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Spielwarenmesse Nürnberg 2009

05. bis 10. Februar 2009

Spielwarenmesse Nürnberg 2009

Vom 05.02 bis 10.02.2009 fand in Nürnberg die 60. Internationale Spielwarenmesse statt. Obwohl Nürnberg mittlerweile Konkurrenz durch andere Messen in Moskau und Fernost bekommen hat, ist ihr Ansehen und die ihr beigemessene wirtschaftliche Bedeutung nach wie vor hoch. 76.000 Messebesucher und 2.689 Aussteller zeugten auch dieses Jahr davon.

Kurz vor Messebeginn berichteten die Wirtschaftsteile der Zeitungen von der Insolvenz des Modellbahnprimus Märklin aus Göppingen. Durch extern vergebene Beraterverträge seien Millionen an Kosten entstanden, was mit zur derzeitigen Krise des Traditionsunternehmens beigetragen habe. Allerdings sind sich die meisten Branchenkenner einig, dass Märklin uns noch lange erhalten bleiben wird, wenn auch vielleicht demnächst in umstrukturierter und etwas abgespeckter Form. Bereits 2006 war Märklin in die Wirtschaftsnachrichten geraten, als das Unternehmen aus Finanznot an britische Investoren verkauft werden musste. Dem Messestand von Märklin konnte man jedenfalls nichts von der aktuellen Entwicklung ansehen, wobei Spötter sich dort auf der Messe noch mit den Worten „Wir treffen uns dann bei der Konkursmasse von Märklin!“ am Märklinstand verabredet hatten, wenn natürlich auch nicht 100%ig ernst gemeint.

Was die meisten MV-Leser aber eher interessieren wird, ist die Frage, wie es derzeit um ihre Lieblingssparte, den statischen Modellbau, steht. Hier sieht sich nämlich derweil auch der europäische Marktführer Revell vor schwierigen Zeiten. Stellenweise wurde Personal zur Kostenreduktion entlassen und man scheint sich nun verstärkt der Nachwuchsförderung zuzuwenden. Denn das Problem, mit dem derzeit fast die gesamte Modellbauindustrie zu kämpfen hat, ist ein demografisches: Ein großer Teil des Kundenstamms wird immer älter, während der Nachwuchs auf sich warten lässt. In diesem Zusammenhang ist auch die immer schnellere Zunahme der großen Maßstäbe in den Neuheitenankündigungen zu sehen. Mit dem Alter lässt die Feinmotorik und das Augenlicht nach, so dass konsequenter Weise immer größer gebaut wird. Statt 1:72 oder 1:48 dann in 1:32/35 oder gar 1:24.

Während Hersteller wie Revell diesen Trend schmerzhaft spüren, da z.B. immer mehr Regalflächen in Kaufhäusern und Spielzeugketten zusammengestrichen werden oder ganz verschwinden, freut sich die Zurüstindustrie. Ein Teenager mag sein 5 EUR-Modell an einem Nachmittag unbemalt zusammenkleben. Ältere Semester, die natürlich auch über ein höheres Einkommen verfügen, das sie in ihr Hobby investieren können, brauchen typischerweise länger für ihre Modelle und greifen auch gerne auf Detaillierungserleichterungen von Drittanbietern wie Eduard & Co. zurück. So war man sich am Eduard-Stand einig, dass das Geschäft im Vergleich zum letzten Messejahr sogar heute besser liefe – von Finanzkrise keine Spur. Eine Mitarbeiterin eines Unternehmens, das Produktdisplays u.a. für Firmen wie Revell herstellt, äußerte den gleichen Eindruck. Zwar würden Kunden jetzt häufiger nach „Krisenpreisen“ verlangen, im Grunde wäre das Geschäft aber bisher nicht schlechter geworden.

Die angespannte Situation bei Märklin und teils auch bei Revell ist daher wohl weniger auf die aus den USA herüber geschwappte Finanzkrise, sondern vielmehr auf den sich wie oben angesprochen ändernden Markt an sich zurückzuführen. Und, wer hätte das auf den ersten Blick gedacht, auch die Konkurrenz wünscht Revell, dass deren Zahlen bald wieder besser werden. Wenn auch ein reines Gedankenspiel, aber einen Modellbaumarkt ohne die Bündener mag sich niemand so recht vorstellen. Denn nach wie vor finden die meisten Modellbauer ihren Einstieg durch die blauen Packungen, was am Ende auch anderen Herstellern zu Gute kommt. Modellbahnhersteller Roco, der vor längerer Zeit neues Kapital brauchte und von der Modelleisenbahn GmbH übernommen wurde, bietet seinen Kunden nun übrigens einen „bequemen Finanzkauf“ seiner Modelle an, so dass HO-Loks nun in monatlichen Raten abgestottert werden können. Über eine Abwrackprämie für nicht mehr fahrtüchtiges Rollmaterial war bisher allerdings noch nichts zu hören.

Zum Schluss noch ein (hoffentlich auch auf Dauer) positives Beispiel: Die britischen Modellbauer von Airfix wurden ja bekanntlich 2006 vom Modellbahnhersteller Hornby übernommen, da auch dort das Geld knapp geworden war. So waren in Nürnberg dieses Jahr plötzlich Kollegen für denselben Boss auf der Messe, die damals noch keine derartigen Gemeinsamkeiten hatten. Wie weiter unten zu sehen, scheint das Unternehmen sich nun mit neuem Kapital wieder auf dem Weg der Besserung zu befinden. Jedenfalls lassen das die interessanten Neuentwicklungen hoffen. In Deutschland scheint diese Lösung von einer „Konsolidierung“ des Plastik- und Modellbahnmodellbaus allerdings indessen ausgeschlossen.

Hier nun ein Überblick über ein paar der Top-Neuheiten der Messe Nürnberg im Plastikmodellbau, von Aber bis Zvezda. Dabei wurde versucht, besonders die „echten“ Neuheiten, also keine Decal- oder Formvarianten, abzulichten. Eine ausführliche Liste mit allen Neuheiten gibt es bei unseren Kollegen vom IPMS Deutschland.

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Bernd Korte

Publiziert am 12. Dezember 2009

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