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Torpedoboot V107

von Rainer Michalek (1:400 Mirage Hobby)

Torpedoboot V107

Geschichte

Die Vulkan-Werke in Stettin erhielten vor Beginn des 1.Weltkrieges von der holländischen Marine den Bauauftrag von vier Zerstörern. Nach Ausbruch der Kampfhandlungen wurden die vier Boote von der deutschen Marine beschlagnahmt. Unter der Bezeichnung V105 - V108 wurden die Torpedoboote in Dienst gestellt, da sie deutlich kleiner als die übrigen Zerstörer der deutschen Marine waren. Das Torpedoboot V106 unterschied sich von den anderen Booten durch zwei Bugtorpedorohre, dafür wurden die beiden 88mm Kanonen durch leichtere 52mm Kanonen ersetzt.

Als einziges Boot ging V107 während des Krieges verloren, es lief im Mai 1915 auf eine Mine. V106 wurde 1920 abgewrackt. V105 und V108 gingen als Kriegsbeute an Polen. V108 wurde in Kaszub umbenannt und sank im Juli 1925 nach einer Boilerexplosion vor Danzig. V107 (umbenannt in Mazur) wurde am ersten Tag des zweiten Weltkriegs von der deutschen Luftwaffe versenkt.

Torpedoboot V107

Technische Daten

  • Länge 62,6m,
  • Breite 6,2m,
  • Tiefgang 2,5m,
  • Verdrängung 421ts,
  • max. Geschwindigkeit ca. 29kn.
  • Bewaffnung: 2x 88mm Kanone (V106: 2x 52mm Kanone), 2x 45cm Torpedorohre (V106: 3x 45cm Torpedorohre).

Torpedoboot V107

Das Modell

Der Bausatz des Torpedobootes V-105 besteht aus 2 Gussrahmen, die sehr sauber gegossen sind. Hat man die 75 Teile verarbeitet, bekommt man ein sehr ansprechendes Modell. Ein Decalbogen lässt das Bauen von vier Einheiten V105 - V108 zu. Der Bauplan ist recht übersichtlich, allerdings ohne englische Farbangaben. Das ist meines Erachtens die einzige negative Kritik an diesem Modell. Der Bau ist ohne große Erfahrung zu bewerkstelligen, so dass es auch ohne große Grundkenntnisse Out of the Box gebaut werden kann. Will man aber das Modell supern wird es etwas kniffliger, aber ich meine, dass es ein gutes Modell in den Start der Fotoätzteiltechnik sein könnte. Man hat hier nicht viele Bögen und Ecken die gemeistert werden müssen. Dadurch verliert man auch nicht gleich die Lust an der Relingverarbeitung. Ansonsten gibt es keine Schwierigkeiten, da die Passgenauigkeiten hervorragend sind. Die Takelage wurde aus Gussästen erstellt und mit einem Heißwachsgerät gespannt.

Torpedoboot V107

Die Zurüstteile

Da dem Kit keinerlei Zurüstteile in Form von Relings und Leitern beiliegen, müssen wir zu Alternativen greifen. Verarbeitet wurde der Satz von ABER (German Railings WWII 1:400) Art.-Nr. 1:400-05.

Erhalten kann man diesen Satz bei nntmodell.com. Die Leitern habe ich in der Grabbelkiste meiner Ätzteilsätze gefunden.

Torpedoboot V107

Die Bemalung

Da die Torpedoboote der Kaiserlichen Marine recht dunkel angestrichen waren, habe ich mich dazu entschlossen das Revell 78 Panzergrau zu verwenden. Die Beiboote wurden mit Militarybrown von Modelmaster koloriert. Die Torpedos bekamen einen kupfernen Anstrich Revell 93, der Gefechtskopf wurde mit Revell anthrazit matt 09 lackiert. Scheinwerfergläser bekamen einen Tupfer aus Revell 09 Silber.

Torpedoboot V107

Figuren

Figuren für dieses Modell kann man auch von NNT beziehen. Man sollte aber bei den Eduard Figuren bleiben, da die vollplastischen Figuren von L'Arsenal für den Maßstab zu groß sind.

Torpedoboot V107

Das Display

Da aus mir ein Waterliner geworden ist, konnte ich den Ständer der dem Modell beiliegt später über Bord werfen. Ich habe mein Torpedoboot in die vorhande fertige Wasserfläche neben der Markgraf eingearbeitet. Um ein Ausscheren aus dem Verband zu simulieren, wurde viel Watte als Wellenfüllstoff mit Silicon eingearbeitet. Das transparente Silicon bekommt man im Baumarkt. Es lässt sich wunderbar verarbeiten und ist je nach Dicke der Schicht in ca. 1 Stunde trocken. Das anschließende Highlighten mit Titanweiß von Schmincke setzt dem ganzen dann die Krone auf. Dadurch wird der Wasseroberfläche Tiefe verliehen.

Torpedoboot V107

Torpedoboot V107

Torpedoboot V107

Fazit

Für einen Straßenpreis von ca. 8.00 € bekommt man sehr viel geboten. Es ist mal eine willkommene und interessante Abwechselung, gegenüber den Monate in Anspruch nehmenden Kits.

Rainer Michalek

Publiziert am 21. Mai 2007

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