Eurocopter Tiger UHTvon Peter Hochstrasser (1:72 Revell)Das Modell des Eurocopter Tiger von Revell möchte ich als sehr gut bezeichnen, gute Passgenauigkeit, schöne Details und Gravuren! Ich dachte schon, dass da nicht mehr viel "aufgepäppelt" werden muss... doch es kam anders. Es gab sehr wohl einiges zu verbessern oder zu ergänzen. Auf diesem Kombi-Bild sind diverse Detaillierungsarbeiten zu sehen: Haltegriffe und Schließhebel am Cockpit, Verkabelung an den Waffen und am Heckrotor, die markant auf jedem Originalfoto erkennbaren kleinen Folienstreifchen für die Schiebefenster am Cockpit, und eine minimale Detaillierung am Hauptrotor. Zudem erkennt man meine Vorgehensweise für das Spritzen kleiner Teile: Ich klebe sie mit Sekundenkleber auf einen alten Maßstab aus Kunststoff, das ist sehr handlich bei dem Drehen und Wenden beim Spritzen! Auch die Scheibenwischer wurden selbst erstellt. Hier noch ein paar Details: Für die Darstellung der Gitter druckte ich ein größeres Quadrat von einem Gitternetz auf Decalfolie, davon habe ich dann die jeweiligen Teile zugeschnitten, natürlich erst nachdem ich die Decalfolie mit Mattlack versiegelte! Das Gitternetz erstellte ich mit "Haarlinien" und einem Abstand von 0,25mm auf dem PC, für alle Modellgitter reichte ein Netz von 4 x 4 cm. Die kleinen Kabel an den Halterungen der Stinger-Raketen sind auf Fotos im Internet gut zu erkennen und wurden in unregelmäßigen Stellungen angebracht. Außerdem erstellte ich auch die Bremskabel aus Draht und die Räder wurden mit meiner Kochplatten-Methode abgeflacht. Ein nicht ganz ungefährliches Manöver, aber heute habe ich das voll im Griff, allerdings erst nachdem eine Spitfire mit geschmolzenem Fahrwerk geopfert werden musste! Ich stelle dabei das mit einem vollen Farbtöpfchen beschwerte Modell auf eine Alufolie mit Glanzschicht nach oben und stelle die Kochplatte auf der untersten Stufe ein. Dabei beobachte ich genau den Grad des Schmelzens, und nach wenigen Minuten ist das Ziel erreicht. Diese Prozedur erfolgt mit bereits bemalten Rädern und klebt am Schluss nicht auf der Alufolie. Der Heizgrad ist geräteabhängig und bezieht sich in meinem Fall für einen Herd mit 9 Heizstufen! Die Farben waren Humbrol 117 für das hellere Grün, Revell 65 für Dunkelgrün und eine Mischung aus Humbrol 67+85 für das Schwarz. Der Antennenrahmen wurde mit einem sehr hellen Grau gespritzt. Diesen Rahmen habe ich von den Trägern geschnitten und durch einen dünneren Draht ersetzt. Revell ist für mich heute ein vorbildlicher Hersteller was die Decals anbelangt, da weiß man schon im Voraus, dass da alles noch Machbare vorhanden ist. Bei diesem Modell habe ich jedes Decal mit Strichen auf einem Papier abgezählt und kam auf unglaubliche 147 Stück, ohne meine selbst erstellten! Um meine Nerven nicht überzustrapazieren verteilte ich das Ganze auf drei Tage. Einige waren so klein, dass ich sie mit dem Cutter plazieren musste, da die feinste Pinzette immer noch zu klobig war! Das Ergebnis ist am Modell nicht unbedingt sofort zu sehen, ergibt aber den Eindruck einer komplexen Maschine. Bei solchen Modellen von Revell muss Italeri auf der Hut sein, um den Titel des Hubschrauberspezialisten nicht zu verlieren. Peter Hochstrasser Publiziert am 05. November 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |