Apollo: Astronaut on the moonvon Bernd Nüßer (1:8 Revell)
Zum 40jährigen Jubiläum der Mondlandung bringt Revell den ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond als Wiederauflage im Maßstab 1:8 heraus. Das als Diorama mit Mondoberfläche und einem Standbein der Mondlandefähre EAGLE konzipierte Modell ist in dieser Größe recht imposant und gibt die Dramatik dieses Augenblicks wieder. Als Fan der Luft- und Raumfahrt erlebte ich diesen Moment am Fernseher mit, saugte jedes Detail der Apollo-Missionen auf. Die Zeit vergeht, man baut 1:8 und jetzt bietet REVELL diesen reizvollen Bausatz an. Da s'immer dabei!
Der Bausatz besteht aus folgenden Teilen (in Klammern ist die Anzahl der Teile aufgelistet): Mondoberfläche (1), Standbein der Fähre (2) mit dem „Teller“ (1), der Leiter (1) Der Astronaut: Beine (4), Arme (4), Oberkörper mit Helm (2), Klarsichtteil des Helms (1), das Überlebensgerät (2), Steuergerät dazu (2), Leitungen (2), Kamera (2). Die Bauanleitung besteht aus vier DIN A-4 Seiten. Besonders reizvoll: Revell druckt hier die ersten Sätze Armstrongs ab, in denen er seine ersten Eindrücke beschreibt, z. B. dass die Mondoberfläche aus sehr feinem Sand, der wie Puder wirkt, besteht. Die meisten Komponenten müssen also aus zwei Teilen zusammengesetzt werden. Fangen wir mit den Beinen, den Armen, dem Oberkörper und dem „Überlebenstornister“ an. Bei einer Figur dieser Größe ist die Passgenauigkeit immer ein Problem. So war ich gespannt und hinterher positiv überrascht. Nach dem Abtrennen aus dem Gussast und Anpassen der Teile war klar, dass „rundum“ ein wenig nachgeholfen werden muss, um die Hälften so zusammen zu fügen, dass möglichst wenig zu spachteln und schleifen nötig wird. Zum Kleben verwendete ich Revell-Kleber. An Graten war nur wenig abzuschleifen, vor allem an der recht filigranen Leiter, die allerdings, wie schon erwähnt, aus einem Teil besteht. So hatte ich also Beine, Arme, Oberkörper, den Tornister und das Standbein zusammen gefügt. Dabei verwendete ich pro Teil mehrere Klemmen, um die Hälften möglichst genau aufeinander zu fixieren.
Nach der Trocknung ergab sich ein gutes Ergebnis. Die Klebestellen mussten nur wenig nachgeschliffen werden, was ich dann mit 300er Körnung nass erledigte. An den Schuhen waren zwei Stellen zu spachteln, beim Tornister etwas mehr. REVELL mag mir verzeihen, aber dafür verwendete ich Tamiya-Spachtel. Der ist m. E. einfach die bessere Wahl. Dafür löst der Revell-Kleber den Plastik optimal auf und verschweißt die Teile gut. Nach dem Nassschleifen passte ich die Arme und Beine an den Körper an und war wieder über die Passgenauigkeit überrascht. Wieder reichlich Kleber verwenden und lange von Hand angedrückt: Sieht gut aus! Es macht Spaß! Jetzt kann man sich schon Gedanken über die Farbgebung machen. Da helfen nur Originalfotos, die im Internet reichlich vorhanden sind (Homepage der NASA). Im Bausatz ist die Verwendung von Gold- und Silberfolie nicht vorgesehen. Laut Bauanleitung sollen die Teile goldfarben angemalt werden, genau so wie die kleine Tafel, die in die Mondoberfläche eingearbeitet ist und den Spruch wiedergibt, den Neil Armstrong beim Betreten des Mondes äußerte. Was die farbliche Gestaltung angeht, entschloss ich mich, von der Bauanleitung abzuweichen und die Originalfotos möglichst nachzuempfinden. Also Gold- und Silberfolie suchen, Sand und Steine für die Mondoberfläche besorgen und ausprobieren, was am besten aussieht bzw. dem Original am nächsten kommt. Die ovale Platte für die Oberfläche hat einen größten Durchmesser von 22 cm, der Teller des Landebeines einen von etwa 9 cm, das Standbein eine Höhe von 30 cm, die Astronautenfigur eine Höhe von 26 cm. Die Figur wurde zuerst mit seidenmatt Weiß grundiert. Mit Weiß und Grau wurden Schatten und Höhen angebracht. Das Gesicht, das m. E. sogar etwas Ähnlichkeit mit Neil Armstrong aufweist, wurde mit Ölfarbe bemalt. Der Helm wird von einem großen Klarsichtteil komplettiert. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass auf den Originalfotos von der Mondoberfläche die Gesichter der Astronauten nicht zu sehen sind, sondern sich immer die Umgebung im Visier spiegelt. Eine geeignete Spiegelfolie, um diesen Effekt nachzuahmen, habe ich nicht gefunden. So entschloss ich mich zu dem Kompromiss, einen Fotoausschnitt des Landebeines, und zwar den mit der Plakette, auszuschneiden und zu zwei Dritteln als Spiegelbild von innen hinter das Visier zu kleben. So blieb der untere Teil des Kopfes sichtbar. Für sich alleine gesehen, ist das Diorama schon reizvoll. Um die Optik noch etwas zu verbessern, sollte man den Hintergrund unbedingt in Schwarz wählen, um den Weltraum darzustellen. Das kommt einfach besser. Ich wählte dazu ein Poster mit Mondoberfläche und der aufgehenden Erde aus.
Weitere BilderBesser hätte Revell diesen historischen Moment als Modell wohl nicht darstellen können! Bernd Nüßer Publiziert am 04. Februar 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |