Sikorsky HO3S-1 Dragonflyvon Michael Götz (1:48 Fonderie Miniature)Hier möchte ich euch nun meinen ersten Hubi fürs MV vorstellen. Es handelt sich hierbei um den HO3S-1 vom französischen Kleinserienhersteller Fonderie Miniature im Maßstab 1:48. Bevor es um das Modell geht, noch ein paar Worte zum Original. Zusammen mit dem britischen Sycamore, der Mil Mi-1 sowie der legendären Bell 47 Sioux war die HO3S-1 die erste Generation von wirklich brauchbaren Helikoptern. Die Dragonfly erhielt bereits im Korea Krieg ihre Feuertaufe und stellte sich schnell als sehr wertvoll heraus. Sie rette sehr vielen Piloten das Leben, die entweder abgeschossen wurden oder wenn bei Starts und Landungen etwas schief ging. Bei Starts und Landungen von Flugzeugträgern schwebte immer eine HO3S-1 neben dem Träger und konnte sofort dem Piloten zu Hilfe kommen, falls beim Start z.B. die Turbine ausfiel und die Maschine dadurch nicht in die Luft kam und ins Wasser stürzte. Die Besatzung bestand aus 2 Mann und der gerettete Pilot wurde durch die Winde hochgezogen und musste solange an dem Hacken bleiben, bis der Helikopter das nächste Schiff oder von eigenen Truppen besetztes Land ereichte. Bei anderen HO3S-1 konnten geschlossene Tragen an die Seiten montiert werden. Der von mir gebaute HO3S-1 stellt eine Maschine dar, die auf der USS Batan 1952 im Korea Krieg im Einsatz war, unterstellt war er der US Navy Unit 14. Neben FM brachte auch die kanadische Firma Belcher Bits einen Bausatz der Dragonfly auf den Markt. Der BB Kit ist aber aus Resin hergestellt und von der Detaillierung noch schlechter als der von FM, preiswert sind jedoch beide nicht wirklich. Für den FM muss man mit 35-40 Euro rechnen, der BB kostetet wenn überhaupt verfügbar sogar noch etwas mehr. Wenn man die FM-Schachtel öffnet, erscheinen erstmal die beiden aus Klarsichtmaterial gegossenen Rumpfteile und zwei weitere Spritzlinge aus grauem Kunststoff. Die Qualität ist nicht besonders gut und überall muss sehr viel Fischhaut und Grat entfernt werden. Sonst liegt noch eine Ätzplatine, ein Resinteil und ne Menge grober Weißmetallteile bei. Die Bauanleitung ist grob und ohne vernünftigen Farbangaben und schaut aus, als ob sie schon 1000-mal fotokopiert wurde. Die Passgenauigkeit ist nicht gerade gut, aber die beiden Rumpfhälften passten doch erstaunlicherweise sehr gut zusammen. Leider fehlen eine Menge Details, die man sich selber aus verschiedenen Werkstoffen herstellen muss. Die Ätzteile sind teilweise nicht zu gebrauchen, da sie einfach falsch sind, hier muss man selber ran. Das Instrumentenbrett ist ebenfalls aus einem Ätzteil hergestellt, aber leider fehlt ein passender Negativfilm. Hier muss auch selber was gemacht werden. Der Rotorkopf ist auch nicht wirklich richtig und muss verändert werden. Bis auf die Höhe geht er jetzt so einigermaßen. Teilweise muss man aus Ätzteilen, Metall und Plastik ein paar Teile herstellen, was die Sache gar nicht mal so einfach macht. Die Räder sind nur grobe Klötze, die erst mal in Form gebracht werden müssen, bei so manchem Teil muss man echt überlegen, was das sein könnte… Die meisten Stangen habe ich aus Draht hergestellt, wegen der besseren Stabilität wie z.B. an der Winde. Der schwarze Rand an den Scheiben soll die Dichtung darstellen, die auch am Original zu finden war. Im Cockpit wurde bis auf ein paar Eduardgurte nur das verwendet, was der Bausatz dabei hatte, zum Glück war er hier besser ausgestattet. Der Auspuff wurde aus einer Aderendhülse hergestellt, die Antennen sind aus der Grabbelkiste. Lackiert wurde innen mit Interior-Green von Xtra-Color. Die Tasche an der Seite vom Hubi ist aus dem Tamiya Jerry-Can-Set, der Antennendraht ist diesmal aus gezogenem Gußast hergestellt. Die Rotorblätter wurden leicht gebogen, um realistisch auszusehen. Bis auf ein paar Ausnahmen wurde alles mit Acrylfarben lackiert, das Sea Blue wurde wieder mit Xtracrylic geairbrusht. Danach kam ein Überzug glänzender Klarlack von Humbrol. Etwas später kamen dann die Decals, die sich nicht so recht verarbeiten lassen wollten, der Trägerfilm war matt und viel zu gut zu sehen, aber nach einer weiteren Lage glänzendem Klarlack war das Problem verschwunden. Gealtert wurde mit Tamiya und Gunze Smoke, hier und da ein wenig Pastellkreide und gut ist. Zum Schluss noch seidenmatter Klarlack und fertig war der Hubi. Das größte Problem waren jedoch die Klarsichtteile, die vollkommen zerkratzt und mit einer Menge tiefer Einschlüsse versehen waren. Selbst Polieren und Future konnte hier nicht weiter helfen, das liegt eben an der short-run Herstellung und läst sich nicht mehr gerade biegen. Das einzige was man hätte tun können, wäre alle Scheiben auszutauschen, was aber eine sehr schwierige Arbeit gewesen wäre. Abschließend ist zu sagen, dass der Kit nur für Leute mit der nötigen Bastelerfahrung geeignet ist. Alleine der Preis und die Qualität schrecken schon viele ab und der Hubi wurde auch nur von mir gebaut, da er einfach in meinen Korea Bereich reinpasst. Er macht sehr viel Arbeit und es müssen viele Teile selber hergestellt werden. Ohne Originalbilder geht auch nichts, da die Bauanleitung auch nur auf die Bauteile im Kit eingeht und sie viele Positionen im Dunkeln lässt. Es ist eben ein echter FM Kit, aber man muss sie loben, da sie immer für seltene Modelle sorgen, da nimmt man schon mal solche leichten Schwierigkeiten in Kauf. Detailbilder findet man über Google im Internet, allerdings sollte man auch S-51 eingeben, da das auch eine gängige Bezeichnung für diesen Hubschrauber war. Für Fragen oder Meinungen steht wie immer diese E-Mail Adresse zur Verfügung infoWW78@web.de. Michael Götz Publiziert am 06. September 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |