Delta IV-KlasseRusssiches U-Bootvon Jörg Kuhnert (1:350 Alanger)Das Original:Während des Kalten Krieges wurden die sowjetischen Untersee-Kreuzer Projekt 667B als Delta-Klasse bezeichnet. Sie bestand aus insgesamt vier Typklasse, die von der NATO als Delta I bis Delta IV bezeichnet wurden. Nach Entwicklung und Bau der Typhoon-Klasse war man zu der Erkenntnis gekommen, dass diese keine optimale Lösung darstellte. Bau- und Betriebskosten waren wirtschaftlich nicht tragbar. Das lag auch an dem verwendeten Raketenkomplex D-19 mit seinen überschweren RSM-52 Feststoffraketen. 1977 wurde mit der Entwicklung eines neuen Raketenkomplexes begonnen. Als Träger hierfür waren die U-Kreuzer des Projektes 667BDRM Delfin, NATO-Bezeichnung SSBN Delta IV mit einer Gesamtlänge von 167m vorgesehen. Auch die Verwendung deutlich längerer Raketen erforderte einen ausserordentlich hohen Aufbau der Raketensektion hinter dem Turm, was diesen U-Kreuzer-Typ deutlich prägt. Insgesamt entstanden in Severodvinsk zwischen 1985 und 1992 sieben Einheiten dieser Klasse. Die K-407 "Novomoskovsk" wurde 1992 in Dienst der Nordmeer-Flotte gestellt. Das Alanger-Modell erfordert mehr an Nacharbeit, als es den Anschein hat. Der Rumpf besteht aus insgesamt drei Teilen. Rumpfober- und - unterteil. Auf das Oberteil wird die separate Turm- und Raketen-Sektion aufgesetzt. Dadurch entsteht vor dem Turm ein Spalt, der vorsichtig verspachtelt und verschliffen werden muss, damit keine der wenigen Deckdetails verloren gehen. Gleiches gilt auch am Heckbereich der oben genannten Sektion. Ebenso fallen zwischen Rumpfober- und -unterteil erhebliche Spachtel- und Schleifarbeiten an. Hier wurden die Passstifte entfernt, um eine bessere Passung zu erzielen. Der Bauplan ist recht einfach gehalten. Die Lackieranleitung bezieht sich nur auf ein schlichtes Matt-Schwarz, was keinesfalls originalgetreu sein dürfte. Entsprechende Fotos zeigen das Atom-U-Boot zweifarbig. Ein Anthrazit-Farbton für den Überwasser- und einen Rotton für den Unterwasser-Rumpf. Zu erwähnen ist auch, dass die Decals problematisch sind, leicht reissen. Leider ist das Modell als Ganzes recht arm an Details, vergleicht man mit dem Original. Highlight ist die offen darstellbare Raketensektion. Fazit:Leider kein optimales Preis-/Leistungsverhältnis, wenn man den Bausatz einmal mit U-Boot-Modellen anderer Hersteller vergleicht. Überteuerter Bausatz, meiner Empfindung nach. Erhebliche und zum Teil schwierige Spachtel- und Schleifarbeiten in Nähe erhabener Deckdetails und Flutschlitze. Unauthentische Bemalungshinweise. Beim Aufbringen der Wasserlinien-Decals ist hohe Achtsamkeit erforderlich. Dennoch für eine Sammlung moderner russischer U-Boote empfehlenswert. Jörg Kuhnert Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |