gebracht und eroberte damit Platz Eins von Ford zurück. Außerdem hatte der Impala die Bühne betreten -diesmal noch als Sondermodell der BelAir-Baureihe- und es war abzusehen, dass er sie nicht so bald wieder verlassen würde. Ganz im Gegenteil.

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

Das Revellmodell lässt sich im Großen und Ganzen einfach zusammenbauen. Ich habe es so gut wie ‚aus der Schachtel' gebaut, lediglich einen ganzen Schwung Kabel im Motorraum habe ich ergänzt und den Teppichboden im Innenraum mit Viskosefasern dargestellt, die ich auf eine frische Schicht Glänzend Weiß gestreut habe. Ach ja, die Antenne besteht aus einer Gitarrensaite.

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

Lackiert habe ich den Chevy in Rio Red/Arctic White mit Humbrolfarben und Alclad II Chrome für die Fensterrahmen, etc. Danach bekam das Ganze noch einen Überzug mit Humbrol Klarlack glänzend. Die genannten Farbtöne entsprechen natürlich nicht 100%ig den Originalen, aber ich habe versucht, sie durch Mischen in etwa anzunähern.

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

Etwas ungewohnt waren für mich die Hochglanzlackierung (ich baue normalerweise Militärflugzeuge) und die Chromteile - diese ließen sich aber prima einbauen, da man sie am fertig lackierten Modell einfach einstecken und von innen mit Klebstoff oder einer heißen Klinge befestigen kann. Eine saubere Sache. Auf jegliches Weathering konnte ich verzichten, da ja ein Neuwagen dargestellt werden sollte.

Leider schließen Motorhaube und Kofferraumdeckel nicht perfekt, aber zukleben wollte ich sie dann auch nicht...

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

1958 Chevrolet BelAir Impala Sport Coupe

Quellen:

  • American Classics - Impala 1958 - 2000, D. Burger & R. Genat
  • ww.348-409.com
Chevrolet, Chevy, Impala, BelAir, the Bowtie, all related emblems and vehicle body design are trademarks of General Motors Corporation.

Ingo Degenhardt

Publiziert am 27. Februar 2011

Die Bilder stammen von Lutz Degenhardt.

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