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Sturmgeschütz SG-76 (A)

sowj. Beutefahrzeug

von Erich Rauthe (1:35 Dragon)

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Geschichte:

In den ersten Monaten des „Russlandfeldzuges“ verloren die Sowjets einen großen Teil ihrer Panzer und Artillerie. Während die deutschen Truppen nach den großen Kesselschlachten eine große Menge an Waffen und Fahrzeugen erbeuteten, konnten die Sowjets ihre Ausfälle kaum ausgleichen. Dazu kam auch noch die Notwendigkeit, die kriegswichtigen Fabriken nach dem Osten auszulagern.

Trotzdem fielen den Sowjets einige deutsche Panzer in die Hände und schon im Dezember 1941 erging an die sowjetischen Konstrukteure die Weisung, Vorschläge für die Verwendung von deutschen Panzern vorzulegen.

Die ersten Prototypen, die von den Sowjets versuchsweise umgerüstet wurden, waren Panzer III und Sturmgeschütz III. Da man für die deutschen Panzerkanonen nicht genug Munition hatte, musste man auf eigene sowjetische Geschütze wie 76,2 mm und 122 mm, zurückgreifen. Dazu setzte man auf die deutschen Panzerwannen einen geräumigen Aufbau aus 45 mm Panzerstahl. Als Hauptwaffe kam die 122 mm Panzerhaubitze M-30 zum Einsatz, die in ausreichender Anzahl zur Verfügung stand. An Munitionsvorrat führte man 66 Granaten mit.

Im Mai 1942 gingen die ersten zwei Prototypen als SG-122 (A) in die Erprobung. Als Mängel wurden u.a. die Kopflastigkeit der Fahrzeuge, die geringe Reichweite, schlechte Kampfraumbelüftung und Visiereinrichtung festgestellt.

Daraufhin wurden die Wandstärke der Aufbauten auf 35 mm verringert, Treibstoff-Zusatztanks montiert und die Belüftung und Zieleinrichtung verbessert. Im September 1942 wurden zehn verbesserte SG-122 (A) zur Fronterprobung ausgeliefert, kamen aber nicht mehr zum Einsatz.

Da in der Zwischenzeit die sowjetische Panzerproduktion wieder auf vollen Touren lief, wurde das Projekt GS-122 (A) im Februar 1943 eingestellt, außerdem hatte man das SU-122. Versuchsweise wurden auch zwei Panzer III-Umbauten mit der 76,2 mm Kanone ausgerüstet. Das Modell zeigt einen dieser Umbauten GS-76 (A).

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Technische Daten

  • Hersteller: Panzerfabrik 592, 1942/43, sowjetische Umbauten zwei Stück
  • Gewicht/Maße: ca. 21 ton, 5,56 (mit Rohr 6,31) x 2,95 x 2,55 m
  • Motor/Antrieb: Maybach HL 120 TRM V12-Zylinder-Benzinmotor im Heck, (Panzer III) 300 PS, Vollkette, Triebrad vorne, je sechs Doppellaufräder und je drei Stützräder, Drehstabfederung
  • Geschwindigkeit: Straße 40 km/h bei einem Aktionsradius von ca. 250 km
  • Bewaffnung: 76,2 mm Panzerkanone ZIS-3
  • Panzerung max: Panzer III: Wanne Front 50 mm, sonst 30 mm, sowjetischer Aufbau: Front 35 mm, sonst 15 mm
  • Besatzung: fünf Mann

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Das Modell

Das erste Mal gesehen habe ich dieses ungewöhnliche Fahrzeug auf der Internetseite von rlm.at, die regelmäßig von allen großen Modellbaumessen und Ausstellungen berichtet. Recherchen im Internet führten mich zu battlefield.ru, wo es umfangreiche Infos über alles gibt, was auf sowjetischen Ketten und Rädern im WK II unterwegs war. Da meine besondere Vorliebe bei Sonderfahrzeugen, Prototypen und Exoten zu finden ist, gab es kein Halten mehr. Ein Panzer III Modell (Dragon 9029) günstig im Internet erstanden, eine 76,2 mm Kanone lag noch im Fundus von einer Baumaßnahme „Bergeschlepper TT-34“ und schon ging es los.

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Die Pz-III Wanne mit komplettem Antrieb, inkl. der Einzelgliederkette, wurde problemlos nach Bauplan gefertigt. Auf die Kettenabdeckung kam dann noch diverses Werkzeug, Feuerlöscher und eine Holzkiste. Um dem Fahrzeug etwas Gewicht zu geben, füllte ich, wie immer, die Unterwanne mit Acryl aus der Kartusche.

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Die Maße für den russischen Aufbau (Kampfraum) versuchte ich so gut es ging von den Zeichnungen und Fotos abzunehmen. Als Material dienten Kunststoffplatten von Hecki, Luckendeckel, Heckeinstieg, Sichtblenden, Periskop, Kranösen und Lüfter steuerte der Fundus bei. Wie im Original ist der Aufbau an die Wanne geschweißt und zusätzlich mit schweren Laschen gesichert.

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Die zwei Reservetanks am Heck stammen von einem T-34. Die 76,2 mm Kanone wurde ohne Änderung samt der Walzenblende am Aufbau montiert. Für die Farbgestaltung waren Humbrol-Acryl-Spray und Revell-Aqua-Color verantwortlich.

Sturmgeschütz SG-76 (A)

Erich Rauthe

Publiziert am 12. Dezember 2009

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