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International 4300 Transtar

von Arnd Blistyar (1:25 AMT/Ertl)

International 4300 Transtar

Dieser Truck aus den 70ern hat mich schon seit langem fasziniert, und vor einigen Monaten erwarb ich einen auf E-bay. Allerdings handelte es sich um ein bereits gebautes Modell. Der Vorbesitzer hatte nicht besonders gründlich gearbeitet und somit war die Vorarbeit recht einfach. Nachdem alles zerlegt und einige Tage in Bremsflüssigkeit eingelegt war, ging es los.

International 4300 Transtar

Als erstes waren der Rahmen und die Achsen dran. Der Rahmen musste an einigen Stellen gespachtelt und geschliffen werden, war aber sonst sehr gut erhalten. Die Achsen waren nicht mehr wirklich zu gebrauchen. Die Vorderachse wurde von Italeri gespendet. Die beiden Hinterachsen wurden umgebaut, um die Italeri-Felgen aufzunehmen. Dazu wurden diese aufgebohrt und ein Rundprofil eingeklebt. Außerdem musste die Vorderachse noch um 2mm erhöht werden, um den entstandenen Höhenunterschied auszugleichen. Das Lenkgetriebe wurde angebracht und mit den notwendigen Leitungsanschlüssen versehen.

International 4300 Transtar

Anschließend ging es an die Verkabelung des Rahmens. Dazu verwendete ich für die Elektroanschlüsse ganz dünne Kupferlitzen, die zu einem Strang zusammengedreht wurden, der einem Kabelbaum sehr ähnlich sieht. An den notwendigen Stellen wie Rücklichter, Scheinwerfer und Blinker wurden einzelne Litzen länger gelassen, die später angeschlossen wurden. Weiterhin wurden auch die notwendigen Leitungen für die Bremsanlage im Rahmen verlegt und mit den Druckluftkesseln und den Bremsen an den Rädern. Die Leitungen, die in die Kabine führen, wurden noch offen gelassen und erst beim Zusammenbau angeschlossen. Die Bremsanlage ist identisch mit der eines echten Trucks; sie wurde nach originalen Bauplänen gebaut.

International 4300 Transtar

Danach waren die Kraftstofftanks an der Reihe. Nachdem die beiden Hälften zusammengebaut waren, wurden die Klebestellen mir heißem Plastik überzogen und solange geschliffen, bis nichts mehr zu sehen war. Anschließend wurden sie an den Rahmen geklebt und mit den notwendigen Leitungen für den Motor und den Dieselfiltern versehen. An den Stellen, an denen sich die Halteringe befinden, wurde jeweils ein Streifen Isolierband angebracht, um das Aussehen authentischer zu gestalten. Auf der linken Seite wurde noch der Batteriekasten angebracht. Die Sattelkupplung stammt von Revell und wurde lediglich etwas aufgebessert, indem sie beweglich dargestellt wurde. Die Stoßstange entstand aus U-Profil-Resten. Die beiden runden Aussparungen in der Mitte wurden für die Nebelscheinwerfer frei gelassen. Das ganze wurde in Mattschwarz lackiert und etwas gealtert. Dazu wurde an einigen Stellen Vertiefungen und Löcher angebracht, die anschließend mit meiner Rostlösung behandelt wurden, um rostende Stellen nachzuempfinden.

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Als nächstes war der Motor dran. Ursprünglich befand sich ein ICH V8 in dem Modell, da aber die F4300 einen Cummins-Reihen-Sechs-Zylinder hatten, verbaute ich einen Revell-Cummins. Dieser wurde zusammengebaut und mit den notwendigen Leitungen und Schläuchen versehen. Ein Ölmessstab wurde auch angebracht. Die Motor-Getriebeeinheit wurde in einem Grauton aus der Mercedes-Farbpalette lackiert. Der Abgaskrümmer, der Turbolader und das Auspuffrohr wurden verrostet dargestellt. Das Auspuffrohr stammt von Revell und das Ende wurde mit echtem Ruß versehen. Der Motor wurde in den Rahmen angepasst und befestigt. Der Luftfilter stammt von Italeri und wurde auf der linken Seite des Rahmens angebracht. Die Kardanwelle stammt wiederum von Revell und musste um 20mm gekürzt werden.

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Anschließend ging es an die Motorhaube und das Fahrerhaus. Um dem ganzen ein älteres Aussehen zu verpassen, wurden die rechteckigen Scheinwerfer gegen runde von Italeri getauscht. Der Grill wurde ausgeschnitten und mit einem Metallgitter hinterlegt. So wirkt er viel echter. Dazu wurden die Aussparungen für die Scheinwerfer mit heißem Plastik aufgefüllt und anschließend auf die notwendige Größe der runden Scheinwerfer aufgebohrt.

An der Kabine wurden die nicht benötigten Löcher und Öffnungen verschlossen und verschliffen. Außerdem wurden die Türgriffe nach oben versetzt. Die Hupen wurden nach links versetzt und etwas aufgebohrt, um realistischer zu wirken. An der Rückseite wurde noch ein Arbeitsscheinwerfer angebracht. Das Glas wurde später zerbrochen und als Scherben eingesetzt. Alles wurde grundiert und anschließend in einem grünen Farbton aus dem Baumarkt lackiert. Anschließend wurde alles mit einer Drahtbürste matt gebürstet. An den Stellen an denen der Rost schon sichtbar sein sollte wurde etwas kräftiger und tiefer gebürstet. Anschließend wurden diese Stellen mit Rost ausgetupft. An den Kotflügeln kamen noch einige kleine Beulen hinzu. Am Schriftzug, der mit weißer Farbe überzogen wurde, entfernte ich noch einen Buchstaben, um den alten und ungepflegten Zustand des Trucks zu verstärken. Da die Scheiben nicht mehr besonders gut aussahen, wurden neue aus Laminierfolie angefertigt und angebracht. Die Spiegel, Scheibenwischer und die Dachbeleuchtung wurden lediglich übernommen und etwas aufgebessert.

 

International 4300 Transtar

Die Innenausstattung: Die Sitze wurden mit Taschentuchpapier überzogen und anschließend in Braun lackiert. So wirkt die Oberfläche eher wie altes abgesessenes Leder. Die seitlichen Türenverkleidungen, die Rückwand, das Armaturenbrett und die Innenseite der Kabine wurden ebenfalls in Braun lackiert. An den Türen wurden noch die Öffner, Fensterkurbeln und Aschenbecher angebracht. Das Funkgerät wurde nach oben in die Sonnenblende integriert. Dazu kamen noch einige Kleinigkeiten die den Innenraum etwas realistischer gestallten sollten: eine Landkarte und etwas Müll auf dem Armaturenbrett, und an der Rückwand wurde noch eine Jacke aufgehängt. Diese wurde aus Fettpapier ausgeschnitten, zusammengeklebt und in Revell-Braun lackiert. Nachdem sie noch etwas zerknüllt wurde, sah sie sehr realistisch aus.

International 4300 Transtar

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Alles wurde zusammengebaut und mit dem Rahmen verbunden. Zusätzlich kamen noch einige Kleinigkeiten an den Truck, um ihn realistischer wirken zu lassen. Die hinteren und vorderen Schmutzfänger wurden aus Airbagstoff gefertigt. An der Rückseite der Kabine wurden ein catwalk und eine Halterung für die Anschlussleitungen des Hängers angebracht. Ebenfalls kamen Nummernschilder und Firmenlogos von echten Trucks aus dem Internet zum Einsatz. Diese wurden auf selbstklebende Folie ausgedruckt, aufgeklebt und anschließend mit Klarlack übersprüht. Blinker und alle anderen Beleuchtungseinrichtungen stammen aus der Restekiste.

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Vorne am Kühlergrill wurde noch ein Schutz gegen die eisige Kälte Alaskas angebracht. Anschließend wurde das ganze Modell mit einer Schmutzschicht überzogen. Dazu verwendete ich eine eigene Mixtur aus Erde und Holzkleber; diese wurde mit einer alten Zahnbürste aufgebracht und mit der Luftpistole in „Form" geblasen. So war es möglich den Fahrtwind zu simulieren. An Stellen wie Achsen, Aufstiegstreppen, catwalk und Schmutzfänger wurde der Schmutz etwas verstärkt. An den Tankverschlüssen, am Motor und an den Achsen wurde noch ein Gemisch aus Öl und Diesel aufgetragen, was den ungepflegten Look verstärken soll.

International 4300 Transtar

Mit all diesen Veränderungen und der Verschmutzung habe ich versucht einen echten „working Truck" auf die Beine zu stellen, wie man ihn in den Weiten Alaskas auf unbefestigten Straßen bei der täglichen, schweren Arbeit sehen könnte.

Arnd Blistyar

Publiziert am 11. November 2009

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