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Willys Jeep

von Frank Roth (1:72 Academy)

Willys Jeep

Zu sehen ist ein „Jeep" der Firma Willy's Overland aus dem Ground Vehicle Set von Academy im Maßstab 1:72.

Willys Jeep

Der Willys MB gilt als der Urahn aller sogenannten „Jeeps". Er wurde aufgrund einer Ausschreibung der US-amerikanischen Armee ab dem Jahre 1940 entwickelt.

Die US-Armee suchte damals ein kleines und geländegängiges Fahrzeug, das relativ billig und in großer Stückzahl hergestellt werden konnte.

Willys Jeep

Der Willys MA machte dank seines starken Motors das Rennen, und die eigentliche Herstellung in großen Stückzahlen wurde bald darauf von Willys-Overland und etwas später auch von Ford in Lizenz übernommen - beide Firmen hatten ihre eigenen Prototypen erst im November 1940 präsentiert. Willys-Overland überarbeitete vor der Massenproduktion den MA nochmals nach Angaben der Army und orientierte sich dabei am Ford GP. Das Ergebnis war der Willys MB, von dem bis Kriegsende nicht weniger als 370.000 Stück produziert werden sollten. Die Ford-Modelle trugen fortan das Kürzel GPW und unterschieden sich nur in kleinen Details vom MB - basierten sie doch auf den Plänen und Vorgaben von Willys.

Willys Jeep

Der Willys MB hatte einen 60 PS leistenden Motor mit 2,2 Liter Hubraum und drei Vorwärtsgänge sowie einen Rückwärtsgang. Der Allradantrieb konnte zugeschaltet werden. Auf Straßen wurde eine Höchstgeschwindigkeit von fast 100 km/h erreicht.

Das Fahrzeug wurde im Laufe des Krieges oft modifiziert. Es wurde mit verschiedenen Waffen ausgestattet, für die Hitze der Wüste mit einem separaten Wassertank versehen und konnte mit einem speziellen Ausrüstungssatz auch durch hüfthohes Wasser fahren.

Willys Jeep

Leider hat sich Academy offensichtlich keine allzu große Mühe bei der Recherche des Fahrzeugs gemacht.

Einiges wird viel zu grob wiedergegeben und besonders bei dem Gesicht des Willys, nämlich dem Kühlergrill, scheint sich zu bestätigen, dass Academy wohl keine Lizenz für den Originalnachbau gehabt hat.

Willys Jeep

Im Einzelnen wurden folgende Dinge verändert:

  • Trittbretter entfernt und durch dünnere ersetzt
  • Windschutzscheibe komplett selbst gebaut, da das Original zu hoch und zu dick war
  • Löcher der Scheibenbefestigung zugespachtelt
  • Griffe aus 0,2mm Sheet an den Seiten angebracht
  • Verdeckstangen abgetrennt und erneuert
  • Reservekanisterhalterung gescratcht
  • Stoßstange verstärkt und Wirecutter befestigt
  • Schalthebel erneuert und ergänzt
  • Sitze detailliert
  • Funkanlage mit Hörer angebracht
  • Außenspiegel angefertigt und mit Spiegelfolie beklebt
  • Schutzbügel für Nachtfahrlicht aus dünner Metallfolie gebogen
  • das 50er durch ein cal.30 MG inkl. Mast ersetzt
  • Rückbank weggeschliffen und durch eine gescratchte ersetzt
  • die Kühlerrippen vorsichtig mit dem Minibohrer und einem feinen Bohrer verlängert
  • und natürlich das obligatorische US-Gerödel hinzugefügt

Willys Jeep

Fazit:

Ein Bausatz, der trotz oder gerade wegen seiner deutlichen Mängel doch ziemlich viel Spaß gemacht hat.

Deshalb wohl auch eher für Modellbauer gedacht, die nichts von Out of the Box halten.

Für diejenigen die sich nicht so viel Mühe machen möchten, gibt es mittlerweile von Airfix/Heller einen Bausatz, der einen wesentlich detaillierteren Eindruck hinterlässt.

Frank Roth

Publiziert am 11. November 2009

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