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Willys Jeep

Spinnen gegen Willy

von Thomas Borst (1:72 Academy)

Willys Jeep

Einleitung

Eigentlich bin ich momentan mit einem anderen Projekt beschäftigt, aber durch Zufall begann ich dieses kleine Intermezzo.

Bin ich doch der stolze Besitzer einer Vogelspinne, so bekam ich nach meinem erneuten Start mit dem Modellbau die Idee, ein paar gut erhaltene Exoskelette für ein Diorama zu verwenden. Soweit so gut, IRGENDWANN einmal, dachte ich.

Willys Jeep

Immer bereit für neue Inspirationsquellen, sah ich in einem Kaufhaus ein paar schöne Deko-Kakteen, welche ich mir auch gleich für besagtes Diorama kaufte. Bereits auf dem Nachhauseweg begann ich mich mit der Idee des Spinnendioramas zu beschäftigen. Wie es der Zufall will, hatte ich auch schon ein Fahrzeug hierfür.

Für mein derzeitiges Projekt legte ich mir vor einiger Zeit den Academy Bausatz mit dem Kübelwagen, Sdkfz.2 und dem Willys MB zu. Ich hatte eigentlich nicht geplant, den Jeep jemals zu bauen. Doch unverhofft kommt oft. Durch den kleinen Maßstab kamen eben nur Riesenspinnen in Frage, Willys MB brachte mich auf die Idee mit den USA, die Kakteen wiederum auf Nevada und somit auf Area 51.

Willys Jeep

Diorama

Für die Platte nahm ich ein Bonsaischälchen, worin ich die Kakteen, ein paar Steine und Modellbaugras mit Bastelkleber befestigte. Aufgefüllt habe ich das ganze mit einer Mischung aus australischem Vogelsand (wegen der roten Farbe) und Lehm, wozu ich immer eine Schicht Weißleim mit verdünntem Wasser auftrug und den Sand hineinrieseln ließ. Das hat den Vorteil, dass wenn man den nicht gebundenen Sand nach jeder Schicht abschüttelt, man schöne Schichten bekommt (wenn man den Leim nicht gleichmäßig aufträgt). Am Ende sieht der Boden ganz locker aus, ist aber knochenhart.

Das Gras wurde mit einer grünen Farbmischung bemalt und für das Schild habe ich zwei Löcher gebohrt. Um es etwas atmosphärischer zu gestalten, fügte ich noch ein paar Fässer und den Motor, der dem Bausatz beilag, und den ich nicht zu verwenden gedachte, hinzu.

Willys Jeep

Die Spinnenhäute waren soweit intakt, außer dem Hinterkörper (er ist nach der Häutung immer unbrauchbar). Somit hieß es zu experimentieren, was am besten aussah. Ich entschied mich für Kastanienschalen, welche ich zusammenklebte, am Vorderkörper befestigte und daran auch noch die gut erhaltenen Spinnwarzen am Hinterteil anbrachte. Den Deckel vom Vorderkörper, aus welchem die Spinne bei der Häutung schlüpft, konnte ich vorsichtig mit Sekundenkleber anfügen.

Da ich die Spinnen nicht ankleben wollte (die Häute verzeihen nicht das Geringste und zerbrechen bei fast jeder Berührung), positionierte ich sie und bohrte mal wieder Löcher in den Boden und in die Kastanienschalen, welche ich mit einem Stück Draht verband und einsteckte. Den Draht malte ich sandfarben an, die Kastanienschalen brushte ich in der gleichen Farbe. Nun erkennt man den Draht nicht mehr, da die Kastanien sowieso Stacheln haben.

Nach der Platzierung aller Gegenstände auf dem Dio bestäubte ich sie nochmals mit Lehm, den ich mit etwas starkem Haarspray, welches ich auf Zellstoff sprühte und gezielt auftrug, zum Haften brachte.

Willys Jeep

Willys MB

Den Jeep baute ich fast nur nach Bildern aus dem Internet zusammen, da ihn der Bausatz ja nur grob widerspiegelt und die beiliegenden Decals entbehren nun wirklich jeder Beschreibung. Da es keinen Ätzteilesatz für dieses Modell gibt, entschied ich mich für eine Modifikation Marke Eigenbau, welche sich wie folgt aufgliedert:

Zusätzliches Anbringen einer Schaufel, Verlängerung der Lüftergitter, Feilen des Einstiegs und Entfernung der sehr schlecht gegossenen Gewehrhalterung, Montage zweier zusätzlicher Schaltknüppel, Anbringung eines Schutzes für das Nachtlicht, Abschliff des unteren Teiles der Scheibe (wobei ich die viel zu üppigen Bügel abknipste und zur Befestigung nach vorne drehte, wie es sich gehört) und Aufbohrung des Auspuffes und MGs. Für das Planengestänge bog ich zwei Büroklammern zurecht und entfernte das grobschlächtige Viehgatter (sieht jedenfalls so aus). Auch haben die beiliegenden Jerrycans leider nur einen Haltegriff, deshalb brachte ich etwas Spachtelmasse an und modellierte noch zwei weitere. Die vorderen seitlichen Griffe waren nur massiv gegossen, so bohrte ich sie auch noch auf, und da die hinteren überhaupt nicht vorhanden waren, nahm ich mir ein paar übrig gebliebene Ätzteile eines anderen Bausatzes zur Hilfe.

Willys Jeep

Als Fensterscheiben diente etwas Folie, da als Alternative nur ein komplettes Glasvorderteil beilag, welches ich nicht nutzen wollte. Auch fügte ich noch eine Decke als Gerödel bei und nahm etwas braunes Garn als Seil, das ich an die vordere Stoßstange band.

Zum krönenden Abschluss fügte ich dem Fahrzeug am rechten Kotflügel noch eine Beschädigung mittels Wärmequelle zu. Naja, war mehr ein Unfall (durch eine sich senkende und meiner Aufmerksamkeit entziehenden Lampe).

Willys Jeep

Bemalung

Bemalt habe ich mit Acrylfarben von Revell, Nato-Oliv als Grundfarbe, den Rest im I-Net nachgeschaut und etwas Drybrushing. Danach ein Washing mit Ölfarbe und Klarlack drüber.

Willys Jeep

Fazit

Jetzt habe ich mein kleines Haustier schon seit 1991 und Dank des Modellbaus ist es hoffentlich würdig verewigt. Naja, ist mal etwas ganz anderes und vielleicht eine Inspiration für andere Modellbauer (bitte Hunde und Katzen nicht verwenden)! :-)

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Weitere Bilder

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Thomas Borst

Publiziert am 11. November 2009

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