HMS Starling U 66HMS Starling, Gladstone Dock, Liverpool 25. Februar 1944von Mike McCabe (1:700 Imperial Hobbys Productions)Aus dem Englischen von Christian Bruer Für mich als gebbürtigen Liverpooler ist es logisch, dass ich mit und durch den Modellbau auch ein gewisses Interesse an der Schlacht im Atlantik und der Geschichte der Männer und Schiffe entwickelt habe, die in dem schrecklichen Kampf um Britanniens Lebensader ihren Dienst taten. Die Staue von Johnnie Walker im Hafengebiet von Liverpool ist eine ständige Erinnerung an all die Besatzungen der Escort Schiffe, die gegen die Unbilden des Atlantik und gegen die U-Boote der Kriegsmarine gekämpft und durchgehalten haben. Mein Modell der HMS Starling sehe ich als kleine Erinnerung an das legendäre Schiff, seinen Kapitän und seine Besatzung. Die Idee zu Modell und Display entstammt einem berühmten Foto, auf welchen die Starling beim Einlaufen in eines der Liverpooler Gladstone Docks zu sehen ist. Beim Einlaufen des Schiffes, nach der berühmtesten Feindfahrt von Captain Walker, bei der es der 2nd Escort Group gelang innerhalb weniger Tage sechs U-Boote zu versenken, säumten hunderte Marineangehöriger der Royal Navy das Dock um das einlaufende Schiff und die Besatzung zu empfangen. Nachdem ich mir die HMS Starling von White Ensign zugelegt hatte, ging ich davon aus, dass der Bau recht zügig voranschreiten würde. Leider war ich, was diesen Bausatz anbelangt, von der Qualität enttäuscht. Bis auf die Ätzteile und einige Kleinteile entsprach der Rest nicht dem sonst üblichen hohen Standard von White Ensign. Der Rumpf meines Bausatzes war vollkommen verzogen; eine Eigenschaft, welche Rümpfe dieses Herstellers des öfteren aufweisen, das ist zwar zu reparieren aber doch ärgerlich! Der größte Kritikpunkt an diesem Bausatz ist aber die große Materialdicke der Decküberhänge und Schanzkleider sowie die sehr raue Oberfläche des Rumpfes, der noch dazu auch zu kurz ist. Es blieb nicht anderes übrig, als die meisten der groben Details zu entfernen um sie durch dünneres Material zu ersetzen. Nachdem ich mit der Arbeit zur Hälfte fertig war, habe ich den Bausatz erst einmal für eine Weile beiseite gelegt. Als ich mit dem Bau fortfahren wollte, fiel mir die HMS Wild Goose von IHP auf, ich dachte ein Blick auf den Bausatz kann nicht schaden. Der Bausatz der Wild Goose ist einer der ersten der IHP Bausätze, außer dem Rumpf sind alle Kleinteile von anderen Herstellern beigelegt. Ich bestellte den Bausatz trotzdem und war angenehm überrascht als er ankam und ich den Inhalt mit dem WEM Bausatz verglich. Die Wild Goose ist zwar keine modified Black Swan wie die Starling, die Unterschiede in der Rumpfbreite und Länge sind aber im Maßstab 1:700 marginal und die wenigen Details die angepasst werden mussten nicht der Rede wert. Also habe ich mich entschlossen, den wesentlich feiner und besser detaillierten Rumpf und einen Teil der Aufbauten von IHP und diverse Kleinteile und Ätzteile von dem WEM Bausatz zu verwenden. Alles was ich aus dem WEM Bausatz verwendete waren die 4“ Geschütze, der Schornstein, die Boote, Ventilatoren, 2cm Oerlikon, einige weitere Kleinteile und den Ätzteilsatz. Außerdem habe ich an den IHP Teilen der Brücke die erforderlichen Änderungen durchgeführt, um eine modified Black Swan darzustellen. Dies waren im Einzelnen Verlängern der Frontseite der Brücke sowie das Ergänzen diverse Munitionskisten und Staufächer. Die Masten entstanden aus Messing-Profilen und die Takelage sowie die Floater Nets aus gezogenen Gussästen. Das Modell wurde mit Humbrol-Farben bemalt und mit einer Kombination aus Ölfarben und Pastellkreide gealtert. Die Besatzung der Starling stammt von Eduard. Trotz dass die Figuren bereits angemalt sind, habe ich die Figuren neu bemalt, um sie in der typischen Uniform der Royal Navy darstellen zu können. Insgesamt befinden sich ca. 80 Figuren auf der kleinen Starling, was ungefähr der Anzahl der auf dem Foto zu sehenden entspricht. Captain Walker steht hoch oben auf der Brücke, um die am Dock wartende Menge zu begrüßen. Das Dock entstand aus unterschiedlich dicken Plastikplatten und Papier. Die LKWs entstammen dem Tamiya-Bausatz der USS Bogue und erhielten lediglich einen geänderten Aufbau. Diverse umherstehende Ausrüstungsgegenstände entnahm ich den Restbeständen meines C2 Frachters. Die rund 350 am Dock stehenden Figuren, welche die jubelnde Menge darstellen, sind ebenfalls von Eduard. Das Wasser besteht aus einer Wasserfolie, die ich in einem schlammigen Farbton bemalt habe der zu den schmutzigen Farben des Mersey passt. Meiner Meinung nach bildet die Wild Goose von IHP einen besser Ausgangspunkt um ein genaues Modell der Starling zu bauen als irgend ein anderer verfügbarer Bausatz dieser Klasse. Meine Empfehlung, wer eines dieser berühmten Schiffe bauen möchte, sollte auf diesen Bausatz zurückgreifen und die Kleinteile inklusive der Ätzteile aus dem Zubehör von White Ensign hinzukaufen. Das war mein erster IHP Bausatz und sicher nicht der letzte, nun warte ich auf HMS Hermes... Mike McCabe Publiziert am 27. März 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |