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Lockheed F-104G Starfighter

Marinefliegergeschwader 1

von Christian Schmidt (1:72 Hasegawa)

Lockheed F-104G Starfighter

Die F-104G Starfighter wurde in den 60er Jahren als Ersatz für die britische Sea Hawk bei den Marinefliegern eingeführt. In den folgenden Jahren wurde sie zum Standard-Kampfflugzeug der gesamten Bundeswehr.

Schon die Einführung dieses komplexen Kampfflugzeugs war in Kreisen der Militärs sehr umstritten und hatte ihren Höhepunkt in der „Starfighter – Krise“. Die G-Version wurde sprichwörtlich „vom Reißbrett weg“ bestellt ohne dass ein Prototyp geflogen war. Seitdem haftet diesem Kampfflugzeug der traurige Ruf eines „Witwenmachers“ an. Von den 916 beschafften Maschinen stürzte gut ein Drittel im Laufe ihrer Dienstzeit ab. Die letzten Starfighter wurden Mitte bis Ende der 80er Jahre in den Geschwadern außer Dienst gestellt.

Der Starfighter trug den Beinamen „Fliegende Rakete“. Dies wird beim Betrachten der Bilder besonders deutlich. Nur ein Drittel des Auftriebs liefern die Tragflächen, den Rest produziert der Rumpf. Dieses Prinzip funktioniert natürlich nur bei dementsprechend hohen Start- und Landegeschwindigkeiten. So verwundert es nicht, dass immer wieder Maschinen im Landeanflug wegen zu niedriger Geschwindigkeit abstürzten.

Das gezeigte Modell stammt von Hasegawa, ist im Maßstab 1:72 der beste Bausatz eines Starfighters auf dem Markt und bereitet beim Bau keinerlei Probleme. Zusätzlich fand das „F-104 Update Set“ von Verlinden Verwendung das mir aber so manches graue Haar bescherte. Hier ist eine Menge Feilen, Schleifen und Anpassen angesagt. Das Einpassen des Verlinden-Sets verschlang mehr Zeit als der restliche Bau. Zugegeben, es war für mich das erste Mal, dass ich ein solches Set verwendet habe aber mit dem Ergebnis bin ich doch recht zufrieden.

Mit diesem Set können die Wartungsklappen des Electronik Compartment auf der rechten und der M-61 Bordkanone auf der linken Bugseite geöffnet dargestellt werden. Außerdem sind zwei hervorragende Resin – Schleudersitze enthalten sowie eine Einstiegsleiter aus Fotoätzteilen. Für die Beschriftungen kam ein Decalbogen von Hi Decal Line zum Einsatz, lackiert wurde mit Revell Airbrushfarben.

Ein Flugzeugwart ist gerade mit Arbeiten am geöffneten Electronik Compartment beschäftigt. Im Hintergrund wartet der Pilot bereits auf seine Maschine. Er trägt den in den 70er Jahren üblichen orangen Fliegerkombi und eine Schwimmweste.

Lockheed F-104G Starfighter

Ein typisches Bild für einen deutschen Starfighter. Die Wartung der Maschinen erfolgt im Freien. Flugzeugshelter (halbrunde Schutzbauten) wurden erst in den 80er Jahren eingeführt. Der mangelnde Schutz vor Witterungseinflüssen war auch einer der Gründe für die vielen Abstürze der Maschinen. Die Elektronik war gegen Feuchtigkeit sehr empfindlich.

Lockheed F-104G Starfighter

Die „bemannte Rakete“ von vorne. Stummelflügel, vier Zusatztanks und große Nationalitätskennzeichen auf und unter den Tragflächen. Beim Starfighter wurde das Cockpitdach zur linken Seite geöffnet.

Lockheed F-104G Starfighter

Die geöffnete Wartungsklappe der 20mm Gatling - Vulcan Bordkanone. Diese Waffe hat eine maximale Schussfolge von 6000 Schuß pro Minute. Auf dem Lufteinlauf der Anker als Zeichen der Marineflieger.

Das Anbringen der Beschriftungen um die geöffneten Wartungsklappen war recht schwierig und brauchte einige Anläufe bis das Ergebnis zufriedenstellend war.

Lockheed F-104G Starfighter

Auf Bildern sind abgesenkte Landeklappen und Vorflügel (Bild 2) oft zu sehen. Obwohl im Bausatz nicht vorgesehen ist dies leicht umzusetzen. Durch die geringe Profildicke der Tragflächen lassen sich die Klappen leicht abtrennen und nach Verschleifen der Schnittstellen wieder anbringen.

Auf dem Flügelspitzentank und über und unter dem Marineschriftzug sind Positionslichter (links rot, rechts grün) erkennbar. Im Modell war eine kleine Vertiefung vorgesehen, die mit einem Tropfen Farbe aufgefüllt wurde. Nach dem Trocknen kam ein weiterer Tropfen Cristall Clear darüber. Der Effekt sieht aus wie verglast.

Das Modell steht auf einer Dioramenplatte auf der die typische Plattenstruktur von Fliegerhorsten wiedergegeben ist. Eine leichte Alterung mit der Airbrush tut ihr übriges.

Technische Daten

  • Typenbezeichnung: einsitziger Mehrzweckjäger
  • Triebwerk: ein General – Electric – J-79 – GE mit 52,80 kn Schub ohne und 79,62 kn Schub mit Nachbrenner
  • Höchstgeschwindigkeit: 2330 km/h in 10.900 m Höhe
  • Operationsradius: max. 1240 km
  • Bewaffnung: ein 20mm General – Electric – M61 Vulcan Geschütz, AIM-9 Sidewinder Raketen und Lasten bis zu 1814 kg, darunter Bomben, Anti-Schiff Raketen und Nuklearwaffen

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Christian Schmidt

Publiziert am 07. April 2006

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