Chasseur de mines Tripartitevon Guido Hopp (1:350 L'Arsenal)Das OriginalDas Tripartite Kooperationsprogramm zwischen den Niederladen, Belgien und Frankreich begann bereits in den 1970er Jahren und hatte die Schaffung einer neuen Klasse von modernen Minenräumfahrzeugen zum Ziel. Während der Bau der Schiffe jeweils in den einzelnen Ländern durchgeführt wurde, kamen für alle Fahrzeuge die Minensuch- und Räumausrüstung aus Frankreich, die Elektronik aus Belgien und das Antriebssystem aus den Niederlanden, in denen sie als Alkmaar-Klasse bezeichnet wird. Die Belgischen Besatzungen tauften ihre Fahrzeuge hinter vorgehaltener Hand in „Tupperware-Klasse“ um. Das Bauprogramm lief durch die gesamten 80er Jahre, in denen insgesamt 25 Schiffe fertiggestellt wurden. Äußerlich unterscheiden sich diese nur marginal. In nunmehr 30 Jahren aktiven Dienstes durchliefen die Einheiten eine ganze Anzahl Modernisierungen und Kampfwertsteigerungen. Die meisten Schiffe fahren noch heute im Einsatz unter den Fahnen Frankreichs, Belgiens, Hollands, Indonesiens, Bulgariens, Litauens und Pakistans. Die Tripartite Klasse verdrängt kaum 605 Tonnen bei einer Länge von 51,5m und einer Breite von 8,9m, während der Standard-Tiefgang 3,8m beträgt. Ein solches Leichtgewicht resultiert aus einem Polyesterlaminat-Rumpf, der auch die notwendigen antimagnetischen Eigenschaften aufweist. Die Einheit wird durch einen V12 Diesel mit nominell 1370KW angetrieben und erzielt damit eine Spitzengeschwindigkeit von 15kn, bzw. ein Reichweite von 3000sm bei 12kn. Je nach Marine wird das Schiff durch 34 bis 47 Mann geführt. Alle Einheiten der Klasse führen eine 20mm Giat F2 Kanone auf dem Vordeck und bis zu drei Stück .50cal Maschinengewehre als Nahverteidigung gegen asymmetrische Bedrohungen, bzw. um Treibminen auszuschalten. Zur Standard-Räumausrüstung gehören zwei kabelgelenkte PAP-104B Unterwasserfahrzeuge, die Neutralisationssprengkörper von bis zu 100kg tragen können. Um die Jahrhundertwende wurde dann sukzessive das flexiblere Falcon ROV von Saab der Ausrüstung hinzugefügt, das die PAP ersetzten wird. Auf der Fläche achtern über dem Arbeitsdeck ist Platz für einen 20-Fuß Standard-Seecontainer. Durch Modulaustausch kann das Such- und Räumsystem je nach Einsatzanforderung in kürzester Zeit angepasst werden. Der BauBereits 45 Minuten nach dem Auspacken waren alle Resinteile versäubert und gewaschen. Weitere fünf Minuten später waren alle Luftlöcher auf Deck verfüllt und der Bausatz einsatzbereit. Bedingt durch den einteiligen Rumpf, auf dem bereits alle wesentlichen Aufbauten mit Ausnahme des Vormastes vorhanden sind, steht man gleich mitten im Projekt. Wie für meine Vorgehensweise üblich, habe ich erstmal alle Teile – abgesehen vom Vormast - lackiert. Auch die Ätzteile erhielten ihre Bemalung direkt im Rahmen. Ich verwendete WEM Farben, wobei USN Deck Grey und RN Admirality Light Grey so schön zu den Bildvorgaben zu passen schienen, dass ich mir eine Suche nach RAL-Nummern ersparte. Wasserpass und die Farbe für das Unterwasserschiff stammen von Revell. Zum Abschluss der Lackierarbeiten wurden die Farben mit einigen Lagen Revell Mattlack versiegelt. Die Decals ließen sich problemfrei auf einer Lage Glanzlack aufbringen und wurden – nach ausreichender Trockenzeit - mit Mattlack versiegelt. Die verschiedenen Trockphasen hatte ich genutzt, um ein Wasser-Display, leicht modifiziert, nach der Ilse-Methode anzufertigen, in das das Boot nun versenkt wurde. Stück für Stück wurden in der Folge die Kleinteile angebracht. Alles verlief so stressfrei, dass ich mich entschied, das Schiff mit dem neusten Räum- und Suchsystem auszustatten, dass zur Zeit der Entwicklung des Bausatzes noch in der Erprobung war und somit nicht im Lieferumfang enthalten sein konnte. Den Modulcontainer fertigte ich aus Papier und verfeinerte ihn mit Ätzteilen aus der Grabbelkiste. Das Ablaufgestell für die Lenkkabel und der Falcon ROV selbst entstanden aus Styren-Sheet und –Stäben. Getakelt habe ich den Vormast mit gezogenem Gussast, an dem Signalfahnen („Antwort/Papa/Bravo“ = Ich räume Minen) aus Zigarettenpapier angebracht sind. Zusätzlich habe ich noch ein paar Fender, Antennen und Arbeitsleuchten hinzugefügt, deren Positionen ich den Bildvorlagen aus dem Netz entnahm. Zum Abschluss des Baus erhielt das Schiff eine Besatzung aus L’Arsenal-Männern.
FazitHier ist es also: Meine definitive Empfehlung eines 350er Modells für Einsteiger in den Resin-Modellbau zum fairen Preis. Der weitgehend stressfreie Bau ermöglicht es dem Bastler, mit minimalen Vorkenntnissen ein anständiges Modell zu erstellen. Das Modell eignet sich aber auch für Fortgeschrittene und hoffungslose AMS-Fälle. Trotz des mittlerweile beträchtlichen Alters steht der Bausatz neueren Erscheinungen auf dem Markt in nichts nach. Folglich halte ich das Modell ohne Abzüge für uneingeschränkt empfehlenswert. Guido Hopp Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |