Flakpanzer IV Ostwindvon Rainer Giske (1:35 Italeri)Der historische Hintergrund ist weitgehend bekannt: Aufgrund enormer Verluste durch Luftangriffe wurde auf deutscher Seite ab 1944 mit der Entwicklung leistungsfähiger Flakpanzer begonnen. Nach „Möbelwagen“ und „Wirbelwind“ folgte im Sommer 1944 ein „Ostwind“-Prototyp. Um Zeit und Ressourcen zu sparen, wurde auf vorhandene Komponenten zurückgegriffen, hier die Panzer IV Wanne kombiniert mit der 3,7cm Flak 43 in einem neuen Turm. Im Herbst 1944 begann die Serienproduktion des Ostwind. Zum Italeri-Modell: Wie beim historischen Vorbild griff auch Italeri auf seine Panzer IV und Flak 43 Modelle zurück, kombiniert mit einem neuen Turm. Entgegen der Kartonaufschrift „first series“ stellt der Bausatz aber den einzeln gefertigten Prototypen dar. Für den Bau eines Serienfahrzeuges sind eine Reihe von Änderungen notwendig: Fahrgestell und Wanne als späte J-Fertigung – Laufrollen mit Abdeckungen aus später Fertigung, drei Stahlstützrollen pro Seite anstatt vier Gummirollen, geschweißte Abschleppösen vorne und hinten, vereinfachte Auspuffanlage und einiges mehr. Laut Literatur soll der Flakturm bei den Serienfahrzeugen in Fahrzeugmitte und etwas nach vorn gerückt worden sein, im Gegensatz zum Prototyp und normalen Panzer IV Türmen. Hier ist für eine neue Turmöffnung also Sägen, Feilen und Spachteln angesagt. Bei der Darstellung des Flakturmes ist Italeri ein gravierender Fehler unterlaufen, er ist locker 4mm (1:35) zu hoch! Anscheinend ist das den Urmodellbauern auch irgendwann aufgefallen. Damit das Geschütz nicht völlig im Turm versinkt, wurde mit Teil 143B eine Art Sockel für die Flak beigelegt, was aber auch nicht besser aussieht. Also am besten die obere und untere Turmhälfte jeweils um 2mm abschleifen, um die richtigen Proportionen zwischen Wanne und Turm wiederherzustellen. Die Ansichtszeichnungen auf der Rückseite der Bauanleitung geben die korrekten Proportionen wieder und stellen ein Fahrzeug aus der Serienfertigung dar (!). Lackiert wurde mit Airbrush die typische grünbraune Fleckentarnung auf dunkelgelber Grundierung, gealtert mit dunkelgrauer und brauner (stark verdünnter) Farbbrühe. Das Laufwerk wurde mit Sand in verdünntem Weißleim, brauner Farbbrühe und Pastellkreide verschmutzt. Die Figuren stammen aus dem "Achtung Jabo" Bausatz von Dragon. Rainer Giske Publiziert am 16. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |