Fairey F.D.1von Martin Pohl (1:72 Whirlykits)GeschichteDer Fairey F.D.1 was ursprünglich als VTO (Vertical Take Off) gedacht, wurde aber schließlich konzipiert, über eine Rampe zu starten. Schon während der Frühphase der Entwicklung wurde nochmals umgeschwenkt und der F.D.1 wurde als eher konventionelles Jet-Forschungsflugzeug gebaut. Der erste F.D.1 (VX350) machte seinen Erstflug am 10.3.1951. Gleich danach wurde ihm der horizontale Stabilisator am Leitwerk verpasst, da er mit steigender Geschwindigkeit zum Abtauchen neigte. Durch diesen Stabilisator verringerte sich die Höchstgeschwindigkeit auf 555 km/h. Der F.D.1 erreichte nie die Ziele, die in das Design gesetzt wurden. 1953 wurde das Programm schließlich eingestellt. Somit wurde nur einer der anfänglich drei geplanten Prototypen gebaut. Dieser einzige Prototyp beendete sein Dasein in 1953 als Zielobjekt in Shoeburyness, Essex. Der BausatzWhirlykits liefert diesen Bausatz in zwei Plastikplatten, die im Vakuumverfahren abgeformt sind. Diese beiden Platten werden in zehn Teile zerteilt, die Rumpfhälften, die Flügel, das Leitwerk und den Stabilisator. Dazu gibt es zwei vakuumgeformte Cockpithauben und elf Metallteile. Diese Metallteile bilden das Fahrwerk, das Raketenmotorgehäuse, den Schleudersitz und den Lufteinlasskonus. Den Metallteilen kann man ansehen, dass die Gussformen wohl schon etwas älter sind. Besonders der Schleudersitz schaut etwas schwammig aus. Da man bei geschlossener Haube aber nicht so viel erkennen kann, passt das schon noch. Die Fahrwerkteile sehen hingegen noch gut aus. ZusammenbauWer schon mal einen Vaku-Bausatz probiert hat, der weiß, dass man immer ein paar Teile selbst bauen muss. Hier bei der F.D.1 muss das gesamte Cockpit (Boden, Seitenwände, Instrumententafel etc.) selbst gebaut werden, außer dem Schleudersitz (immerhin!). Wie schon gesagt, wird die Kanzel geschlossen, sieht man nicht so viel, aber einen Boden, um den Schleudersitz darauf zu kleben, braucht es mindestens. Neben dem Cockpit-Eigenbau muss auch noch ein Weg gefunden werden, das Flugzeug vorne und hinten zu schließen, da man sonst ja hindurchschauen könnte. Außerdem muss eine Konstruktion innen am Rumpf angebracht werden, damit man das Fahrwerk befestigen kann. Für die Fahrwerkstüren ist zum Glück nicht sehr viel zu tun, da diese bis auf eine kleine Klappe am Boden geschlossen sind. Das alles war zu erwarten gewesen und verlief einigermaßen rund. Mein Traumata 1 an diesem Vogel war die Cockpithaube. Es war fast unmöglich, dieses Teil dazu zu bewegen, an seinem Platz kleben zu bleiben. Die Haube hat sich letztlich dreimal wieder verabschiedet. Schlussendlich half nur ein Bad in Future, recht massiver Einsatz von Sekundenkleber und eine Fixierung über mehrere Wochen. Man kann die Übergänge noch immer erkennen, aber irgendwann ist es genug. Farben und Markierungen:Die Bemalung ist recht leicht herausgefunden, da es ja nur ein Exemplar gab: alles Aluminium, zum Teil leicht abgetönt. Nachdem die Aluminium-Töne (verschiedene Alclad2) getrocknet waren, wurde der Anti-Reflektionsbereich abgeklebt und Mattschwarz gespritzt. Aber jetzt kommt's, die Nassschiebebilder, die keine sind. Diese Dinger werden von Whirlybird Decals hergestellt und dem Bausatz liegt eine lange Beschreibung in Englisch bei, wie diese zu behandeln sind. Dort steht gleich zu Beginn: "Our decals have no carrier film." Gut, das heißt dann wohl, dass ein Klarlacküberzug nötig ist. FALSCH! Diese Decals sollten wohl Trockenreibebilder sein. Da auf dem Bogen auch ein Firmenlogo war, versuchte ich das auf ein Teststück zu rubbeln, aber nichts, einfach nichts. Also blieb nichts anders, als die Bilder einzuscannen und nachzuzeichnen und wieder auf Folie auszudrucken. Dies hatte natürlich zur Folge, dass ich die weißen Flächen maskieren und vorab lackieren musste, denn mein Drucker will leider kein Weiß drucken. Gut, um etwas Positives zu den vermeintlichen Schiebebildchen zu sagen: es sind alle vorhanden, die für den einzigen Prototypen benötigt werden. ReferenzenDie übliche Internetrecherche und Flugzeuge von A bis Z, Band 2 (Bernard & Graefe Verlag) Schlussbetrachtung:Dieser Vakuum-Bausatz ist nicht unterschiedlich zu anderen. Die Teile sind gut ausgeformt und zusammen mit den gegossenen Metallteilen kann man ein recht ansprechendes Modell der F.D.1 bauen. Weitere Bilder
Martin Pohl Publiziert am 10. Oktober 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |