Jakowlew Jak-11von Roland Sachsenhofer (1:72 Classic Plane)Zum VorbildNach Abschluss des Staatsvertrags 1955 wurde die österreichische Fliegertruppe wieder aufgebaut. Als Startkapital dienten dabei sowjetische Schulflugzeuge der Typen Jak-18 (4 Stück) und Jak-11 (11 Maschinen), die von der Sowjetunion in demontiertem Zustand geschenkt worden waren. Während der erstgenannte Trainer schon bald ausgeschieden werden musste, konnte die schnittige Jak-11 bis 1956 zur Fortgeschrittenen-Ausbildung verwendet werden. Der "familiäre Hintergrund" der Jak-11 lässt sich kaum verleugnen: selbst mit einem bulligen Sternmotor ist die formale und aerodynamische Ähnlichkeit mit den erfolgreichen reihenmotorgetriebenen Jak-Jagdflugzeugen der 40er klar zu erkennen. Auch der charakteristische Aufbau aus bespanntem Stahlrohr und metallbeplankten Partien verrät die konstruktive Nähe zu den erfolgreichen Jagdflugzeugen aus dem Hause Jakowlew. Die 1945 zum ersten mal geflogene Jak-11 erfüllte für den Ostblock eine ähnliche Rolle wie die Harvard AT-6 für die westlichen Bündnispartner, entsprechend weit war dieses Muster auch verbreitet. Der Fortgeschrittenentrainer wurde allerdings nicht nur in den Ostblockstaaten geflogen, neben Österreich kam die Jak etwa auch in Ägypten zum Einsatz. Ab 1952 wurde die Jak-11 übrigens auch in der Tschechoslowakei als C-11 in Serie gefertigt. Zum Abrunden dieses typengeschichtlichen Exkurses noch ein paar technische Eckdaten:
Zum ModellEins vorneweg: Der Bausatz war für mich wirklich eine Herausforderung. An diesem groben Spritzguss-Bausatz musste so ziemlich alles überarbeitet, umgeschliffen, gespachtelt oder ersetzt werden, um der originalen Linienführung nahe zu kommen. Insbesondere die Klarsichthaube bedarf einer massiven Umarbeitung: neben der absolut ungenügenden Passung an den Rumpf ist die Kanzel auch viel zu hoch ausgefallen. Daher musste ich das Plexiglas vorsichtig zurecht schleifen, um dann das Bauteil an die Rumpfkontur einpassen zu können. Die Kabinenstreben und Kanzelteile wurden teils neu geritzt, teils mit einem Bleistift „illusioniert". Das charakteristische Blaugrau der österreichischen Maschinen entstand als Mischung aus mehreren Gunze- Farbtönen; neben H 317 „Gray" und H 337 „Grayish Blue" kam dabei H 67 „RLM 65" eine tragende Rolle zu. Bei der Gestaltung der Oberflächen habe ich versucht, ein stimmungsvolles Maß an Verschmutzung und Gebrauchsspuren zu verteilen. Dazu dienten sowohl ein Preshading als auch ein späteres Betonen der Vertiefungen mit dunkler, rotbrauner und schwarzer Farbe.Durch das Washing sollte auch das spannende Nebeneinander von stoffbespannten Partien und Metallverkleidungen inszeniert werden. Sämtliche Antennen wurden gescratcht, das Staudruckrohr entstand aus einer Nadelspitze. Neben der Ergänzung von improvisierten Sitzgurten und der Verlegung von Bremskabeln wurden auch die beiden Auspuffsammler ausgebohrt sowie die Reifen abgeplattet. Last but not least: Für die Antennendrähte musste meine liebe Frau wieder einmal Haare lassen... danke :o) Wer einen Blick auf den Baufortgang werfen möchte, den kann ich an die Adresse des JAM-Forums verweisen. Für Fragen und Anmerkungen: ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at Weitere Bilder
Roland Sachsenhofer Publiziert am 12. Dezember 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |