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Begleitschutz

von Hans-Joachim Klinger (1:700 Fujimi)

Begleitschutz

Panzerkreuzer "Seehirte" fährt Begleitschutz für den Zug der Buckelwale und versenkt Walfänger "Mizekaze".

Die Idee zu dieser fiktiven Szene in 1:700 geisterte mir schon lange im Kopf herum. Als ich vor einiger Zeit zwei uralte Bausätze des schweren japanischen Spähkreuzers "Tone" in 1:700 von Fujimi für nur 3 Euro ergattern konnte schlug die Stunde der Wahrheit! Flugs einen der zwei Bausätze zusammengezimmert und rosa bemalt, dazu einen halb versenkten Walfänger im Eigenbau erstellt, und schon nahm ein einfaches Seediorama Gestalt an:

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Der Panzerkreuzer Seehirte

Passend zur fiktiven Geschichte spritzte ich den Seehirten, angelehnt an Greenpeace, rosa mit je einem gepinselten Regenbogen auf beiden Seiten. Der Seehirte, als Schiff einer fiktiven extremen Umweltschutzgruppe, ist nicht mit Linoleumdecks ausgerüstet, sondern mit Wiesen und Beeten, deshalb die grünen Decks. Dort wo sonst die Flaks stünden tummeln sich verweiste Walbabys in Seewasserbecken, hier hellblau bemalt mit KRYSTAL KLEAR als Wasser! Eines der zwei Katapulte auf dem Achterschiff ließ ich entfallen, das andere versetzte ich drehbar auf die Barbette des B-Turmes. Der Doppeldecker erhielt selbstverständlich ebenfalls einen heiteren Zivilanstrich in Karminrot.

Auf Verfeinerungen mit allerlei Ätzteilen verzichtete ich, allerdings ersetzte ich die Mastoberteile und den Flaggenstock mit Messingdrähten, wenn auch gekürzt. Auch eine Alterung bzw. Verschmutzung führte ich nicht durch, es ist ja kein "richtiges" Modell eines realen Vorbildes!

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Der Walfänger Mizekaze:

Den habe ich komplett im Eigenbau erstellt, er soll nur einen typischen japanischen Walfänger nachahmen. Die Harpune stammt allerdings aus einem handelsüblichen Bausatz (Kanone), ebenso wie der Entfernungsmesser auf der Brücke. Für den Rumpf steckte ich aus 0,5mm Plastikkarte geschnitte Spanten (2 oder 3 Querspanten und 1 Längsspant) zusammen und füllte die Lücken mit Kinderknete. Für die Feingestaltung der Rumpfoberfläche musste dann Spachtel herhalten. Zwei Abschnitte von viereckigem Plastikprofil ergaben im Winkel zusammengeklebt die Aufbauten, ein Stückchen vom Ohrenputzer den Schornstein. Der Mast aus Messingdraht wurde mit feinem Draht getakelt, die geätzten Relings und Leitern entnahm ich einem Satz für sowjetische Schiffe von Lion Roar, das Feinste was mir bisher begegnet ist! Für die Brückenfenster sägte ich eine Lücke in das Plastikmaterial und klebte dort geätzte Reling als Fensterstreben ein, die ich anschließend mit KRYSTAL KLEAR verglaste.

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Die Szene:

Da es sich nur um einen temporären Scherz für Modellbauausstellungen handeln sollte, dazu leicht zu transportieren, minimierte ich den Aufwand extrem: Auf ein Stück einer Styrodur-Platte leimte ich einen olivgrünen mi-Canson Zeichenkarton, durch die Feuchtigkeit schlug er diese eigentlich zu großen Wellen. Aber sooo daneben finde ich die gar nicht! Bodenversiegler W5 vom LIDL war für den Glanz zuständig, auch wenn er für eine Wasseroberfläche leider doch nicht ganz ausreicht. Die Schiffe sind nicht fest verklebt! Für den Seehirten hatte ich eine genau passende Lücke in den Zeichenkarton geschnitten, der Walfänger ist nur mit Patafix angeheftet. Bugwellen, Hecksee und die Strudel des sinkenden Schiffes enstanden aus glasklarer Fenstermalfarbe und etwas weißer Acrylfarbe. Die "Buckelwale" sind nur mit dicker pastoser blaugrauer Farbe aufgemalt:

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Und hier endet jetzt die Mär vom Ritter der Meere, dem erklärten Freund der Wale und sonstigen Getiers... "Save the whales" statt "Sale the whales"! (Oder heißt das "sell" the whales? Oder wie, oder was? )

Hans-Joachim Klinger

Publiziert am 20. November 2010

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