Junkers Ju 388 L-0 V-31von Enrico Friedel-Treptow (1:72 verschiedene Hersteller)Vor geraumer Zeit habe ich in einem bekannten Online-Auktionshaus drei Umbausätze Junkers Ju 388 L-0 bzw. Ju 388 L-1/K-1 ersteigert. Dabei handelte es sich um Vaku-Bausätze von Airmodel. Die Bausätze sind schon recht betagt, entstanden weit vor den Ju 388 Bausätzen von Special Hobby und sind für den Umbau der Ju 188 von Matchbox ausgelegt. Bei meiner Ersteigerung gab es die Matchbox-Bausätze gleich mit dazu. GeschichteGrundlage für mein drittes Modell sollte die Junkers Ju 388 L-0 V31, Kennung DW+ZB, Werksnummer 300 294 sein. Die Nullserienmaschinen der L-Reihe wurden unter Verwendung von Großbauteilen der Ju 188 in Merseburg gefertigt. Die DW+ZB erhielt die für die Ju 388 typische Druckkabine, denn schließlich sollte die Maschine als Aufklärer in großen Höhen operieren. Rumpf, Tragflächen und Leitwerk der Ju 188 blieben erhalten. Das Flugzeug verfügte auch noch nicht über den ferngesteuerten Heckstand; hier gab es massive Produktions- und Lieferschwierigkeiten. Als Triebwerke besaß die Maschine wohl ursprünglich auch BMW 801 TJ-0, diese wurden jedoch ausgebaut und am 11.08.1944 wurde das Flugzeug ohne Triebwerke abgestellt. Es sollte am 26.10.1944 die Triebwerke Jumo 213 E mit den dreiflügligen Luftschrauben VS19 erhalten. Bilder in der Literatur (1) zeigen die Maschine schwer beschädigt am Waldrand mit der schlanken Triebwerksverkleidung der Jumo-Motoren. Die Abwehrbewaffnung fiel minimal aus, man war der Meinung, in großen Höhen vor Angreifern sicher zu sein oder ihnen davon fliegen zu können. Da bei der Schwestermaschine Ju 388L-0 V32 (DW+ZC, später T9+DL) der Waffentropfen unter dem Rumpf aus Gewichtsgründen entfernt wurde, habe ich auch bei meiner Maschine darauf verzichtet. Die Abwehrbewaffnung sollte somit nur aus einem MG 131 im B-Stand der Kabine bestehen. Da es aber Probleme mit der Abdichtung des Waffenstandes in der Druckkabine gab, wird diese Maschine wohl keine eingebaute Waffe besessen haben. ModellDer Matchbox-Bausatz ist schon „uralt" und entspricht wohl in keiner Weise mehr den heutigen Modellbauansprüchen. Am Rumpf findet man noch erhabene Stöße und die Abmessungen sind auch nicht alle korrekt. Aber für das Sammeln von Umbau-Erfahrungen sollte es reichen. Da ich keine Erfahrungen mit Vaku-Bausätzen hatte, wollte ich den Anteil der Vaku-Teile minimieren. So benutzte ich nur Rumpfbug und Kanzelverglasung aus dem Airmodel-Bausatz. Die Matchbox-Räder waren nicht brauchbar, sie wurden durch Resin-Räder der Firma Pavla Models ersetzt. Die Triebwerksverkleidungen stammen aus dem Italeri-Bausatz der Ju 188 und wurden entsprechend modifiziert. Der Rest blieb Matchbox. Bemalung und MarkierungObwohl mehrere Bilder von der Maschine existieren, ist die Farbgebung nicht ganz eindeutig. Eindeutig sind eine helle Unterseite und ab der halben Rumpfhöhe dunklere Oberseiten. Bei meiner Farbgebung griff ich auf die Standardbemalung der Ju 388 L zurück: Unterseiten in RLM 76, Oberseiten in RLM 82. Die Kanzelverstrebungen waren RLM 66. Benutzt wurden ausschließlich die wasserlöslichen Revell-Farben. Die Balkenkreuze auf den Oberseiten wurden mit Schablonen von Eduard gespritzt, die auf den Tragflächenunterseiten stammen von Italeri. Die Buchstaben für die Kennung entnahm ich den Decalsätzen für die Ju 88 von AirDOC; neben Kennungen für ausgewählte Maschinen enthält jeder Satz noch ein Blatt unter anderem mit je zwei Buchstaben des gesamten Alphabets. NachtragBei dem abgebildeten Fahrzeug handelt es sich um einen Tatra T-97. Der Bausatz stammt von Attack Hobby Kits.
Literatur
Enrico Friedel-Treptow Publiziert am 14. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |