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1949 Ford Convertible

Junkyard

von Thomas Lutz (1:25 AMT/Ertl)

1949 Ford Convertible

Als passendes Ladegut für meine bereits gebauten drei Autotransport-Trailer von AMT/Ertl, Mitsuwa und Revell suchte ich lange Zeit geeignete Modelle. Die gesuchten Automodelle brauchten nicht unbedingt komplett zu sein, sondern sollten lediglich als einfaches Ladegut herhalten und keine 100%igen Premium-Modelle sein.

Von unserem Twentyfour24 Twentyfive25 Forumsmitglied Franz erstand ich, zu einem außerordentlich günstigen Stückpreis, diverse Automodelle, die z.T. weder komplett bzw. bereits angefangen oder teilgebaut waren und so genau dem einfachen Zweck entsprachen.Die Planungen für die Automodelle, die als Ladegut dienen sollten, liefen zunächst auf „normale" Gebrauchte hin, aber bei der Bestandsaufnahme der Bauteile wurde schnell ersichtlich, dass die meisten Modelle dazu zu viele Fehlteile, wie z.B. Scheinwerfer, Außenspiegel, Türgriffe und Scheiben, hatten. Nach kurzer Überlegung zu Alternativen entschied ich mich Gebrauchte von Schrottplätzen darzustellen, die auf dem Weg zu einem zweiten Dasein, d.h. zur Restauration, auf die Autotransporter kommen sollten.

Bei Junkyards war es viel einfacher mit fehlenden Bauteilen zurecht zu kommen, und warum immer Modelle mit glänzenden Lacken, polierten Oberflächen und Chromleisten bauen.

1949 Ford Convertible

Die Ausgangsbasis. Dem Ford fehlten ebenfalls Bauteile wie Außenspiegel, Blinker, Lampen, Heckleuchten und vor allem das Dach, also wurde ein Convertible daraus.

1949 Ford Convertible

Die Grundfarbe des Ford, die noch ein wenig durchschimmern sollte, näherte ich einem Vorbildfoto an. Die Motorhaube wurde beim Lackieren mit Grün bewusst ausgelassen, sondern nur mit der Rostfarbe bemalt. Dadurch wirkt die Motorhaube dunkler als der Rest der Karosserie.

Beim Betrachten alter Rostlauben im Internet sind oft Unterschiede in den Rostflächen zu erkennen, vielleicht weil manche alten Autos ausgetauschte Teile mit anderen Lackierungen haben, also z.B. eine andere Motorhaube oder andere Kotflügel. Die Techniker werden das besser beantworten können. Ich habe von Fahrtzeugtechnik so viel Ahnung wie ein Yeti vom Internet.

1949 Ford Convertible

Nach der Grundlackierung wurden die Zierleisten mit Chromfarbe bemalt.

1949 Ford Convertible

In bewährter Bob Ross-Technik erhielt der '49 Ford seine grobe Grundierung für den "Rostauftrag". Das Modell sollte ähnlich verwittert aussehen wie schon der AMC Rebel. Da das Dach nicht mehr auffindbar war, erhielt der Ford als Schrottauto eine Abdeckplane, das ersparte dann auch das Bemalen der Innenausstattung.

1949 Ford Convertible

Die Frontscheiben bekamen ausgefranste Löcher und Kratzer, in den Endvierzigern gab's ja noch kein Sicherheitsglas! Alle Chromteile, wie der Kühlergrill und die Stoßstangen, wurden mit Chromfarbe mattiert; die Verrostung der Karosserie sollte viel "Oberflächenrost" darstellen, aber keine groben Rostlöcher, sondern Flugrost und verwitterte abgestumpfte Lackflächen, die nach Jahren anfangen hatten "Rostblüten" zu bilden.

Wer Rost "von unten heraus" darstellen will, sollte dazu die „Salzmethode" anwenden. Die hier angewandte Pinseltechnik reicht qualitativ nicht an die Salzmethode heran, ist aber einfacher zu machen.

1949 Ford Convertible

Die Abdeckplane sollte die hälfte der Zeit auf dem Schrottplatz verbracht haben, wie das Auto selbst. Regen, Wind und Wetter hinterließen so ihre Spuren, die Plane setzt sich mit der Zeit ab und hat jede Menge Falten geworfen. Hergestellt wurde die Abdeckplane nicht aus Papiertaschentüchern, sondern aus unperforiertem Industriepapier, das es auf großen Endlosrollen gibt. In einer Mischung aus Wasser und Holzleim wurde das Papier getränkt und in Falten feucht auf das Modell gelegt. Nach dem Trocknen härtete die Plane aus und konnte leicht mit matter Acrylfarbe Prandell HobbyColor 2398-463 Burgund bemalt werden.

1949 Ford Convertible

Anschließend wurde die Plane per Drybrush mit Erdtönen "gealtert", Falten und Vertiefungen danach mit Dunkelgrau betont bzw. Schatten gesetzt, damit eine plastische Wirkung entstand.Bis dahin wurden am ‚49 Ford folgende Farben verwendet:

  • Belton 323501 Grundierung Grau
  • Belton HitColor 320365 Mattschwarz
  • Marabu 230312 Mattlack
  • Testors 34227 Resedagreen
  • Testors 1567 Flat Tan
  • Testors 2137 Light Stone
  • Testors 1785 Rust
  • Pelikan 22 Carmine
  • Revell 69 Grey 
  • Revell 90 Chrom
  • Faust F770019253 Ulme
  • Deka 217 Sienna
  • Deka Transparent Yellow
  • HobbyLine 75536 Fawn Brown

1949 Ford Convertible

Zusammen mit anderen Junkyard Modellen kamen abschließende Airbrusharbeiten hinzu. Der erste Farbgang wurde mit der Farbe Royal Sovereign Magic Color "Golden Sand" MC730 als dunkelbrauner Ton zur Darstellung von dunklem Schmutz gemacht. Beim "Altern" der Modelle ging ich nach der alten Regel vor, immer von dunkel nach hell zu arbeiten, also den dunkleren Ton zuerst aufzutragen, die helleren Töne dann darüber zu legen. Auftragen der Farbe immer so, dass möglichst die darunter liegende „originale" Farbe des Lackes bzw. die verrostete Fläche immer noch zu sehen bzw. zu erahnen sein sollte. Die nächste Schicht mit weniger Farbe als vorher, teilweise überdeckend aber auch teilweise an Stellen, an denen keine dunklere Farbe darunter lag, erfolgte mit Royal Sovereign Magic Color "Opaque Brown" MC750. Die letzte Schicht wurde mit der Aztek Pistole gemacht, mit einer Mischung aus etwa 10:2 Createx Transparent Beige und Createx Opaque 264 Yellow und Revell Airbrush Color 31176 Light Gray Matt.

1949 Ford Convertible

Fazit: Junkyard Modelle sind schwerer zu bauen als Lackmodelle, trotzdem kann man mit wenig Aufwand ältere Erstlingswerke oder nicht so gelungene Modelle quasi „recyceln".

1949 Ford Convertible

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 01. Mai 2010

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