Junkers Ju 87 B-1 Stukavon Bernd Heller (1:72 Italeri)Geschichtlicher HintergrundDer erste Abschuss eines Flugzeuges des Krieges erfolgte nur kurze Zeit nach Eröffnung der Kampfhandlungen durch die 1. Staffel des Sturzkampfgeschwaders 2. Drei deutsche Flugzeuge vom Typ Junkers Ju 87 B starteten am 01. September 1939 zu einem Angriff auf den polnischen Flugplatz bei Krakau. Nach vollbrachter Mission überflogen sie auf dem Rückweg einen getarnten Behelfsflugplatz bei Balice. Aufgeschreckt durch den Motorenlärm eilten zwei Piloten der 121. polnischen Jägerstaffel zu Ihren Maschinen vom Typ PZL P.11 und starteten. Noch im Steigflug befindlich trafen sie in einer Höhe von 300 mtr. auf die Formation der deutschen Ju 87. Die polnischen Piloten sahen aufgrund ihres Steigfluges nur zwei der drei Flugzeuge. Die dritte Ju 87 flog etwas zurückversetzt als vor ihr die polnischen Jäger auftauchten. Der deutsche Pilot, Leutnant Frank Neubert, eröffnete mit der Tragflächenbewaffnung seiner Ju 87 B-1, Kennung T6+GK, sofort das Feuer. Die PZL P.11 des Capt. Mieczyslaw Medwecki wurde getroffen und explodierte noch in der Luft. Der zweite polnische Pilot, Lt. Wladeck Gnys konnte diesem Kampf entkommen. Auf seinem Rückweg zu einem anderen Flugplatz traf er nur kurze Zeit später auf zwei deutsche Dornier Do 17 des Kampfgeschwaders 77, die sich ebenfalls auf dem Rückflug befanden. Trotz schlechter Sicht eröffnete Lt. Gnys das Feuer, verlor die Maschinen aber in den Wolken. Wie sich später herausstellte wurden die deutschen Bomber so schwer beschädigt das sie im Abstand von nur 100 mtr. bei der Ortschaft Zurada abstürzten. So folgte dem ersten Luftsieg auf deutscher Seite nur wenige Minuten später die ersten beiden Verluste. In den kommenden 6 Kriegsjahren sollten auf allen Seiten unzählige Piloten und Besatzungen von Ihren Einsätzen nicht wieder zurück kommen ... Das ModellHierbei handelt es sich um den Bausatz von ITALERI im Maßstab 1:72. Er sollte in jedem gut sortierten Modellbaugeschäft vorrätig sein. Angesichts des nur wenig detaillierten Cockpits begab ich mich auf die Suche von Resin-Zurüstsätzen. Fündig wurde ich nur im Maßstab 1:48, leider Fehlanzeige in 1:72. Da ich das Cockpit geöffnet darstellen wollte hieß es nun einige Ausrüstungsgegenstände (z.B. Funkgeräte, o.ä.) selbst herzustellen. Mit dünnem, lackierten, Kupferdraht wurden dann noch verschiedene Kabel im Cockpit verlegt, die für einen sehr realistischen Gesamteindruck sorgen. Der Zusammenbau des Modells gestaltet sich unproblematisch, der Einsatz von Spachtelmasse ist nur sporadisch nötig. Die sog. „Jericho-Sirenen“ an den Fahrwerksverkleidungen habe ich entfernt. Auf Originalfotos ist zu erkennen das die frühen Stukas des Polen-Feldzuges noch nicht damit ausgerüstet waren. Als zusätzliche Detaillierung wurden dann noch die MG-Mündungen in den Tragflächen aufgebohrt. Die Splitter-Tarnung wurde von mir nur minimal gealtert, da die Maschinen effektiv ja erst wenige Flugstunden alt waren. Die Markierungen stammen aus den Buchstaben- und Zahlen-Decal-Bogen von FLUGZEUG, die ich schon einige Jahre in der Schublade liegen hatte. Den „Hakenmann“ am Leitwerk habe ich ebenfalls der Ersatzteilkiste entnommen. Bei der Positionierung der Markierungen habe ich mich ebenfalls an Originalfotos orientiert. Die Vorlage des Bausatzes ist, meiner Meinung nach, nicht ganz korrekt wiedergegeben. Zum Abschluss wurde noch der Antennendraht mit dünnem Angelsilk von hinten nach vorne mit Sekundenkleber gespannt und befestigt. Alles in allem ein Modell eines bemerkenswerten Flugzeuges, wobei ich dieses Wort in dicke Anführungszeichen setzten möchte. Mein Dank für die Fotos geht an den Club-Kollegen Stefan Oppel. Weiterführende LiteraturInspiriert zu diesem Text und dem Modell der Ju 87 B wurde ich durch folgende Veröffentlichungen, die ich auch als Referenz empfehlen kann : Osprey Combat Aircraft No. 1 : Junkers Ju 87, Stukageschader 1937 – 41, ISBN 1-85532-636-1 Osprey Aircraft of the Aces No. 11 : Bf 109 D/E Aces 1939 – 41, ISBN 1-85532-487-3 Bernd Heller Publiziert am 01. Oktober 2004 Die Bilder stammen von Stefan Oppel. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |