Waffenträger Wiesel 1 TOWvon Christian Seethaler (1:35 AFV Club)Der Wiesel 1 TOW ist mir aus meiner Bundeswehrzeit noch sehr gut in Erinnerung. Seit einiger Zeit befand sich der Bausatz von AFV Club bereits in meinem Fundus. Obwohl ich mir vorgenommen hatte, bereits angefangene Modelle fertig zu stellen, dachte ich doch ständig an diesen Bausatz, holte ihn immer wieder aus dem Schrank hervor, studierte die Anleitung, und konnte schließlich der Versuchung nicht länger widerstehen. Der BausatzDer Wiesel kommt in gewohnter AFV Club Qualität daher. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Einziges Manko sind die Scheinwerfer, für die keine Klarsichtteile beiliegen, und wie sich am Ende herausstellte, die berühmt berüchtigten Gummiketten, über die schon viel geschrieben wurde. Da mir dieses Modell ganz besonders am Herzen lag, bestellte ich mir den Ätzteilesatz von Eduard. Mit den insgesamt ca. 100 weiteren Teilen lässt sich nicht nur der Innenraum sehr stark aufwerten. Vor allem die vorderen Schmutzlappen sind im Vergleich zu den mitgelieferten Gummibrocken sehr zu empfehlen und das Auspuffgitter verzeiht, da es etwas dicker ist, einige Biegeversuche, ohne zu brechen. InneneinrichtungIch begann mit dem Zusammenbau der Wanne, die innen mit einer Mischung aus Weiß und einem Spritzer Dunkelgelb lackiert wurde. Nach und nach kamen die Kleinteile hinzu. Trotz Ätzteilen war mir der Innenraum aber immer noch zu leer, daher ergänzte ich noch mehrere Details. In den Boden vor dem Kommandanten- und Ladeschützensitz fügte ich eine Anti-Rutsch-Beschichtung aus Schmirgelpapier mit 400er Körnung ein. Das Zuschneiden und Anpassen war zwar langwierig, doch das Ergebnis entschädigt dafür. Da das Fahrzeug mit geöffneter Fahrerluke dargestellt werden sollte, hielt ich es für unumgänglich, eine Zwischenwand aus Sheet einzusetzen, um den Innenraum vom Motorraum abzutrennen. Diese Zwischenwand eignete sich dann ganz hervorragend, um daran Kabel bis nach vorn in den Fußraum zu verlegen. Ganz besonders missfiel mir die Anbindung des Fahrersitzes an den Boden. Beim Original handelt es sich um einen Klappmechanismus, beim Modell ist dies mit einem Röhrchen stark vereinfacht dargestellt. Um dies zu verbergen, stellte ich aus Bleifolie einen Beutel her, den ich auf der Lehnenrückseite anbrachte. Die Kontrolleinheit verschloss ich auf der Rückseite. Dies sollte auf jeden Fall gemacht werden, da diese bei geöffneter Fahrerluke einzusehen ist. Dieser Schritt ist komischerweise in der Anleitung nur bei Aufbau des TOW auf Dreibein für die TOW-Kontrolleinheit angegeben. Einige Kabel wurden ergänzt und mit Farbmarkierungen versehen. Um einen kleinen Farbtupfer in den Innenraum zu bringen, bastelte ich mir aus Rundmaterial, Sheet und Kabel einen Feuerlöscher. Dieser kann nicht wie beim Original nahe beim Fahrer platziert werden, sondern musste etwas weiter nach hinten gerückt werden. Weitere Kabel vom Heck bis zum Motorraum entlang der Seitenwände beendeten die Detaillierungsarbeiten im Innenbereich. Zusammenbau und BemalungNach dem Zusammenfügen von Dach und Wanne grundierte ich das Modell in Nato Grün. Danach erfolgte der Zusammenbau der linken „Kotflügel“. Was ich als recht unkomplizierten Schritt betrachtete, stellte sich als ziemlich mühsam heraus. Das Auspuffgitter passte nicht auf Anhieb. Mit unzähligen Passproben, viel Sekundenkleber und Geduld gelang es mir dann doch, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Nach einer weiteren Schicht Nato Grün war das Modell bereit für den Auftrag der Tarnflecken. Das Tarnschema entstammt der Bauanleitung. Nachdem dem Aufzeichnen der Flecken mit Bleistift sprühte ich mit einer 0.3mm Düse die Umrandungen und füllte diese danach weiter mit Farbe aus. Verwendet wurden Nato Schwarz und Nato Braun, die wie die grüne Grundlackierung mit 10% Weiß aufgehellt waren. Auf einen Überzug mit Klarlack als Vorbereitung für das Aufbringen der Decals verzichtete ich, da sich diese unter Verwendung von Weichmachern gut an die Oberfläche anpassen und kein Silbern festzustellen war. Ich teste dies immer im Voraus mit nicht benötigten Decals an der Unterseite meiner Modelle. Nach diesem Schritt und einem Blick auf den Inhalt des Bausatzes fiel mir auf, dass auf dem beigefügten Ätzteilebogen kleine Plättchen vorhanden sind, deren Sinn und Zweck mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst war. Es waren dies die Verschlüsse der Motorhaube auf der Vorderseite des Modells. Diese Teile sind in der Anleitung leider in keinem Schritt erwähnt und hätten zu einer weiteren Aufwertung des Modells gesorgt. Da die Lackierung aber schon fast abgeschlossen war, verzichtete ich auf ein nachträgliches Abschleifen der Plastikteile. Nach einem Überzug mit Vallejo Klarlack bekam das Modell ein Washing mit schwarzer Ölfarbe und zu guter Letzt ein Finish mit seidenmattem Klarlack. Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Außenspiegel. Nach einer Grundierung mit schwarzer, glänzender Enamelfarbe von Revell bekamen die Spiegel ein Chromfinish von Alclad. Das Ergebnis beruhigte mich doch sehr, hatte ich doch damit gerechnet, die Spiegel so stark zu verhunzen, dass ich sie eingeklappt hätte darstellen müssen. Erwähnenswert ist noch die Zieloptik des Waffensystems. Die Linse des AN/TAS wurde schwarz lackiert und mit einer dünnen Klarlackschicht überzogen. Für die Linse der Zieloptik – wie für die Winkelspiegel auch -verwendete ich Kristal Klear, das ich mit Wasser leicht verdünnte. Erste Versuche mit Klarlack sorgten kurzzeitig für hohen Blutdruck, da sich der Klarlack an den Rändern nach oben zieht, so dass die Linse zuerst wie ein Trichter aussah. Das Decal für die linke Seite der Zieloptik war von solch schlechter Qualität, dass ich es weg ließ. Montage der KettenÜber die Ketten wurde schon viel geschrieben, daher will ich nur ganz kurz darauf eingehen. Auf eine Bemalung der Kette verzichtete ich, da Farbe sehr schlecht darauf haftet. Bekannterweise muss die Kette beim Aufziehen sehr stark gedehnt werden, was letztlich zum Aufreißen und Abplatzen der Farbschicht führen würde. Beim Aufziehen der rechten Kette brach dann leider das Leitrad. Mit Sekundenkleber und einigen Sekunden Geduld ließ sich der Schaden aber zum Glück leicht beheben. FazitWeitere Bilder
Christian Seethaler Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |