Focke-Wulf Ta 152 H-0"grüne 3" Stab/JG 301, Oberfeldwebel Josef Keilvon Michael Götz (1:32 Pacific Coast Models)Zum OriginalDie Entwicklung der Ta-152 geht auf Geheimdienstunterlagen zurück da England und die USA ein Höhenbomberprojekt gestartet hatten. Die Ausschreibung für einen entsprechenden Jäger vom RLM ging an Fock- Wulf und Messerschmitt. Bei Focke-Wulf wurde Kurt Tank mit dieser Aufgabe betraut. Der neue Jäger verfügte über einen flüssigkeitsgekühlten Junkers Jumo 213E Motor mit 1750 PS. Mit der MW50 Einspritzanlage konnte eine Sondernotleistung von 2050 PS abgerufen werden. Mit diesem Motor erreichte sie max. 746 km/h in 13000m Höhe. Als Bewaffnung stand ihr eine 30mm MK108 Kanone und zwei MG151 20mm Kanonen zur Verfügung. Die hier gezeigte "grüne 3" wurde von Oberfeldwebel Josef "Jupp" Keil geflogen der auf dieser Ta-152 insgesamt 4 Luftkämpfe für sich entscheiden konnte. Zum ModellBis vor kurzem hatte man nur zwei Möglichkeiten eine Ta-152 im großen Maßstab 1:32 zu bauen, die erste wäre ein Combat Vacu und die zweite ein Resin Modell. Beide sind aber vom Bau her keine wirklichen Alternativen. Seit Anfang des Jahres gibt es dank Pacific Coast Models nun einen short-run Bausatz im großen Maßstab. Mit im Karton sind noch einige Resinteile und ein kleiner Ätzteilebogen. Die Bauteile verfügen über versenkte Gravuren und Nieten, das Plastik ist etwas rau und relativ weich. Dies kann ein Vorteil beim bearbeiten sein ist aber auch gleichzeitig ein Nachteil wenn es um Stabilität geht. Nach der ersten durchsicht tauchen aber leider sehr viele Fehler auf, so wurde z.B. das Cockpit von der Fw-190D-9 übernommen was aber für die Ta-152 so nun überhaupt nicht richtig ist. Das gleiche gilt für das Fahrwerk, hier wurde aus der A-Serie das elektrische Fahrwerk verwendet. Die Ta-152 hatte jedoch einen hydraulischen Fahrwerkseinzug. Hier muss man klar sagen das PCM überhaupt nicht gut recherchiert hatte. Begonnen hatte der Autor mit dem Cockpit, dies musste aber zu 80% neu aufgebaut werden. Der alte Cockpitboden wurde entfernt und ein neuer mit zwei Druckdeckeln hergestellt. Das Instrumentenbrett musste ebenfalls angepasst werden, hier waren ein paar anzeigen zuviel bzw. falsch in deren Anordnung. Da die Cockpitseitenwände vollkommen nackt waren wurde auch hier entsprechend nachgebessert. In der Zwischenzeit konnte der Rumpf verklebt werden, am Heck wurden die Höhenruder versucht zu verbauen aber auf Grund deren dicke kamen hier Austauschteile von Loon-Models zur Verwendung. Das Heckfahrwerk aus dem Baukasten konnte ebenfalls nicht überzeugen, hier wurde ebenfalls ein Ersatzteil von Eagel Cals geordert. Im weiteren Bauverlauf stellten sich die Flügel als größte Baustelle heraus. Bevor man aber ans verkleben denken konnte mussten die Flügelhinterkante dünner geschliffen werden. Da die Flügelvorderkante aber auch durchgehend gleich dick war musste hier auch gut Material abgetragen werden. Da der untere Flügel aus drei Teilen bestand musste der Autor diese erst einmal stabil und plan mit einander verkleben. Mit einer proxxon und passendem Frässaufsatz sowie Plastikplatten gelang dieser Arbeitsschritt aber sehr gut. Nachdem diese Hürde genommen wurde kamen die Fahrwerksschächte aus Resin sowie das Motormittelstück zum Einbau. Das Motormittelstück musste aber noch gut nach detailliert werden da hier die MK108 und deren Magazine und Hülsenauswurf fehlten. Fehlende Spanten und Streben wurden ebenfalls hinzugefügt. Da der Flügel doch sehr lang ist muss man ihn verstärken das er mit den Jahren nicht durchhängt. Um dies zu verhindern hat der Autor über die gesamte Länge der Spannweite rostfreien Stahldraht verbaut. Nach der Fertigstellung des Flügels konnte dieser mit dem Rumpf verklebt werden. Nun standen noch zwei größere Baustellen offen, das Fahrwerk das umgebaut werden musste und der Cowlingbereich. Da das Fahrwerk ja von einer A-Serie ist muss der Einzug vollkommen neu gebaut werden, auch die Position am Fahrwerksbein selber muss versetzt werden. Die neuen Zylinder wurden aus Rundstab und Kanülen gefertigt. Durch vorsichtiges Sägen wurde die alte Position des Halters am Fahrwerk entfernt und weiter oben wieder verklebt. Bei den Klappen der Cowling war viel Arbeit nötig um das alles wie bei Original aussehen zu lassen, die Teile aus dem Kasten sind einfach nur vollkommen unbrauchbar. Zuerst wurde ein Innenleben des Kühlers mittels Gitter, Draht und Plastikmaterial gebaut. Die Klappen selber entstanden aus dünnen Plastikplatten, diese wurden nach dem verkleben am Rumpf nur noch durch die Hebel und Innenklappen ergänzt. Dank der relativ guten Paßgenauigkeit bzw. das der Autor gut trocken angepasst hatte, hielten sich Spachtel und Schleifarbeiten in einem geringen Rahmen. Nach der Grundierung konnte es dann an die Lackierung gehen, hier hat der Autor RLM-Farben von Gunze verwendet. Für diese Lackierung wurde RLM 76/75/83 benutzt. Bis auf das Wellenmuster an der Flügelvorderkante wurde die gesamte Lackierung frei Hand per Airbrush lackiert. Nach einem Überzug mit glänzendem Klarlack konnten die Decals aufgebracht werden, diese haben sich sehr gut verarbeiten lassen. Eine nächste Schicht glänzender Klarlack versiegelte die Decals und machte das Modell fertig für die Alterung. Diese konnte dezent aufgetragen werden da die Ta-152 nicht mehr viele Einsätze mit gemacht hatten. Für die Alterung verwendet der Autor immer Ölfarbe, Pastelkreide sowie die Airbrush. Um die Alterung zu schützten folgte noch eine Schicht seiden bzw. matter Klarlack. Dann ging es an die Endmontage, da die MG151 aus dem Kasten nur Stöcke waren ersetzte der Autor diese durch Teile von Quickboost. Ein paar Detailarbeiten wie z.B. die Querruderanlenkung wurden noch ergänzt. Das Fahrwerk aus Plastik ist aber ein Schwachpunkt bei so einem schweren Modell, der Autor empfiehlt sich ein Metallfahrwerk zu besorgen da es einfacher und stabiler zu verbauen ist. Man bekommt zwar das Plastikfahrwerk relativ stabil aber es dauert doch relativ lange. Nachdem alle Arbeiten abgeschlossen waren stand die fertige Ta-152 dann endlich auch auf stabilen Beinen. FazitGuter short-run Bausatz der jedoch an schlechter Recherche und mangelnder Details kränkelt. Man muss sich schon gut mit Vorbildmaterial beschäftigen um soweit alle Fehler ausfindig zu machen und zu beheben. Wer sich all die Mühe macht bekommt ein sehr schönes und vor allem großes Modell für die Vitrine. Zu beachten ist aber das es in Standard Vitrinen wegen der Länge vom Rumpf in Verbindung mit der Spannweite nicht rein passt! Weitere Bilder
Michael Götz Publiziert am 10. Oktober 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |