USS Constitutionvon Michael Wagner (1:96 Revell)Dieses Schiff, wie es hier gebaut und abgebildet ist, hat einige Bauphasen hinter sich, die gute 10 Jahre auseinander liegen. Dieser Modellbausatz von der U.S.S Constitution stammt aus dem Jahr 1988/89, kurz bevor er aus dem Angebot von Revell genommen wurde. Seit ein oder zwei Jahren ist der Bausatz wieder auf dem Markt erhältlich. Na ja, jedenfalls habe ich mich damals sogleich daran gemacht, dieses schöne Modell, in einem so wunderbaren Maßstab der seinesgleichen sucht, zusammenzuzimmern. Ihr habt richtig gelesen! Ich schreibe das nicht nur so! ES WAR SO! Rückblickend betrachtet!! Ich hatte damals schon vorab einige Segelschiffe in einem kleineren Maßstab gebaut, natürlich mit viel Mühe und geringerem Erfolg. Waren eben die Anfänge. Sei es drum! Das Schiff hab ich damals aus dem Kasten heraus gebaut. Sie war ohne Segel aber mit offenen Geschützpforten, den Wanten, wie sie im Baukasten lagen, gebaut worden. Das beigefügte Takelgarn wurde ebenfalls verwendet. Es waren auch keine Ausrüstungsgegenstände zu sehen. Das Schiff musste als Geschenk für meinen Dad schnell fertig werden. Ich schaffte es auch! So stand dieses imposante Segelschiff einige Jahre bei meinen Eltern auf einem Schrank. Es wurde mal hierhin mal dorthin gestellt, natürlich brach auch mal was ab. Meine Mutter bat darum, dieses Modell doch mal in eine Werft zu geben, um es instandsetzen zu lassen. Das tat ich dann auch, ich reparierte es. Das war 1999! So saß ich das zweite Mal vor der instandgesetzten Constitiution und betrachtete mein vollendetes Werk. SIE SAH SCHEUßLICH AUS!!! Zeitsprung:In der Zeit in der dieses Schiff die Zierde des Elternwohnzimmers war, entstanden andere Modellsegelschiffe aus meiner Hand. Man lernte ja schließlich nach und nach dazu, vor allen Dingen aus Büchern. Zeitsprung zurück:Ich schnappte mir eine Schere, ein Messer und eine Pinzette, enttakelte und entmastete dieses Schiff unter den fassungslosen Blicken meiner Frau und dem Kommentar: „Was machst Du?“ „Ich werde diesem Schiff ein akzeptableres und wie es sich gehört, passendes Aussehen geben, so wie es sein sollte!“ Nachdem nur noch der Rumpf da stand, habe ich gedacht – Was habe ich getan? Nun ja, was lange währt, währt endlich gut. Der Neuaufbau vollzog sich dann auch. Zu aller erst bekam sie einen neuen Anstrich, natürlich mit einer matten Farbe und wurde dann mit einer Patina versehen. Schließlich gab es früher kein Seidenmatt oder Glanzlack und Gebrauchsspuren sollten ja auch zu sehen sein! Dann stellte ich die Masten auf, bei der Demontage des Schiffes beließ ich die Masten im Ganzen. Dann begann die eigentliche Montage. Erst die Wanten, vom Fockmast zum Besanmast, dann das stehende Gut vom Bug zum Heck und von unten nach oben und immer so weiter. Die Reihenfolge ist sehr wichtig! Die Wanten sind sehr aufwendig, das muss ich dazu sagen, da jede waagerecht laufende Webleine mit einem Webleinsteg geknotet ist. Das sind ca. 3.000 Knoten am gesamten Schiff! Das stehende Gut, mit schwarzem Tee gefärbt, wird von unten nach oben im Querschnitt kleiner und ist für die Stabilität der Masten verantwortlich. Das laufende Gut wird auch vom Bug zum Heck laufend und von unten nach oben angebracht, natürlich ist auch hier auf die Proportionen bzw. den Durchmesser des Takelgarns zu achten, der von unten nach oben verjüngend zuläuft. Die Jungfern und die Takelblöcke stammen von Graupner und/oder Krick. Die Segel sind aus Japanseide zugeschnitten und vernäht, die Färbung entsteht, wenn man den Stoff in schwarzen Tee legt, aber bitte nicht solange einweichen, sonst wird die Färbung unter Umständen zu dunkel. Die Kanonenbetakelungen entstanden – selbstverständlich - bevor ich mit der Mastbetakelung anfing. Die Ausrüstungen der Beiboote entstanden nach der kompletten Betakelung. Sehr viel Spaß hat mir die Takelung der Rahen gemacht. Bevor man auch nur eine Rah festsetzen kann, müssen alle - wirklich alle - Takel für diese eine Rah angebracht sein. Nach der Einstellung der optimalen Position der Rah werden alle dafür vorgesehene Takel festgesetzt und verknotet. Ich habe alle Rahen angebrasst damit die Constitution auf dem Diorama schön im Wind fährt wie ich es immer wollte. Zu guter letzt hauchte ich meines Vaters Constitution noch Leben ein. Die Besatzung kam nach gut 10 Jahren an Bord. Zu aller letzt denke ich, die Entscheidung sie neu zu bauen, war eine gute Entscheidung. Zum Glück befindet sich noch so ein hervorragender Bausatz in meinem Besitz . Michael Wagner Publiziert am 29. Dezember 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |