ORP OrzelEin Unterseeboot der polnischen Marinevon Jörg Kuhnert (1:700 Niko Model)Das Original:O.R.P Orzel (85A) war ein U-Boot der polnischen Marine im Zweiten Weltkrieg und das Typ-Schiff der gleichnamigen Orzel-Klasse. Der Bauauftrag wurde am 29. Januar 1936 von der polnischen Marine an die N.V. Koninklyke Maatschappijk de Schalde-Werft in Vlissingen vergeben und das Boot zwischen 1936 und 1938 gleichzeitig mit seinem Schwesternschiff ORP Sep gebaut. Es handelte sich um ein U-Boot mit einem klassischen kombinierten Antrieb aus Diesel- und Elektromotoren ohne Schnorchel. Orzel wurde am 2. Februar 1939 in Dienst gestellt, erhielt die taktische Nummer 85 A und erreichte den Heimathafen Gdynia am 10. Februar, wo das Boot von tausenden Schaulustigen begeistert empfangen wurde. Kurz nach Kriegsbeginn wurde die Orzel nach Estland interniert, konnte aber nach Großbritannien fliehen, wo sie britischem Kommando unterstellt und der 2. U-Boot-Flottille in Rosyth zugeteilt wurde. Orzel verblieb aber unter polnischer Flagge. Das Boot verließ am 3. April 1940 die Basis in Rosyth, um die sechste Feindfahrt anzutreten. Operationsgebiet war die norwegische Küste, die am 7. April erreicht wurde. Während dieser Feindfahrt gelang es der Orzel die Rio de Janeiro, einen deutschen Truppentransporter, zu versenken. Am 23. Mai 1940 verließ die Orzel die Basis von Rosyth mit dem Auftrag, in den Gewässern zwischen Norwegen und Dänemark zu patrouillieren, um anschließend nach Norden zu laufen. Seitdem gibt es keine Nachricht mehr von der Orzel und sowohl das Boot als auch die gesamte Mannschaft gelten als vermisst. Die wahrscheinlichste Theorie ist, dass das Boot auf eine Seemine gelaufen ist. Technische Daten:
Bewaffnung: Die Rohrbewaffnung für den aufgetauchten Zustand bestand aus einem 105-mm-Deckgeschütz der schwedischen Waffenschmiede Bofors, sowie zweier 40-mm-Flugabwehrkanonen in Doppellafette, ebenfalls von Bofors. Das Boot besaß acht interne nachladbare Torpedorohre (4 im Bug, 4 im Heck). Zusätzlich waren außerhalb des Druckkörpers vier externe, schwenkbare, auf See nicht ladbare Rohre installiert. Insgesamt führte die Orzel 20 Torpedos mit. Die Torpedorohre waren dafür ausgelegt, sowohl französische 550-mm- und mit einem Einschubadapter auch die kleinkalibrigeren britischen 533-mm-Whitehead-Torpedos zu verschießen. In der Praxis wurden nur die 533-mm-Torpedos verwendet. Das Modell:Der Bausatz von Niko Model besteht aus insgesamt 10 Resin-Teilen und einer aus 21 fein geätzten Teilen bestehenden hochwertigen PE-Platine. Der Rumpf liegt in einem Stück vor und bietet sich ausschließlich zum Bau einer Waterline-Option an. Das Rumpfteil wirft sich nicht, besitzt lediglich eine Sinkstelle an der Position, wo später das PE-Deck verbaut wird, und hat einige wenige feine Details. Der Turm ist ebenfalls gesockelt und mit guten Details wie Bullaugen und Türen sauber gegossen. Lackiert wurde mit Vallejo Model-Air-Acryls, getakelt wurde mit gezogenem Gussast, ein Weathering wurde mit hochverdünnten Künstlerölfarben vorgenommen. Fazit:Empfehlenswerter Bausatz mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, der auch für den Einsteiger in den Resin-Modellbau geeignet ist. Jörg Kuhnert Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |