Dassault Mirage F1Mvon Christian Wermuth (1:72 Hasegawa)Das OriginalDie Mirage F.1 mit Erstflug 1966 wurde von Dassault entwickelt, um den Verkaufsschlager Mirage III abzulösen. Hierbei wurde gegenüber dem Vorgänger von der traditionellen Deltatragflügelauslegung abgewichen, um Vorteile wie mehr Treibstoff, kürzere Startstrecken, einen größeren Aktionsradius im Tiefflug usw. zu nutzen. Die Fertigung aller Versionen lief nach 762 Flugzeugen aus, von denen heute noch eine Vielzahl im Einsatz ist. Bei der spanischen Luftwaffe wurde die Mirage F.1 C bereits 1974 in Dienst gestellt und bisher nur teilweise durch die EF-18 abgelöst. Die derzeit noch vorhandenen Maschinen wurden mittlerweile auf den F.1 M Standard aufgerüstet und werden bis zu ihrer Ablösung durch den Eurofighter weiterhin aktiv genutzt. Intern wird die Mirage F.1 in Spanien als C. 14 bezeichnet. Die dargestellte Mirage F-1 M, No C14-49, gehört zur Ala 14, 142 Escuadron und war 2006 auf der Los Llanos Airbase in Albacete stationiert. Im gleichen Jahr wurde diese Maschine für das NATO Tiger Meet, welches auf der Heimatbasis stattfand, mit einer der bekannten Tigermeet-Spezialbemalungen versehen. Das ModellDa ich bisher mit Bausätzen der Firma Heller nicht die besten Erfahrungen gemacht hatte, besorgte ich mir vor einigen Jahren den Mirage F.1-Bausatz in 1:72 von Hasegawa. Dieser wurde später auch von Revell in Kooperation nochmals aufgelegt. Der Kit ist schon etwas älter und verfügt noch über erhabene Gravuren. Der größte Schwachpunkt des Modells ist aus meiner Sicht jedoch das Cockpit, welches aus einer Wanne, einem Instrumentenbrett mit Decals und so etwas ähnlichem wie einem Gartenstuhl besteht. Aus diesem Grund entschied ich mich auch dazu, den Martin-Baker-Sitz durch ein Resinteil von Pavla zu ersetzen, was das Cockpit gleich erheblich aufwertet. Da ich unbedingt eine spanische Maschine bauen wollte, besorgte ich mir den Tigermeet-Bogen von Model Alliance. Da auch die Beladung „spanisch“ sein sollte, begann ich im Internet zu recherchieren. Dabei musste ich feststellen, dass es kaum Fotos bewaffneter Mirage F.1 M gibt. Schlussendlich entschied ich mich für eine Mischung aus zwei AIM-9 P Sidewinder-Trainingsraketen und einen SUU-20 Übungsbomben-Dispenser, welche ich auf einem Forbildfoto gesehen hatte. Die entsprechenden Teile lieferte ein Hasegawa-Waffenset. Der ZusammenbauDer Zusammenbau verlief insgesamt ohne größere Probleme und die Verwendung von Spachtelmasse beschränkte sich auf ein Minimum. Auf ein vollständiges Nachgravieren der erhabenen Panellines verzichtete ich, da ich bei meinem Langzeitprojekt schon genug davon habe. Der Resin-Schleudersitz musste in der Breite ein wenig angepasst werden, damit er in die Cockpitwanne passt. Auch die Decals waren von guter Qualität und wiesen keinen Versatz auf. Da der Trägerfilm meiner Meinung nach aber etwas dick war, musste großzügig Weichmacher eingesetzt werden. Experten werden vielleicht feststellen, dass gewisse Details der Version M nicht umgesetzt wurden. Dies liegt daran, dass ich diesen auch keine Beachtung schenkte und den Bausatz lediglich mit den Decals und der Beladung zu einer F.1 M gemacht habe. Die FarbgebungAls Modellbauer verspüre ich gelegentlich den Drang nach etwas „Weiterbildung“. Daher nutzte ich dieses relativ einfache Modell dazu, zum ersten Mal das „Pre Shading“ anzuwenden. Hierzu brachte ich mit meiner „Sonntags-Airbrush“ schwarze Acrylfarbe entlang der Panels auf und überlackierte sie anschließend. Das funktionierte schon im ersten Anlauf recht gut, obschon ich mir noch etwas mehr Alterungseffekt gewünscht hätte. Macht aber nichts, da die Originalmaschine auf den Fotos einen recht neuen Eindruck machte. Verwendet wurden Farben von Gunze, Revell und für die Hauptfarbe Lifecolor nach der auf der Dokumentation der Decals aufgeführten FS-Codierung. Die Decals wurden wie immer zwischen eine Schicht glänzenden und eine Schicht matten Klarlack eingebettet. Christian Wermuth Publiziert am 10. Oktober 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |