Komatsu P&H 4100XPCEin 1.500 t schwerer Seilbagger unterwegs zum neuen Einsatzortvon Frank Wetekam (1:50 verschiedene Hersteller)
Bedingt durch meine Leidenschaft von Diecast Mining-Modellen bin ich vor rund zwei Jahren auf folgendes Video gestoßen: AE Group Civil & Mining - Shovel Walk (youtube.com). Es zeigt einen 1.500 Tonnen schweren Seilbagger Komatsu P&H 4100XPC bei einem Transport in einem kanadischen Tagebau über neun Kilometer.
Da diese Strecke für einen elektrischen Bagger dieser Größe aus eigener Kraft vollkommen indiskutabel ist (1,4 km/h Höchstgeschwindigkeit…mal abgesehen vom Verschleiß der Ketten und sonstiger Mechanik) und ein Ab- und Wiederaufbau zum Transport in Einzelteilen rund drei Monate in Anspruch nehmen würde, entschied man sich, den Transport am Stück vorzunehmen.
Auf normalen Straßen ist der Transport undenkbar, da die zulässige Achslast eines Schwerlastzuges in aller Regel bei 12 Tonnen liegt und die Breite des Transports sogar für drei- bis vierspurige Straßen viel zu breit wäre.
Da der Transport aber über die überbreiten Trassen eines Mining-Geländes erfolgte und nur einen kleinen Abschnitt außerhalb, war eine Planung für dieses Stück besonders erforderlich. Die Trasse außerhalb wurde großzügig planiert und eine Straße und eine Eisenbahnlinie wurden überquert. Für die Straße reichte eine Plane als Schutz, worauf ein Damm aufgeschüttet wurde. Für die Eisenbahnlinie mußte eine Behelfsbrücke aufgebaut werden, um die Gleise nicht zu beschädigen. Das Problem an der Sache war, dass diese Maßnahme nur für 24 Stunden möglich war. In der Zeit mussten die baulichen Maßnahmen aufgebaut, der Schwertransport darübergefahren und die baulichen Maßnahmen wieder entfernt werden. Den Transport über diesen Abschnitt habe ich auf einem Diorama wiedergegeben.
Das Modell des Seilbaggers hatte ich bereits, ein erstklassiges Modell von Weiss Brothers. Die Spezialtransporter musste ich noch kaufen. Ich entschied mich für die SPMT Module (Self Propelled Modular Transporter) von IMC. Benötigt wurden sechs Sätze à zwei Module mit je sechs Achsen - also insgesamt zwölf Module. Diese wurden in vier Stück hintereinander gekoppelt und drei dieser gekoppelten Viererreihen paralle, also 24 Achslinien hintereinander und drei Achslinien zu vier Rädern (zwölf Räder) parallel - insgesamt also 288 Räder.
Des Weiteren kamen – im Gegensatz zum Video - drei Schwerlastzugmaschinen im Zug- und Schubbetrieb hinzu. Diese sind zwei Nicolas Tractomas von Tonkin und ein Kenworth T800 von WSI.
Die Ballastpritschen wurden 3D-gedruckt, ebenso der große Generator auf dem „Anhänger“, die Brücke, Schienen und diverse Kleinteile, wie Fässer, Stahlplatten als Übergänge zwischen den SMTP, ein kleiner Generator auf einem Unimog, Warnkegel, Deichselhalterung für die SPMT, Beleuchtungsmasten für die Beleuchtung der Brücke sowie einen Transportanhänger für die Masten.
Die restlichen Modelle:
Das Gelände misst 188 x 52 cm und wurde in zwei Teilen zu je 94 cm gebaut. Die Oberfläche wurde mit einem Fugensand/Wasser/Weißleim-Gemisch erstellt. So spart man sich das Streumaterial, da es eine schöne körnige Oberfläche bildet, die zudem sehr hart ist.
Die Vegetation wurde aus Streugras, feinen Schaumflocken von Woodland Scenics, selbstklebenden Grasbüscheln und Büschen aus Meerschaum mit Blattwerk von Noch erstellt. Diese wurden mit der Airbrush leicht gelb übersprüht. Die Modelle erhielten ein Washing mit Ölfarben schwarz, umbra gebrannt und weiß. Die verstaubte Optik wurde mit einer Airbrush und der Farbe Vallejo Air Elfenbein RAL 1001 erstellt. Frank Wetekam Publiziert am 30. September 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |