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203 mm Haubitze B-4 M1931

von Erich Rauthe (1:35 Trumpeter)

203 mm Haubitze B-4 M1931

Geschichte:

Der Revolutionäre Kriegsrat der Sowjetunion beschloss 1929, ein 5-Jahres-Programm der Technischen Rekonstruktion der Roten Armee. Dabei wurde festgelegt, dass die schweren Geschütze der Artillerie der Reserve des Oberkommandos zugeteilt werden.

Eines dieser Geschütze war die 1931 von N.N. Magdesiew konstruierte 203 mm Haubitze M1931, besser bekannt als B-4. Bis 1937 wurde die B-4 in sechs verschiedenen Versionen in Kastenlafette mit Rad- und Kettenlaufwerk gebaut.

Berühmt und berüchtigt war die B-4 auf Kettenlaufwerk, die besonders bei der Belagerung von Berlin im Frühjahr 1945 in Erscheinung trat. Das Kettenlaufwerk hatte in der Schlamm- und Schneeperiode Vorteile gegenüber dem Radlaufwerk, trotzdem sorgte das Gewicht der B-4 oft genug für Probleme.

Die B-4 verschoss 100 kg schwere Granaten, die mit einem Ladekran in den Verschluss gebracht wurden. Die hydraulische Rücklaufbremse und der Luftvorholer waren am Rohr angeordnet. Die wuchtige Lafette mit Erdsporn sorgte beim Abschuss für Stabilität.

203 mm Haubitze B-4 M1931

Als Zugmaschinen kamen Vollkettenschlepper vom Typ Stalinez, Komintern und später Voroshilovez zum Einsatz. Vereinzelt sah man auch Bergeschlepper auf T-34-Basis. Die Besatzung wurde auf den Plattformen der Schlepper transportiert. Die Deutsche Wehrmacht erbeutete einige B-4 und setzte sie unter der Kennung 20,3 cm Haubitze 501/r ein.

Im 2. Fünfjahresplan (1933-1937) wurde die Schaffung der Schweren mechanisierten Artillerie beschlossen. Die Kirow-Werke in Leningrad wurden mit dem Bau von Prototypen beauftragt und bauten u.a. ab 1935 die Selbstfahrlafette SU-14 mit der 203 mm Haubitze M1931 auf dem Fahrgestell des Panzers T-35, zu einer Serienfertigung kam es jedoch nicht. Das Modell zeigt eine 203 mm Haubitze B-4 der Korpsartillerie der 8.Sowj. Gardearmee bei der Beschießung des Berliner Regierungsviertels am 28. April 1945.

203 mm Haubitze B-4 M1931

Technische Daten:

  • Hersteller: Sawod „Bolschewik“ Werk Leningrad, 1932/37, 871 Stück
  • Gewicht: Fahrstellung 19 ton, Feuerstellung 17,7 ton
  • Maße: 9,36 x 2,49 x 2,30 m bei 0°
  • Rohrlänge 5087 mm (L/25) oder 3981 mm (L/19,6) Kaliber 203,2 mm, Schraubverschluss,
  • Höhenrichtbereich: 0° bis + 60°,Seitenrichtbereich: 0° bis 8°
  • Höchstschussweite: 18 km, Mündungsgeschwindigkeit: 607m/s, Feuerrate: 1 Schuss/min
  • Besatzung: 10 - 15 Mann

203 mm Haubitze B-4 M1931

Modell:

Mit dieser Haubitze ist Trumpeter ein gutes bis sehr gutes Modell gelungen, an dem auch die Nietenzähler ihre Freude haben werden. Darüber, dass die Detaillierung wirklich gelungen ist, kann man sich bei www.o5o6.de überzeugen. Die Spritzlinge sind sauber verpackt, zum Inhalt der Kiste zählen auch zwei Vinylreifen, ein Decalbogen, eine kleine PE-Platine und ein Stück Kordel, über dessen Funktion (Seil oder Kabel für die frontseitigen Trommeln?) ich mir auch nach Studium aller mir zugänglichen Infos nicht klar geworden bin. Die 12-seitige Bauanleitung und der DIN A-4 Farbvorschlag lassen keine Wünsche mehr offen.

So baute ich das Modell zügig aus der Kiste, leider merkte ich zu spät, dass der Kranausleger für den Munitionstransport in Fahrstellung angegeben ist; aber geklebt ist geklebt. Wäre schön gewesen, die B-4 in Feuerstellung mit Munition am Haken zu zeigen. Das Zahnrad für die Höhenrichtung darf nicht geklebt werden, damit das Rohr beweglich bleibt. Alle außenliegenden Kleinteile sollte man ganz zum Schluss anbringen, ebenso den Erdsporn, der auch beweglich bleiben sollte. Bei manchen Klein- und Kleinstteilen fühlte ich mich wieder in meine HO-Zeit zurückversetzt. Nacharbeit war nur bei der Aufnahmenut der Räder für die Vinylreifen notwendig. Warum man die beiden Kettenlaufwerke am Aufnahmedorn nicht, wie beim Original, beweglich gestaltete, bleibt ungeklärt, dabei wäre es technisch sehr einfach zu bewältigen.

203 mm Haubitze B-4 M1931

Erich Rauthe

Publiziert am 11. November 2009

Die Bilder stammen von www.PhotALo.de.

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