IJN Yamatovon Rainer Michalek (1:350 Tamiya)Nachdem ich schon einen Baubericht über das Schlachtschiff YAMATO hier präsentiert habe, werde ich mich heute mit einem anderen Thema befassen. Es dreht sich um das leidige Thema Hintergrund für Schiffe im größeren Maßstab. Bei Panzern ist das absolut kein Problem, da man sich mal schnell ein Foto draußen knipsen kann. Bei einem Schiffsmodell ist das schon etwas anderes, wenn man es nicht an die frische Luft stellen will. Ich konnte mich mit dem Gedanken so gar nicht anfreunden, einen Hintergrund zu malen. Aber je mehr ich auf das Deckelbild des Bausatzes schaute um so klarer wurde mir, du brauchst einen tollen Hintergrund für deine Modelle. Aber zuerst musste ich die YAMATO ins Wasser setzen. Das Diorama:Dieses bewerkstelligte ich mit 2 übereinander geklebten Platten Styropor, die ich auf einen Regalboden klebte. Da ich das Schiff nicht auseinanderschneiden wollte, musste ich das Modell tief einlassen, indem ich die YAMATO positionierte, anzeichnete und mit einem Messer das Material ausschnitt. Nun konnte ich mit dem Einpassen beginnen, da sie ja tief im Wasser liegen sollte. Ich habe beide Styroporplatten der Form nach durchgeschnitten und unten dünne Streifen Styropor zum Regulieren der Eintauchtiefe reingelegt. Nachdem alles zufriedenstellend ausgeschnitten war, nahm ich das Modell aus der Form und habe wie üblich die Wasseroberfläche mit Temperafarben schwarz, ultramarienblau und weiß bemalt. Alle Farben wurden individuell gemischt, so dass man eine glaubwürdige Wasseroberfläche bekommt. Um das Schiff herum wird die See heller gemalt. Bug und Heckseen werden fast ganz weiß bemalt. Nun kommen wir zum schwierigen Teil. Normalerweise ist Wasser für mich eine meiner leichtesten Übungen. Aber nun wollte ich die YAMATO in schwerer See darstellen. Diesen Weg wollte ich schon lange mal beschreiten, hatte aber kein passendes Objekt dafür. Aber wie stellt man Wellenbrecher glaubwürdig in Szene. Zuerst schaute ich mir Videos über die Kriegsmarine an und fand faszinierende Anregungen beim Schlachtschiff Scharnhorst (Operation Berlin). So in der Art wollte ich die YAMATO auch darstellen. Bei der überschlagenden Bugwelle habe ich Watte ins Silicon eingearbeitet. Dafür kam wieder mein Zahnarztbesteck zu Einsatz, welches hervorragend dafür geeignet ist. Damit ist man in der Lage, mit gewisser Vorstellungskraft, jede Welle zu meistern. Diesmal wollte ich auch Wasser übers Vorschiff laufen lassen. Also legte ich eine kleine Spur Silicon über den Bereich der Ankerketten, und arbeitete auch hier Watte mit unter. Ich würde auch gerne noch Gischt darstellen, nur habe ich keinen Schimmer wie man so etwas erzeugt. Wenn einer eine Idee hat, der schicke mir doch bitte eine E-Mail. Die Arbeiten am Vorschiff waren am schwierigsten. Überall dort wo die See am Schiff höher steigt, wurde Watte ins Silicon eingearbeitet. Es ist ein angenehmes Arbeiten, da man sich die Wellen so ziehen kann, wie man sie braucht. Es ging eine volle Kartusche Silicon dabei drauf. Nach dem Trocknen wurden die Wellenkämme mit Titanweiß aus dem Hause Schminke bemalt. Das gibt der Wasseroberfläche das gewisse etwas. Versucht es auch mal und präsentiert euer Modell in einer schweren See. Der Hintergrund:Als genialer Untergrund stellte sich ein hellblauer Tapetenrest heraus. Ich fing erst mal an, die wasserlöslichen Ölfarben aus dem Hause Tempera zu mischen. Dafür kamen die Farben Schwarz und Weiß in Frage, die ich zu unterschiedlichen Grautönen vermischte. Im Grunde genommen wusste ich gar nicht, wie ich es anstellen sollte, einen überzeugenden Hintergrund zu malen. Also fing ich einfach an mit einem großen Borstenpinsel die Tapete grau einzufärben. Zu Anfang dachte ich, das wird nie etwas, und spielte mit dem Gedanken das ganze über Bord zu werfen. Aber abgerechnet wird ja immer zum Schluss. Gut dass ich es nicht gemacht habe, da der Hintergrund meines Erachtens nach recht gut geworden ist, um ein größeres Modell davor zu fotografieren. Am nächsten Morgen, habe ich im unteren Teil noch Sepia und Gelb mit ins Spiel gebracht, um einen Sonnenuntergang vorzutäuschen. An diesem Beispiel kann man wieder mal sehen, dass man mit geringen Mitteln ein gutes Ergebnis erzielen kann. Ich hoffe, dass ich euch mit diesen Beitrag eine kleine Hilfestellung zum Verwirklichen eurer Projekte geben konnte. Rainer Michalek Publiziert am 17. März 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |