Tirpitzvon Paul Neuhaus (1:700 Trumpeter)Hier ist mein Bericht über den Bau der Tirpitz in 1:700 von Trumpeter. Ich wählte für das Modell den Tarnanstrich von Juni/Juli 1942, welches sie in Norwegen trug. Es sah für mich sehr interessant aus und stellt ein ungewöhnliches Farbschema eines Schiffes der Deutschen Kriegsmarine dar. Als erstes fiel mir beim Öffnen des Kartons auf, dass der enthaltene Bausatz absolut identisch mit dem der Bismarck ist. Sogar die Spritzlinge tragen die Aufschrift „Bismarck“. Hierüber war ich etwas enttäuscht. Begonnen habe ich mit dem Zusammenbau des Rumpfes und der Decks, was gut von der Hand ging. Anschließend folgte der erste Anstrich des Decks und eine teilweise Anbringung von Ätzteilen. Ich verwendet hier den Satz “German Warship” von Tom’s Modellworks, mit dem ich sehr zufrieden war. Während der Montage der schweren Artillerie „entfleuchte“ eines der Rohre in meine Holzrestekiste. Die verbalen Äußerungen, die sicherlich bis in’s nächste Dorf gehört werden konnten, möchte ich hier nicht wörtlich wiedergeben. Wie es auch sein sollte/musste, habe ich das Teil erst wieder gefunden, nachdem ich die ganze Kiste ausgekippt und deren Inhalt ca. 1 Stunde lang durchwühlt hatte. Einer der gravierensten Unterschiede zwischen Tirpitz und Bismarck, der mir direkt auffiel war, dass die Tirpitz am 2. Geschützturm „Bruno“ keine Lüfter hatte. Also musste ich die am Bausatzteil vorhandenen mit einem Schleifkopf abfräsen und die entsprechenden Stellen anschließend spachteln und schleifen. Es folgten weiterer Zusammenbau der Aufbauten, Bemalung and Montage der Teile. So langsam nahm das Schiff nun Formen an. Nun, als das Schiff fast fertig war, entdeckte ich einen weiteren Fehler. Am hinteren Mast hatte die Tirpitz keine Aussichtsplattform, wie im Bauplan vorgegeben. Also habe ich den Mast wieder auseinandergenommen, korrigiert und neu aufgebaut. Als nächstes wurde die Dioramabasis in Angriff genommen. Ich wollte das Schiff vor einer steilen Fjordwand ankernd darstellen. Die Steilwand wurde zunächst aus zusammengeknülltem Zeitungspapier vorgeformt. Diese habe ich dann mit in Tapetenkleister getränktem Küchenkrepp überzogen und ein wenig in die gewünschte Form gebracht. Nachdem alles getrocknet war, habe ich die Rohform mit Modelliermasse überzogen und weiter geformt. Nachdem die Masse getrocknet war, erfolgte die Bemalung mit verdünnter, grauer Farbe und ein paar grünen Flecken zur Darstellung von Moos etc. Die kleinen Bäume wurde in vorgebohrte Löcher geklebt. Diese stammen aus dem Einsenbahnzubehör (Spur Z – Jungtannen) und hatten die optimale Größe. Nach der ersten Probeplatzierung des Schiffes war ich mit dem angebrachten Tarnanstich und seinem Effekt sehr zufrieden. Es folgte die “Zerfledderung” einiger Bäume mit einer Schere und das Verbiegen mittels einer Zange. Sie sollten nicht wie „Klontannen“ aussehen, sondern eher einen teilweise sturmgeschädigten Eindruck erwecken. Das Wasser war der nächste Schritt. Hierfür habe ich das Valejo Water Effect Gel verwendet, welches ich mit einem Lackroller auftrug. Dadurch wurde die leichte Wellenstruktur erreicht. Als letztes wurde das Schiff mit gestrecktem Gußgrat getakelt und weitere kleine Details hinzugefügt (Arado Flugzeuge, Kabeltrommeln sowie einige kleine Boote, die ich aus dem Tugger Set von Tamiya entnahm, bemalte und ein wenig „aufpolierte!“) um dem Ganzen ein wenig „Leben“ einzuhauchen. Als letztes kamen dann die Torpedoschutznetze dran. Die Bojen, bzw. tragenden Schwimmer, habe ich aus den Spitzen von Zahnstochern hergestellt, grau angestrichen und mit Sekundenkleber an ihrem Platz befestigt. Das Tarnschema habe ich dem Buch “Kriegsmarine colours” von Miroslaw Skwiot” (ISBN 83-7237-171-7) sowie dem einzigen Foto, das ich aus der Zeit finden konnte, entnommen. Paul Neuhaus Publiziert am 12. Dezember 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |