Eurocopter EC135 T2Air Zermattvon Alexander Jelinek (1:32 Revell)Nach dem über diesen Bausatz schon einiges geschrieben wurde, möchte ich mich hier auf das wesentliche beschränken. Der Bausatz hat eine, fast schon legendäre Passungenauigkeit und mittlerweile hat Revell so viele Varianten davon auf den Markt gebracht, dass die Formen über die Jahre schon richtig verbraucht sind. Wenn ich mich recht erinnere, gibt’s den Bausatz in seiner Grundvariante schon sehr lange. Zudem lässt der Formensatz einige Details in der typischen Grobheit der Revell-Qualität der 90er verschwinden: Die Teile (besonders die Rumpfhälften) sind relativ stabil und damit dicker gehalten. Leider sind die Gussrahmen derart verzogen, dass man den Rumpf erst mal im warmen Wasserbad in Form bringen muss. Meiner Meinung nach ist auch so manche Gravur etwas überzogen dargestellt. Die Klarsichtteile sind akzeptabel, die Fronthaube (-scheibe) etwas zu dick. Die Seitenscheiben sind passgenau und lassen sich leicht montieren.Ein weiteres, dickes Minus ist die Gratbildung an den einzelnen Spritzlingen. Teilweise hängen Grate an Teilen, die größer als das Bauteil selber sind und nur noch Konturen erahnen lassen.Der Bausatz hat aber auch zwei große Pluspunkte! Erstens sind (durch die zahlreichen Varianten, die es von diesem Modell gibt) sehr viele Teile für die Restekiste dabei. Vom Kameradom über Headsets und Anbauscheinwerfer ist alles dabei – ein wahres Schatzkästchen für die Detaillierung anderer Hubschraubermodelle. Zum Zweiten ist der Decalbogen wirklich exzellent! Zwar sind die Abziehbilder auf eine dicke Trägerschicht gedruckt und verlangen nach einigem an Weichmacher, die Druckqualität aber ist hervorragend. Nun aber zu meinem EC 135.Da dies mein erster Galeriebeitrag ist, möchte ich kurz erwähnen, dass alle meine Hubschrauber ein detailliertes Innenleben bekommen. Besatzung und Gurte sind ein Muss, ebenso wie die Instrumentierung. Bei diesem Modell hat mich die Möglichkeit gereizt, den Innenraum mit medizinischer Ausrüstung und einem Patienten nebst Notarzt zu komplettieren. Hier ein Blick auf den gesamten Innenraum. Die medizinische Ausstattung ist aus dem Bausatz, die Figuren sind aus verschiedenen, teilweise selbst gegossenen Figurenteilen zusammengestellt. Das Problem ist ja meist – wenn nicht gerade Pilotenfiguren beiliegen, was selten der Fall ist -, dass es kaum Hubschrauberbesatzungen im Aftermarket gibt. Ich gieße daher schon seit Jahren Kopien der Dragon-Piloten und neuerdings auch der Trumpeter Chinook-Besatzung. Der Infusionsbeutel ist aus einem Stück klarem Gussast gezogen. Der Wanderer auf der Trage hat offensichtlich einen Sturz hinter sich und musste ausgeflogen werden. Die Figur ist aus 1:35 Soldatenteilen gemacht, der Hut stammt von einem Marine der Dragon Nam Serie. Man beachte, dass der Notarzt seine Gurte nicht angelegt hat… Die Piloten und der Notarzt tragen Kennzeichnungen auf den Overalls, der Copilot hält ein Schriftstück. Der Begleitersitz bleibt bei diesem Einsatz leer. Die Gurte und Gurtschlösser sind von Eduard. Die Trage ist für das Foto und der besseren Sichtbarkeit wegen noch nicht in der Endposition montiert und deswegen etwas versetzt zur Tragenaufnahme. Der gesamte Innenraum ist mit Gunze Aircraft Blue lackiert, ein guter Kompromiss zur Farbe des Originals. Die Sitze sind wie im Original blau gefärbt und haben keine Kopfstützen. Das Instrumentenbrett ist ebenfalls Aircraft Blue, denn die schwarze Lackierung wie in der Bauanleitung angegeben ist nur bedingt richtig.Nach dem Zusammenbau der Rumpfhälften sieht man nicht mehr viel von den Innenraumdetails, daher bin ich bei manchen Details Kompromisse eingegangen. Die Instrumente (Glascockpit) sind gesuperte Decals aus dem Bausatz, die Gurte etwas grober und Upscale, damit sie durch die Cockpitscheibe noch sichtbar bleiben. Der EC135 vor der Lackierung. Der Rumpf ist aerodynamisch verschliffen und die ungenauen Gravuren mit Mr. Surfacer 500 korrigiert. Als Farbe habe ich ein selbst gemischtes Rot mit leichtem Metallic-Anteil verwendet. Auf den Außenspiegel und die höckerartigen Aufbauten und Kleinteile habe ich übrigens verzichtet, weil sie mir schlicht und einfach die schöne Silouette der Maschine zerstört hätten - denn etwas künstlerische Freiheit muss schon sein! Alexander Jelinek Publiziert am 12. Dezember 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |