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Fairchild C-119C Flying Boxcar

von Christian Vidal (1:72 Italeri)

Fairchild C-119C Flying Boxcar

Die C-119 wurde als verbesserte Version von Fairchilds C-82 "Packet" entworfen. Hauptforderungen der US Luftwaffe waren in erster Linie höhere Nutzlast, größeres Laderaumvolumen und eine bessere Sicht nach unten. Der erste Prototyp, eine umgebaute C-82, flog erstmals im Dezember 1947 unter der Bezeichnung XC-119A. Größte Schwachstelle der XC-119A war ihre mangelhafte Stabilität in Längsrichtung, was im Laufe der Produktion mehrere Änderungen an den Seitenleitwerken nach sich zog. Frühe Versionen, wie die hier gezeigte C-119C, besaßen den 28-Zyl.-Sternmotor R-4360 von Pratt&Whitney sowie ein einfaches Bugrad. Mit dem F-Modell wich der R-4360 dem turbogeladenen R3350 (18-Zyl.) und die Seitenleitwerke bekamen zusätzliche Finnen an der Unterseite. Das einfache Bugrad entfiel später zu Gunsten eines zwillingsbereiften, eine Modifikation, die rückwirkend an vielen frühen Serienmaschinen durchgeführt wurde. Die letzten Modelle wurden zum Teil mit zwei zusätzlichen Jet-Triebwerken unter den Tragflächen, bzw. einem einzelnen Triebwerk über dem Rumpf-/Tragflächenmittelstück ausgerüstet.

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C-119 dienten als Transporter in mehr als einem Dutzend Ländern, darunter Belgien, Frankreich, Jordanien oder Taiwan. Über Vietnam kämpften sie als waffenstarrende Gunships AC-119 "Shadow/Stinger" oder flogen Einsätze für die CIA-Fluglinie "Air America" (und nicht zu vergessen, im gleichnamigen Kinofilm). Beim Remake vom "Flug des Phönix" übernahm ebenfalls eine C-119 den Part ihrer Vorgängerin, der C-82.

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Einfach zu fliegen oder zu warten war die C-119 eigentlich nie, auch als Feuerlöschbomber war sie nicht wirklich geeignet und so ist sie inzwischen fast vollständig vom Himmel verschwunden. Allerdings befinden sich heutzutage zumindest zwei späte Boxcars noch immer im aktiven Einsatz in Alaska: http://www.flyingboxcar.com/

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Der Italeri-Bausatz der C-119 stammt ursprünglich aus dem Jahre 1985, damals noch als spätes G-/K-Modell ausgelegt. Auch die diesjährige Wiederauflage der C-119 war wieder als G-Modell angekündigt, umso größer dann meine Überraschung, als beim Händler meines Vertrauens ein bis dahin nicht da gewesenes C-Modell im Regal lag. Leider kenne ich die Spritzlinge des „alten“ G-/K-Modells nicht, aber wie es aussieht, hat man bei Italeri einen Teil der Formen ergänzt (neue Motoren, zusätzliche Auffahrrampen sowie ein einfaches Bugfahrwerk samt neuer Fahrwerksklappen), bzw. komplett überarbeitet, da an den Auslegern des Seitenleitwerks zwangsläufig die späten Finnen fehlen. Zusätzlich liegen dem Bausatz ein Dodge WC-51 (Ex-Esci) plus eine 44-Seiten starke A5-Broschüre mit Detailfotos und Zeichnungen zur C-119 bei!

Fairchild C-119C Flying Boxcar

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Der Bau des Modells ging fast problemlos von statten, in beiden Rumpfhälften mussten nur einige Auswerfermarkierungen entfernt werden und später ein Teil der dabei verloren gegangenen Spanten neu angefertigt werden. Im Cockpit habe ich die Sitze mit Gurten aus Malerkrepp und den Arbeitsplatz des Navigators mit Kartenmaterial und etwas Papierkram ergänzt. Die Kartenausschnitte wurden stark verkleinert auf Normalpapier ausgedruckt - vermutlich hätte eine „selbstgemalte“ blau-braun-Grafik den gleichen Zweck erfüllt. Spaßeshalber habe ich anschließend noch eine „Flugroute“ eingezeichnet. Das Rumpfinnere wurde mit Alu und Erdfarbe trockengemalt und leicht verdreckt, abschließend mit stark verdünntem Schwarz-Braun versifft. An Stelle des in der Bauanleitung empfohlenen Buggewichts von 20g habe ich sicherheitshalber fast das Vierfache im Bug und unter dem Frachtraumboden versenkt.

Fairchild C-119C Flying Boxcar

Parallel dazu hatte ich mit dem Fahrwerk begonnen, welches ohne Ergänzung aus der Schachtel gebaut wurde. An den großen Klapptüren des Hinterrumpfes bohrte ich die Löcher der Längsspanten auf und ergänzte noch die ebenfalls gelochten Querspanten aus Plastiksheet. Die Seitenleitwerke sowie Höhenruder, Rumpf und die dreiteilige Tragfläche habe ich jeweils separat mit Revell-Aqua-Color 99 (Aluminium) gesprüht und anschließend mit Watte nachpoliert. Für den folgenden Lackierdurchgang mit Schwarz hatte ich Teile des Tragflächenmittelstückes mit Gunze-Maskierflüssigkeit abgedeckt, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellen sollte. Beim Entfernen der „Haut“ blieben darunter schwache Flecken im Alu sichtbar, die vermutlich nur eine Neulackierung entfernt hätte. Vor dem Zusammenbau malte ich noch die schwarzen Flächen mit Alu trocken und bohrte die Venturi-Düse (die leider später quasi unsichtbar unter dem Hinterrumpf sitzt) mit einem feinen 0,8er-Bohrer auf.

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Den Dodge auf den Bildern hatte ich schon vor einiger Zeit gebaut, als er noch im Esci-Karton daherkam, es ist das gleiche Modell, welches Italeri im Kit mitliefert. Leider ist das Reserverad irgendwann verloren gegangen und ich habe das Modell für die Fotos mit Gewalt um 3mm „tieferlegen“ müssen, da der Esci-Kit doch extrem hochbeinig ausfällt.

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Bei der Markierung entschied ich mich für die einzige Variante, welche zur Abwechslung ohne große Flächen in Tagesleuchtrot und freizügige Nose-Art daherkam: Eine C-119C des „Détachement C-119“ der französischen Luftwaffe aus Haiphong, Indochina, im Sommer 1954. Das Bugdecal wurde mit viel Weichmacher (und einigen Entlastungsschlitzen) aufgebracht und ist wie man sehen kann leider etwas zu klein, ebenso die Streifendecals des Seitenleitwerks. -> Falls jemand seine C-119 mit roten Markierung bauen will, ich würde meine roten gegen die blauen tauschen.

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Christian Vidal

Publiziert am 26. September 2006

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