Schnellboot S-100von Jan Thurau (1:350 Trumpeter)Das Vorbild:Die Deutsche Marine setzte im Laufe des 2. Weltkriegs neben den U-Booten auch verstärkt Schnellboote zur Störung des Seehandels und der Versorgungsrouten der Alliierten ein. Die Boote der S-100 Klasse bildeten den Höhepunkt der Entwicklung dieser Boote. Die Boote operierten in Gruppen und meist bei Nacht, um möglichst ungesehen nah ans feindliche Geleit heran zu kommen. Der Anmarsch erfolgte meist in einer Linie, zum Angriff fächerten die Boote aus, feuerten ihre Torpedos ab und drehten dann sofort ab, um im Schutz einer künstlichen Nebelwand durch ihre überlegene Schnelligkeit und Wendigkeit den Begleitboten der Konvois zu entkommen. Technische Daten:
Das Modell:Der Bausatz von Trumpeter ist mit ca. 7€ recht günstig, die wenigen Teile sind sauber gegossen und passen gut zusammen. Mit dem kleinen Satz PE Teile lässt sich das Modell zusätzlich aufwerten. Wer jedoch noch mehr aus seinem Modell heraus holen möchte, sollte noch etwas „Eigenarbeit" leisten. Als erstes nach dem Zusammenbau des eigentlichen Modells vermisste ich die Reling, die Trumpeter einfach mal nicht bedacht hat. Diese entlieh ich dem Bronco Bausatz für ein S-100 Boot, dem zum Glück zwei Satz Reling beiliegen. Ich habe mich für die mit Tuch bespannte Version entschieden. Bei den restlichen Eigenarbeiten handelt es sich um Stangen und diverse Halterungen etc., die ich aus dünnem Kupferdraht und gezogenem Gussast gebaut habe. Als Vorbild für diese Teile nahm ich die Bücher „Shipcraft 6 German S-Boots" von Steve Wiper und „Deutsche Schnellboote 1939-1945" von Jean-Philippe Dallies-Labourdette sowie Revells 1:72 Bausatz zur Hand. Die 2 cm Zwillingsflak bekam einen Schild aus dünner Metallfolie und diese Zielstange aus Draht. An der 3,7cm Flak nahm ich die zeitraubendsten Zusatzarbeiten vor. Sie bekam Sitze für die Mannschaft aus Gussast und Plastikresten, sowie selbstgebaute Handräder. Diese Räder habe ich hergestellt, in dem ich Q-Tips heiß dünner gezogen habe und dann mit der Rasierklinge dünne Scheibchen abgeschnitten habe. Über diese dünnen Ringe habe ich dann dünn gezogenen Gussast kreuzweise geklebt. Die Leitern zur Brücke habe ich aus dünnem Gussast selbst gebaut, genau wie die beiden Rettungsringe an den Aufgängen zur Brücke. Lackiert wurde das Boot dann schrittweise per Airbrush. Die Farben sind alles selbst zusammen gemischte Farbtöne. Die Holzplanken an Deck wurden zuerst mit heller Holzfarbe bemalt und dann mit brauner Pastellkreide behandelt. Gealtert habe ich mit Kreidestaub und verdünnter Ölfarbe. Die „Takelage" besteht aus demselben gummiartigen Garn, mit dem ich auch mein Libertyship getakelt habe. Die Decals stammen bis auf die Aufschrift „Lang" an der Brücke aus dem Bausatz. Diese Aufschrift habe ich aus dem Bronco Bausatz genommen, weil diese besser lesbar ist (Leider liegt die Aufschrift nur einmal bei, so dass ich mir noch ein zweites Boot zulegen musste.). Auch die Flagge stammt irgendwo aus der Restekiste. Zum Schluss noch die kleinen Figuren aus Resin bemalt und auf dem Boot verteilt. Alles in Allem habe ich mal wieder mehr Arbeit und Zeit in das kleine Boot gesteckt als ich anfänglich erwartet habe, aber es hat sehr viel Spaß gemacht und sich, wie ich finde, auch gelohnt. Anregungen und Kritik gern an: jathu1904 at web punkt de Jan Thurau Publiziert am 21. April 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |