Douglas C-54 SkymasterOperation "Vittles"von Jürgen Petersen (1:144 Minicraft Model Kits)Operation „Vittles“ - DC-4 bzw. C-54 SkymasterSchon in den dreißiger Jahren, als sich der Erfolg der DC-3 abzeichnete, arbeitete man bei Douglas an einer wesentlich größeren Konstruktion. Die als DC-4E bezeichnete Maschine wurde 1938 fertiggestellt. Sie war ihrer Zeit hinsichtlich Größe und Ausstattung weit voraus, nur ein Prototyp wurde gebaut. Daraufhin entwickelte man ein kleineres Muster namens DC-4 ohne Druckkabine und mit einfachem Leitwerk. Der Krieg in Europa führte jedoch dazu, dass die meisten gebauten Maschinen an die US Army Air Force gingen, wo sie die Bezeichnung „C-54“ erhielten. Die C-54 war der mit Abstand am meisten eingesetzte Flugzeugtyp während der Berlin-Blockade 1948/49. Das ModellDas berühmte Foto eines „Rosinenbombers“ auf Berlin-Tempelhof, mit winkenden Kindern auf einem Trümmerhaufen im Vordergrund, reizte mich schon seit langem, zum Thema Berliner Luftbrücke etwas zu machen. Eigentlich beschränke ich mich ja auf Zivilflugzeuge, aber hier darf ausnahmsweise mal eine US Air Force-Maschine in meine Sammlung, und das Diorama wollte ich, um die Tristesse einer Ruinenlandschaft rüberzubringen, in Schwarz-Weiß bauen und bemalen. Die DC-4 bzw. C-54 zählt schon zu den besseren aus dem 1:144er Sortiment bei Minicraft, obwohl die Blechstöße zu kräftig und zum Teil falsch graviert sind. Aber die Form der Teile stimmt weitgehend, Flügel- und Leitwerkshinterkanten sind scharf. Im übrigen die typische Minicraft-„Handschrift“: Der Rumpf mit nur spärlichen Oberflächendetails und ohne Fenster (diese sind als schwarze Decals vorhanden), positiv dafür aber der ausgesparte Cockpitbereich, der mit einem Klarsichtteil abgedeckt wird. Zu den Decals ist zu sagen, dass hier, ähnlich wie bei dem baugleichen Kit der PanAm-DC-4 desselben Herstellers, die eigentlich dunkelblauen Markierungen schwarz gedruckt wurden. Die Lufthoheitszeichen müsste man daher ggf. aus dem Rest-Decal-Fundus entnehmen. In die zu starken Gravuren habe ich über einer Kerze dünn ausgezogene Gussäste eingeklebt und mit dem Modell verschliffen. Danach ist alles vorsichtig entlang der ausgebesserten Linien neu graviert. Für dieses Diorama mussten auch die Landeklappen in voll ausgefahrener Stellung eingebaut werden. So habe ich die Klappen ausgeschnitten und an deren Vorderkante neu bearbeitet. Die Klappen setzen sich beim Original auch ein kleines Stück unter dem Rumpf fort, so dass sie hier mit Plasticart verlängert wurden. Da die Klappen sich beim Ausfahren etwas nach hinten schieben, entsteht ein Spalt. Dort wo die Klappenscharniere hingehören, habe ich je vier Einschnitte vorgenommen, um danach mit dort eingesetzten 0,3mm-Plasticart-Stückchen die Flaps an den Flügeln zu befestigen. Lange habe ich überlegt, wie man drehende Propeller am besten darstellen kann. Runde Scheiben aus Klarsichtmaterial gefielen mir erst nicht so recht. Ich habe es aber dann doch so gemacht, nur dass ich dann die Blätter in grauer Farbe „unscharf“ darauf malte. Die Bemalung des Modells ist einfach Naturmetall über alles. Wegen des Schwarz-weiß-Projektes müsste der im Kit rote Rumpfstreifen nur in Grau geändert werden. Mein Decal-Fundus beinhaltete doch tatsächlich einen geeigneten grauen Streifen, den ich passend zurechtschnitt. DioramaDas Diorama ist, dank des Modellbahn-Zubehörs im Maßstab 1:160, abweichend vom Maßstab des Flugzeuges von 1:144. Kein Problem - ein Diorama sieht man meist mehr oder weniger von oben an, wobei das Flugzeug dem Betrachter näher ist als das Gelände darunter, daher darf der Maßstab für das Flugzeug ruhig etwas größer sein. Während die drei Häuser auf der einen Straßenseite von Faller bzw. Kibri stammen, wo, soweit sichtbar, die Wände mit Plasticart auf 2 mm aufgedickt wurden, ist das völlig zerstörte aus 2mm-Plasticart-Platten gescratcht. Das Straßenpflaster sowie die Innenwände bestehen aus Fotokopien von unterschiedlichen Pflaster- bzw. Mauerdarstellungen aus dem Modellbahnladen. Diese sind mittels Ponal an die Wände „tapeziert“ und teilweise mit Grau übermalt. Die Trümmerhaufen bestehen aus schwarz gestrichenem Styropor sowie klein geschnittenen grauen Plastikresten. Der Trümmerberg gegenüber dient Kindern, welche die „Rosinenbomber“ beobachten, als Aussichtsplattform. Hier warteten die kleinen „Candy Spotter“ darauf, dass Schokoladenriegel an kleinen Fallschirmen abgeworfen wurden, um sie schnell einzusammeln. Der Ständer für das Modell ist aus einer Klarsicht-Plastikplatte ausgesägt. An einer Ecke ist die Dioramenplatte eingesägt, hierin ist der Ständer eingesetzt.
FazitDie C-54 bzw. die DC-4 würde ich jederzeit wieder bauen – die meisten Fehler lassen sich mit relativ einfachen Mitteln korrigieren, nur ist dieser Kit mit ca. 22-25 Euro recht teuer. Das berühmte Foto eines „Rosinenbombers“ auf Berlin-Tempelhof, mit winkenden Kindern auf einem Trümmerhaufen im Vordergrund, inspirierte Jürgen Petersen, ein Diorama mit einem Rosinenbomber aus der Zeit der Berliner Luftbrücke zu bauen. Jürgen Petersen Publiziert am 06. Mai 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |